Will mich nicht mit fremden Federn schmücken, aber das muss rein: Protokoll der Sommersitzung der Selbsthilfegruppe „SMART-Drivers Gießen“ in Wittelsberg Der nachfolgende Text ist natürlich frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder deren Geschichte sind natürlich rein zufällig. Die Namen der Beteiligten wurden zu deren Eigenschutz nicht geändert. §12 SDG Der Tag hatte im Grunde gut begonnen. Samstag, Sommer, Sonnenschein. Nach dem Großeinkauf räumten Maike und Michel noch etwas die Bude auf. Der Müll und alles, was so peinlich rumstand, wurde samt Miezekatzen in das Arbeitszimmer gestopft. (Ausgerechnet dieses wurde natürlich als erstes von den Gästen gestürmt, toller Eindruck, wie peinlich, danke!) Das Unheil nahm seinen Lauf: Gegen 19.00 Uhr hörten Michel und ich dann die Horde anrücken. Des Brummen von zwei Smarties. Mit mindestens 22 Kühltaschen in den Händen wurden wir herzlich von Carmen, Biene, Kai und Olaf begrüßt. In meinem Kopf überschlugen sich Gedanken:“Wo bitte krieg ich um die Uhrzeit noch 12 Gefriertruhen her“. Die Lieben alle hatten schon so viel Essen und Getränke mitgebracht – wir hätten der Dorfkirmes Konkurrenz machen können. Jutta und Frank kamen als nächstes angedüst, im Gepäck einen Herrn Namens „Georg“ mit komischem Akzent und zig Flaschen Prosecco. Zum Glück hatten auch diese Smarties Essen dabei. Warum Georg dabei war – oder richtiger- ausgerechnet mit Frank da war, wurde mir später klar. Frank traute wohl keinem von uns zu, ihn bei eventuellen Corega-Unfällen notfallmäßig zu betreuen. Die mit den Tabbs. Er ließ ihn den ganzen Abend nicht aus den Augen und lächelte Georg unauffällig mit hochgezogener Oberlippe zu, der darauf hin beruhigend nickte. Christoph hat dann auch noch trotz Navigationsprobleme nach Wittelsberg gefunden. Ich dachte schon, „wo bleibt der denn“, ich hatte doch extra den gammelichen Käs für ihn in Öl eingelegt, von dem ich mir übrigens beim gekonnten Servieren vor dem Grill schon die Hälfte übers T-Shirt geschüttet hatte. Der Essmarathon konnte beginnen. Zum Glück sind beim Essen alle sehr unkompliziert, hier ein paar nette Sätze: - Iiiiihhh, Schweinefleisch - -Iiiiih, Überhauptfleisch - Der Käse quietscht - Dat is viel zu gesund - Dat is ungesund - Neee, keine Cola, ich trink nur grünen Tee. - Rotwein im Kühlschrank, dass is ja wohl das allerletzte - Im Kaffee ist zu wenig Milch - Im Kaffe……zu viel - Ich will aber Zucker, Salz…….. - Kaffee trink ich schon mal gar net - Wasweissichnetnochalles Über die billigen Plastikteller hat sich allerdings keiner beschwert. Lieber Christoph, ich versichere Dir, wir benutzen so was sonst ganz, ganz ehrlich nie! Nieee! Und wir schämen uns auch etwas vor Dir. Ach ja- auf einen Einmal-Grill haben wir aus Umweltschutzgründen verzichtet, so war es hoffentlich nicht so schlimm, dass Dein vegetarischer Käse neben den Schweine- und Carmen und Olafs Putenleichen gegart wurde. Und gar war der Käse! Und knusprig!- OK. Und schwarz. Das anstrengende Mahl war somit beendet. Olaf räkelt sich gemütlich auf unserer Holzbank. PLÖTZLICH! Leguanschnell fällt Carmens Blick auf Olafs Schuhe. Sie schluckt noch einmal bitter, ihr Blick verdunkelt sich, sie überlegt, wägt ab und dann musst es raus: „Olaf, dat find ich jetzt aber nicht in Ordnung, dass du die schönen Schuhe da hinten so runtertrittst. Die sind sooo schön gewesen und teuer. Nee ehrlich, dass find ich nicht gut, so schön waren die.“ Olaf schämte sich ein bissi, bog die Schuhe verlegen gerade und versucht sich mit einer unhaltbaren Erklärung (ja, von Camel gibt’s so Schuhe wirklich…….) aus der Affäre zu ziehen. Aber es war zu spät. Carmen musste auf den Schock einen Bailies trinken – gesund hin oder her. Kai konnte das alles nicht schocken. Seine Frau wurde von Jutta mit Prosecco betankt und wenn sie mal gerade nicht trinkt, hat sie eine qualmende Zigarre im Hals. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und genoß ein letztes mal vor dem Sonnenuntergang die warme Sonne. Mit seinen Gedanken war er ganz weit weg. Er überlegte: „Die haben doch bestimmt etwas Alufolie übrig, wenn ich die schön glatt streiche, mir auf die Knie lege, dann könnte ich quasi mal locker auf meine 4-fache UV-Dosis für heute kommen. Dazu noch zwei Lautsprecherboxen mit einem Kopfhörerbügel auf die Ohren geschnallt – das Leben könnte so schön sein- und alle würden ihn beneiden, wenn er am Montag zur Arbeit käme, knackig b…“.Gottseidank,“ dachte er, „geht das bei mir ruppeldiekatz“. Nachdenklich kneift er ein Auge zu und ihm fällt voller Schrecken ein, dass er heute noch nichts frittiertes zu sich genommen hatte. Sauer schaute er zu Sabine rüber, in die Realität zurückgerissen. WAS TAT SICH DENN DA? Erotisch steckten Frank und Georg Sabine bunte Smarties in den Mund. Frank hätte gern lüstern gegrinst, aber er traute sich nicht. Jutta öffnete währenddessen frustriert, aber laut – nein- sehr laut singend „Pfeffer in die Pfann la la la, das iss mein Mann la la“, die letzte, die 4. Flasche Prosecco. Sie sang laut und deutlich. Jetzt aber wollte sie wieder was sinnvolles tun: Kai anpöbeln. Sie lachte dreckig und schrie: „Duuuuu und braun, Du, gerade Duu, haha, sieht aus wie eine Kalklatte und sagt, er würde so schnell braun werden hahahahahahahahah“. Kai sah sie verachtend an und wünschte ihr in diesem Moment, ihr solle sofort der rote Fingernagel abfallen, mit dem sie auf ihn zeigte. Der Nagel aber blieb dran und Kai sagte sich: „Ganz ruuuuuuuhig brauner, ruuuuuuhig.“ Das war glaub ich auch der Moment, in dem mich Kai nach etwas „Hartem“ fragte. Jetzt verabschiedete sich Christoph mit fadenscheinigen Ausreden…..mit letzter Kraft zwang er sich ein Lächeln ab, hob schlapp die Hand: „Bis nächsten Donnerstag“. Er kam nicht. (Anm. der Red.) Der arme Kai konnte sich nicht beruhigen, er musste jetzt nach Hause. Wahllos sammelte er Salate ein, die übrig geblieben waren. Er warf alles in die Kühltaschen und sagte: „Sabine – heim.“ Sabine lachte nur. Jetzt ging er in die Offensive. Er stellte sich frontal Sabine gegenüber, beide Kühltaschen fest in der Hand (kurz ging ihm Clint Eastwood durch den Kopf und er wollte schon eine Kühltasche mit der Hand nach oben schnellen lassen, verwarf den Gedanken aber sofort wieder) und sagte: „Sabine, es is nach 2 Uhr“. Sie beugte sich ihrem Mann. Hat allerdings fundamentalistische Rache geschworen (hab i was verraten?). Liebes Sabinchen: In der Not tuts auch ein Geschirrtuch. So saßen wir jetzt noch einige Stunden, bis Jutta sich ständig nach einem gewissen „Jöörg“ erkundigte. Ich sah Frank an, aber der war total relaxt „das übliche halt“ sagte er. Von was wird man noch mal blind, wenn man es trinkt? (Frage der Red.) Wasauchimmer. Jedenfalls Jutta musste zur Toilette geführt werden. Nach für Jutta endlosen Minuten sagte sie, nein äußer….nein…..kam aus Ihrem Mund:“ Fraank, ich will heiiiim, bidde, nur heiiim, Jööööööööörg, oh oh, bidde, hick, frankiwillheimnurheim, ooooooh ich bin so dicht, hick……“-hatte Frank ein Einsehen und hat sie heimgekarrt. Die Fahrt wurde besonders genossen. Gell Jutta: Raus schmeckts bald besser wie rein…..! Jetzt waren wir noch fünf. Und wir waren nicht müde und es war schon halb drei und es war egal, weil’s schön war. Wir quatschten noch eine ganze Weile und hatten viel Spaß. Danke fürs Lesen. Vielen Dank für alles, Ihr lieben Smarties, es hat ganz viel Spaß gemacht, mit euch zu feiern und wir hoffen, dass wir das noch ganz ganz viel machen werden und bittenetbösesein, das Protokoll mag vielleicht (!) nicht so ganz den Tatsachen entsprechen. Außer bei Jutta, da ist alles wahr. Schön, dass es euch gibt! Und jetzt entscheidet Ihr noch einmal: Sind wir nun eine Selbsthilfegruppe oder sind wir es nicht??? Herzallerliebste Grüße Maike und Michel, eure derzeitigen einzigen, aber nicht wirklichen Marburger.