Sind die Leute vom SC unfähig eine Diagnose zu stellen? Vor einigen Tagen ist es passiert. Als ich morgens den Smarti (55 PS/Benziner) startete, bemerkte ich, dass der Kleine sehr stark qualmte (verbranntes Öl). Von Leistungsverlust war nichts zu spüren. Ich fuhr gleich ins SC. Ich vermutete nix Schlimmes, denn vor einem Jahr hatte ich das gleiche Problem. Mir wurde damals gesagt, es sei eine Dichtung am Turboladen defekt gewesen!? Diesmal tippte der "Smart-Experte" ohne weiter zu schauen, gleich auf einen Motorschaden. Nach einer halben Stunde bekam ich dann die endgültige Diagnose: Motortod. Es wurden mir die drei verrußten Zündkerzen präsentiert und erklärt, dass die Kompression auf einem Pott nur bei 8 liegen würde, die anderen seien mit 10 ok. Es seien vermutlich die Kolbenringe. Motoreinzelteile gäbe es aber nicht, es könne nur der komplette Motor getauscht werden. Die Reparatur solle ca. 3.150 € kosten. Zudem hätte der Krümmer einen Riss und müsset ebenfalls neu. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass ich froh sein könne, überhaupt 80.000 Km weit mit dem PKW gekommen zu sein. Es sei nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall, dass Fahrzeuge, in denen dieser Motortyp verbaut wurde, keine hohe Lebensdauer hätten. Des Weiteren wurde mir bestätigt, dass aus diesem Grund der Benzin-Motor überarbeitet wurde und bei neuen Fahrzeugen (meiner ist einer der ersten) dieses Problem nicht mehr auftritt. Dieses spricht nach meiner Auffassung klar für einen Konstruktionsfehler. Warum wird sonst heimlich nachgebessert? Wie dem auch sei, die Diagnose Motortod wollte ich nicht ohne weiters hinnehmen. Schließlich habe ich in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit verschiedenen SC (Kiel und HH) gehabt, aber das hier zu erzählen würde jetzt den Rahmen sprengen – vielleicht schreib ich doch noch mal ein Buch :) Es liegt zwar schon Jahre zurücken, dass ich an Autos geschraubt habe, aber wenn alle 3 Kerzen verrußt sind, heißt das doch wohl, dass er das Öl schon über die Zuluft bekommt und nicht über den einen Zylinder bei dem die Kompression etwas niedriger ist. Außerdem finde ich das Verhältnis 8 zu 10 gar nicht so dramatisch. Oder? Da die Reparatur den Zeitwert meines Smarts wohl übersteigt, habe ich den Kleinen wieder mit nachhause genommen und mir erstmal Zugang zum Maschine verschafft. Der beiden Schläuche am Turboladen waren von innen ölverschmiert. Um sicherzustellen, dass es nicht aus der Ventildeckelendlüftung kommt, habe ich den Schlauch abgezogen und ein paar Runden gedreht. Er qualmte weiter. Blieb also nur noch die Ölschmierung des Turboladers. Da der Krümmer eh einen Riss hat, habe ich die Turbo/Krümmer-Einheit ausgebaut. Ich habe nun keine Erfahrung mit einem Turbolader und wie man testet ob er defekt ist. Die Rotoren drehen sich ein wenig schwergängig. Ich habe dann jedenfalls in den Ölrücklaufschlauch reingeblasen und dabei die Öldruckleitung zugehalten. Ich hörte die Luft irgendwo entweichen. Anschließend goss ich etwas Nähmaschinenöl in den Schlauch und pustete nach einmal rein. Kurze Zeit später kleckerte das Öl aus der Verdichtungsseite des Turboladers. Ich weiß nun nicht, mit was für ein Druck das Öl in das Lager gepresst wird, aber ist das nicht ein Zeichen dafür, dass es wirklich "nur" der Turbolader und (noch) nicht der Motor defekt ist? Gruß Jo