r-panther

@ emil: Das ist aber heftig! Wir wissen doch gar nicht, ob es die "typischen" Motorschäden waren. Wenn ja, hilft Werkstattwechsel wirklich nichts. Da hilft nur Fahrstilwechsel! Zum Glück scheinen die Diesel toleranter gegen frühzeitigen Leistungsabruf. Oder sie bieten sich nicht so an, wie diese Benzin - Flittchen.

Lasst uns annehmen, der Öffnungsbeginn des wastegate liegt bei einem Ladedruck von 2 bar abs. Dieser Druck wird durch die Schlauchleitung auf die Oberseite der Druckdosenmembran geleitet, auf deren Unterseite der Atmosphärendruck mit ca 1 bar wirkt, so dass ein Differenzdruck von 1 bar entsteht. Die Kraft, die dieses eine bar auf die Membran ausübt, muss bei Öffnungsbeginn gerade von der Feder, die die Membran stützt, aufgenommen werden. Wenn man also ohne Druckdifferenz (bei stehendem Motor) an der Regelstange zieht, wird man genau diese Kraft aufbringen müssen, damit eine erste Bewegung gegen die Federkraft möglich wird. Lasst uns annehmen, dass die kleine Druckdose am Diesel einen wirksamen Durchmesser von 40 mm hat. Mein Taschenrechner (Ahnungslos rechnet sowas im Kopf, gell?) wirft dafür eine Fläche von 0,0016 qm aus. Das eine bar (100000 N/qm) erzeugt an dieser Fläche eine Kraft von 160 N. Das Gewicht bringen die zehn Maasskrüge, die Resl grad bringt, auch auf den Tisch. Lasst Resl doch mal ans wastegate! Nein, Resl, nicht mit spitzen Fingern, bringst du das Bier auch mit spitzen Fingern? Prost!

Früher hat man vom "Turboloch" gesprochen, das bei weniger hoch entwickelten Ladern z.B. beim Beschleunigen nach einem relativ langen Schaltvorgang auftrat. Der Ladedruck, der ja für das Drehmoment und damit die Beschleunigung ausschlaggebend ist, hängt direkt vom auf der Turbinenseite verfügbaren sog. Abgasmassenstrom ab. Ein hoher Abgasmassenstrom kommt aber nur zustande, wenn zugleich hohe Drehzahl und hohe Kraftstoffzufuhr vorliegen. Beides ist im leerlaufnahen Betrieb beim Schaltvorgang nicht der Fall. Nach dem Schalten ist je nach Ausgangszustand und Schaltdauer der Ladedruck weg! Da können wir noch so auf den Pinsel treten: Kraftstoff kommt erst wenn die Luft da ist, Luft kommt erst, wenn der Ladedruck da ist, Ladedruck kommt erst, wenn Kraftstoff und Luft da sind ... Dumm gelaufen!

Wer bremst, hat Angst und vergeudet Energie! Deshalb gucken wir unerschrockenen Nichtbremser erst bei 100 tkm nach der Belagdicke (!) und nicht nach dem Staub. Und deswegen, RSA, müsste deine prima Anleitung "Kontrolle Bremsbelag Bremsbeläge hinten" heissen, damit die Suchfunktion das wieder ausspuckt. So richtig meckern kann ich nur über einen Punkt: dreissigmal (verzählt euch bloss nicht) an der Handbremse ziehen muss man nur, wenn z.B. bei Belagwechsel (wo bleibt die Anleitung) die Nachstellstange zurückgedreht wurde. Bei der beschriebenen Kontrolle fasst man da nicht an, da muss auch keine Grundeinstellung wieder hergestellt werden.

Wirklich nur der 2.Gang? Versuche mal, von unterhalb der Drehzahl, bei der er im 2. Gang loslegt, im ersten zu beschleunigen. Störungen im Ladesystem sollten sich dort auch zeigen.

Benziner? Klingt nach Dampfblasenbildung im Kraftstoffsystem des bei hoher Aussentemperatur heiss abgestellten Motors. Sowas liesse sich vermeiden, wenn der Motor vor dem Abstellen noch im Leerlauf laufen darf, so dass sich die Teile, die sonst später den Kraftstoff n den Leitungen erhitzen, abkühlen können.

Mit seinem Tip ist der Mechaniker schon voll im Trend. Häufig werden fehlerhafte Druckschlauchleitungen als Ursache von Übergang zur Notlauffunktion in diesem Forum genannt. Genauso möglich: Befestigung der "Regelstange" von der Unterdruckdose zur Kurbel des "wastegate"-Ventiles löst sich gern, kann mit einem Blick geprüft werden. Stell doch bitte das Prüfergebnis hier ein, man lernt nie aus.

Zusatzinfo zur Deutung evtl. fehlerhaften Schaltverhaltens: Die Drehzahl (und damit die Geschwindigkeit), bei der beim Beschleunigen automatisch z.B. vom ersten in den zweiten Gang geschaltet wird, hängt auch von der Gaspedalstellung ab. Wenn nun wegen eines Motorleistungsmangels mit relativ viel Gas beschleunigt wird, muss die Automatik - Schaltdrehzahk entsprechend hoch liegen. Einfacher Test: Beim Beschleunigen aus dem ersten Gang bei 3200 U/min kurz das Gas wegnehmen und danach nicht gleich wieder voll drauf. Jetzt sollte das Getriebe auf jeden Fall in den zweiten Gang schalten, wenn dieses in Ordnung ist.

Die begrenzte Leistung klingt stark nach "Notlaufbetrieb". Wenn Fehler festgestellt werden, die zur Beschädigung des Motors führen können. arbeitet das Motormanagement nach einem anderen Softwarepfad, dem sog. Notlaufprogramm. Dort wird die Überschreitung bestimmter Drehzahlen, Geschwindigkeiten und Lastzustände vermieden. Es könnte auch sein, dass das Schaltprogramm unter diesen Bedingungen verändert wird, das weiss ich aber nicht. Dieser Notlauf wird beim Auslesen des Fehlerspeichers in einer Fachwerkstatt erkennbar. Häufig tritt der Notlauf ein, wenn geringfügige Störungen an der Turboladersteuerung zu einer zu hohen Aufladung führen. Werkstätten, die unter diesen Bedingungen sofort den Turbolader erneuern möchten, möglichst schnell wechseln.

Nikasil ist ein Warenzeichen für eine galvanisch hauchdünn auf Alu-Zylinder aufgebrachte Legierung, die gegen Alu - Kolben gute Lauf- und Verschleiss-Eigenschaften aufweist. Derart dünne Schichten würden beim herkömmlichen Aufbohren/ -schleifen zerstört. Beim Smart sind dünnwandige Grauguss - Büchsen eingegossen, die mehrfach auf Norm-Schleifmasse "aufgebohrt" werden können, bevor das Alu-Grundmaterial erreicht wird.

Meiner Meinung nach lädt der Smart durch seine Motorcharakteristik dazu ein, schon im noch zu kalten Zustand "hochgejubelt" zu werden. Zu den dabei auftretenden thermischen und mechanischen Belastungen passen Werkstoffe, Toleranzen und Schmierung nicht. Das könnte erst mit Einführung der Mitsubishi - Motoren besser geworden sein, aber davon haben noch nicht viele die bisher kritische Laufstrecke erreicht.

Alles eine Frage des km-Standes. Diese Schaden tritt ja meist zwischen 80 und 90 tkm ein, da ist das Auto ja noch lange nicht verbraucht, bei gleicher Jahreslaufleistun würde er mit ordentlicchem AT-Motor noch mal 8 Jahre laufen und in dieser Zeit nur wenig weiteren Wertverlust erleiden. Die Kupplung wird die 160000 wohl nicht erreichen, da lohnt sich Tausch in einem Zuge. Anders beim Lader: Montagekosten anteilig gering, da würde ich warten, bis er wirklich defekt ist. Wichtig: der immer geringere Wertverlust finanziert locker manche zusätzliche Reparatur in der ungewissen Zukunft.

@lucedelsole und alle, die sich sonst keinen Kopp um die Technik machen: Jeder Verbrennungsmotor braucht eine sog. Entlüftung für das Kurbelgehäuse, damit sich dort kein unzulässig hoher Druck aufbauen kann. Dieser Druck würde unvermeidlich dadurch erzeugt, dass auch an den besten Kolbenringen vorbei Brenngase (sog. blowby-Gase) aus dem Zylinder ins Kurbelgehäuse geraten können. Diese Gase und deren Kondensate sind derart giftig und krebserregend, dass sie aufgrund gesetzlicher Vorschriften über Rohr- und Schlauchleitungen wieder in das Saugrohr geleitet werden müssen, um nachzuverbrennen. Bei normalen Benzinmotoren (Saugmotoren) mündet diese Leitung üblicherweise hinter der Drosselklappe ins Saugrohr, weil hier immer Unterdruck (Saugwirkung) herrscht. Bei aufgeladenen Motoren, wie dem Smart Benziner, kann im vollastnahen Ladebetrieb hier aber Überdruck herrschen, der nicht ins Kurbelgehäuse gelangen darf. Deswegen hat der Smart in dieser Leitung (die er für den Saugbetrieb auch hat) ein leider schlechtes Rückschlagventil eingebaut, das im Ladebetrieb diese Leitung sperren soll und nur im Teillastbetrieb öffnen sollte. Daher hat man dem Ventil den griffigen Namen TLE - Ventil (Teillastentlüftungsventil) gegeben. Weil diese Leitung im Ladebetrieb (Vollast) zu ist, gibt es eine zweite, immer offene Entlüftungsleitung, die vom Ventildeckel kommt und vor dem Turbogebläse ins Saugrohr mündet. In Analogie wird diese Leitung VLE (Vollastentlüftungsleitung) genannt. Beide Entlüftungsleitungen mit Ventil in der TLE-Leitung und Ölabscheider im Ventildeckel sind für INTAKTE Motoren dimensioniert und sind beim typischen Smart - Zylinderverschleissschaden überfordert. Die dann hohen blowby - Gasmengen reissen derart viel Öl mit ("Ölverbrauch") durch die Entlüftungsleitungen, dass es zu den vielbeschriebenen Folgeproblemen kommt. Und da hilft kein herumdoktern an den Folgesymptomen, da muss die Ursache behoben werden. Und die Ursache ist der Zylinderverschleiss, auch wenns weh tut.

@ lucedelsole: Der Ölverbrauch eines Smart hängt überhaupt nicht damit zusammen, was dieser vielleicht "leisten" muss und er stammt in 99% aller Fälle auch nicht aus Verschleissfolgen des Turboladers. Der Verbrauch ist gemeinhin die Folge von übermässigem Verschleiss zwischen Kolben und Zylindern und kann nur durch Überholung dieser zentralen Baugruppe behoben werden. Alle vieldiskutierten Folgeschäden dieses Ölverbrauches an der Kurbelgehäuseentlüftung, im Brennraum und an den Auslassventilen (die dann das Ende einleiten) sind kein Thema bei Motoren ohne diesen Zylinderverschleiss.

Weiterfahren das Auto! Diesel mit NUR 50.000km und künftig geringem Wertverlust ist eine Sparbüchse an sich! Auspuff kann sicher geschweisst werden - für 10% des Neupreises (Schwingungsriss?). Bremse muss ordentlich gemacht werden - das sind Betriebskosten, die bei jedem Auto anfallen, alt oder neu! Versicherungsrabatt kann übernommen werden, wenn du glaubhaft machst, das Auto regelmässig gefahren zu haben. Das gilt für gleiches oder neues Auto, gleichen oder neuen Vertrag. Und für das Geld, dass du an Verbrauch und Wertverlust sparst, kannst du auch künftig viel reparieren lassen.

1000 Tricks, alle mit Vor- und Nachteilen. Hauptsache ohne die unnötig teuren Absenkschrauben. Ich mach es so: Rangierwagenheber etwa unter den Schwerpunkt des Fahrschemel-Zus.baus. Ölwanne mit Brett schonen. Anheben, bis alle Federn entspannt sind. Hintere (lange) Fahrschemelschrb. gegen vordere (kurze) austauschen und vorn 2 Gew.-gänge weit von Hand einschrauben. Hinten frei lassen. Fahrschemel kann jetzt ohne Kippgefahr abgesenkt werden, bis die vorderen Schrauben halten, ab da senkt er sich nur noch hinten weiter ab und gibt hervorragenden Zugang auch zu Klimaverdichter, Anlasser und TLE - Schlauchanschluss.

Kleine Dose hat EINEN, grosse FÜNF Schlauchanschlüsse. Unbedingt die ursprüngliche Type wiederverwenden.

Ob "die" wirklich "alles" überprüft haben, da wär ich mal vorsichtig. Warum z.B. wurde nicht die Druckdose geprüft??? Ich vermute, es ist die kleine Dose mit einem Schlauchanschluss? Ein Saugtest (Zunge muss am (sauberen!) Saugschlauch kleben bleiben), zeigt, ob die Dose dicht ist. Läuft Öl raus? Entleeren! Ziehen und Drücken an der vom Gelenkbolzen gelösten Membranbetätigungsstange zeigt, ob die Membran fest ist und Federkraft aufbaut. Bei dieser Gelegenheit am Kurbelgestänge der Wastegatestange drehen, ob die Klappe leicht und vollständig schliesst (dort vermute ich am ehesten den Fehler). Und wenn das alles gut aussieht, könnte der Fehler im Bereich der Schläuche, deren Verbindungen und Ventile liegen. Wenn aber die Dose wirklich defekt ist, würde ich ohne Bedenken ein ebay-Teil kaufen. Bei dem geringen Umsatz auf solche Teile lohnt sich ein "Billignachbau" noch nicht mal in China. Und wenn das Originalteil auch dorther kommt, warum nicht?

Sind die Startschwierigkeiten nur da, wenn er "von selbst" ausgegangen ist, oder auch sonst? (Kalt, warm und sofort nach dem normalen Abstellen)

Nicht doch. Wenn an der Quelle des Übels, nicht an den Symptomen, angepackt wird, kann er noch lange laufen. Da müssen dann Kosten/Nutzen - Überlegungen angestellt werden. Aber solange die Ventile noch nicht betroffen sind, lohnt sich eine Zylinderüberholung häufig.

Im Nachhinein? Das ist aber unfair!

In Kurztexten sind Missverständnisse immer drin! Wenn ich erreichen kann, dass sich jemand, der falsch liegt, an die Stirn schlägt und sagt:" Das hab ich Depp doch gerade übersehen", dann muss ich in Kauf nehmen, dass ich ihn beleidige, wenn ich dasselbe sage. In diesem Sinne: ich übersehe alle Tage was, ich Depp. NS: das Wort kommt übrigens nicht von mir...

@Ahnungslos: Wie hast du Taschenspieler denn deinen letzten Beitrag ausgetauscht??? Da stand doch was drin, was ICH nur aus der Kneipe kenne. Na, vielleicht noch aus dem Besen.

Über das perpetuum mobile, Mittel gegen Haarausfall und Benzinspareinsätze gibt es tausende positive Berichte. Wir wollen das nicht alles glauben? Spass beiseite, selbst wenn man aufgefangenes "Öl" wieder in den Sumpf zurückleiten wollte macht man Unsinn. Was da aufgefangen wird ist zum überwiegenden Teil Kondenswasser aus der Verbrennung und hat im Öl nichts zu suchen - auch wenn es den Ölstand scheinbar hoch hält.

@ SaschaD: Mit Verlaub, wovon träumst du eigentlich? Das Öl fliegt aus dem Motor, weil die Zylinder verschlissen sind! Davon, dass du einen geringen Teil dieses Öles ausserhalb auffängst, geht weder der Verbrauch zurück, noch werden die Zylinder gedichtet. Wenn ich das nicht einsehen will, brauch ich mich nicht nur als "Deppen" bezeichnen ...