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christian_fuchs

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  1. Clever und Smart??? – Oder: Wie das Leben eines Smart Fahrers wirklich aussieht. 1. Als ich vor rund 5 Jahren im Raffai Smart City Center im besten Viertel der Stadt Hamburg meinen Smart, einen der ersten, der die Hansestadt erreichen sollte, bestellte, war ich zuversichtlich und freute mich auf eine lange und schöne Beziehung zu meinem neuen Weggefährten. Am 20. Januar 1999 war es dann soweit. 10 Wochen nach meiner Bestellung konnte ich nahezu termingerecht meinen 2,52m Traum in schwarz abholen. Verstörte Blicke der Passanten waren mir in den ersten Tagen mehr als sicher, denn an ein derart auffälliges Auto musste sich der Hamburger wohl erst noch gewöhnen. Ebenso gewöhnungsbedürftig war dann, 2 Wochen nach meinem Kauf, der Blick verstörter Partygäste beim Anblick meines kleinen Smarts auf der Laderampe des dagegen gigantisch anmutenden Notdienst Abschleppwagens. Dieser wurde von der mehr als freundlichen, der deutschen Sprache leider nicht 100% mächtigen Mitarbeiters der Smart „Move“ Assistance gerufen. Mein Auto, welches ich voller Stolz genau vor dem Eingang der Top Party Location Valentinos, wollte partout nicht mehr starten. Mehr als ein Symbol, welches nicht im Handbuch zu finden war, das den netten Mitarbeiter der Telefonhotline nach meiner Erklärung „Sieht aus wie ein E ohne vertikalen Balken, also nur drei Striche übereinander“ jedoch deutlich nervöser am anderen Ende der Leitung werden lies hatte dann zur Folge, dass ich nach gut 90 minütiger Wartezeit auf den ADAC Lastenschlepper dann ein Taxi nach Hause nehmen konnte. Mein Auto war wieder weg. Ein, zwei Tage später durfte ich dann weiter fahren. Irgendein Kabel sei nicht richtig angeschlossen gewesen bzw. hätte sich von der Steckverbindung gelöst, das passiere schon mal. Man hätte es jetzt festgelötet. Sehr professionell, dachte ich in Gedanken versunken. Jedoch froh, das mich diese Schose nichts kostete. Man weiss ja nie. 2. Diese Lötverbindung sollte dann auch tatsächlich 2 weitere Wochen halten! Wieder nachts und wieder direkt vor einer gut besuchten Location stand abermals ein wieder erbärmlich frierender Smart Fahrer vor seinem Auto und wartete bis ein diesmal noch größerer Abschleppwagen den kleinen endgültig auf die Rampe gezogen hatte. Die Mitarbeiter von der Smart Move Assistance waren auch nicht mehr nervös, als ich anrief. Man kenne dieses Problem bereits, sagte eine Schwietzer Dütsch sprechende Stimme freundlich. Am nächsten Tag, wieder im Raffai Smart Center, wieder mein Auto abholend und wieder beschwichtigt, dies würde nicht wieder vorkommen. Jetzt sei alles verlötet. Auf die Frage, warum man dies nicht bereits vor der Auslieferung des Wagens gemacht hat, blieb man mir eine Antwort schuldig und ich erntete stattdessen ein Achselzucken des zuständigen Mechanikers. Es war mir auch egal. Dank der letzten Nacht war eine Grippe im Anmarsch und ich wollte nach Hause. 3. Ein Brief kam ins Haus. MCC Smart wollte meinem kleinen Auto ein neues Stabilisierungsprogramm spendieren: TRUST PLUS. Dies machte mehr als Sinn, denn als ich fünf Wochen nach dem Erhalt des schnuckeligen Kleinwagens das erste mal das Vergnügen hatte, einer leicht verschneiten Fahrbahn zu begegnen, war mein sonst sehr wohl straßentaugliches KFZ nicht mehr wieder zu erkennen. Der Tanz auf der Fahrbahn, der nach einer dreifachen Drehung am Bordstein endete, war nicht mehr lustig. Die Aussage, man solle sich vielleicht Winterreifen zulegen, aber eigentlich gehe es auch ohne, schoss durch meinen Kopf. Warum zum Henker liefert Smart seine Wagen im Winter mit derart lebensbedrohlichen Reifen aus, ohne auch nur daran zu denken, den Käufer darauf hinzuweisen, er solle seinen Wagen doch gleich mit Winterreifen kaufen und Sommerreifen nachrüsten, sobald der Sommer auch auf den Strassen angekommen ist. Auch diese Frage im Smart Center brachte mir wiederum nur ein Schulterzucken. Ich war hier, um Trust Plus nachgerüstet zu bekommen. Nachdem ich vor ungefähr 4 oder 6 Wochen anrief und Fragte, was denn nun mit dem Schreiben von MCC Smart sei. Hier hieß es nämlich, man würde sich mit mir in Verbindung setzen. Als dann mehrere Monate nichts passierte und ich den nächsten Winter schneller auf mich zukommen sah, als mir lieb sein konnte, meldete ich mich bei den Herren. Ich freute mich dennoch auf diesen Besuch, da im selben Schreiben vollmundig angekündigt wurde, dass auch Komfort Sitzpolster, ein Haltegriff und vor allem die Softouch Automatik kostenlos nachgerüstet werden sollten. Trust Plus bekam ich, den Rest nicht. Man würde sich wieder melden, wenn hierfür Kapazitäten frei wären. Auch auf meine 2-3 zukünftigen Anrufe erhielt ich dieselbe Aussage. Vor meinem geistigen Auge sah ich den Schulter zuckenden Mechaniker. Bei meiner zweiten Inspektion bei rund 35.000 Kilometern, also gut 1,5 Jahre später erntete ich auf selbige Frage wieder nur ein, man werde sich darum kümmern. Nichts geschah. 4. Winter 2002. Ein schöner Winter. Ich konnte dank Trust Plus auch fahren wie alle anderen Autos. Na ja, sagen wir fast. Die kleine Knutschkugel hatte noch immer Probleme mit Schnee. Aber mit etwas Geschick und Routine ließ sich das Fahren durchaus bewältigen. Zumindest vorwärts. Der Rückwärtsgang ging nach dem Mond oder irgendwelchen anderen Phasen. Soll heißen, er ließ sich nicht mehr einlegen, wenn man es wollte. Einen Termin beim Smart Center konnte ich tatsächlich binnen der nächsten 7 Tage ergattern. Ein Softwareproblem hieß es damals. Es wurde binnen 30 Minuten behoben. Leider nicht für immer, wie sich später herausstellen sollte. Ursache und Aussagen zur Behebung waren glatte Lügen. 5. Im Herbst 2003 war es dann soweit. Nach gut 45.000 Kilometern hatte mein kleiner seinen ersten Motorschaden. Dank des äußerst verlockenden Angebotes eines Smart Centers, die Reparatur für rund 4500,- Euro zu übernehmen, entschloss ich mich, mich nach alternativen Umzusehen. Aus früheren Zeiten und stets mit guten Ergebnissen bekannt, besonn ich mich auf meine alte KFZ Werkstatt. Nach 10 Wochen Lieferzeit und etlichen Pannen seitens des MCC SMART Lagers, gelang es einen neuen Rumpf-Motor für meinen Kleinen aufzutreiben und einbauen zu lassen. 6. Schon wieder der Rückwärtsgang, dachte ich, als ich mehr als zwanzig Minuten zum Ausparken benötigte. Mittlerweile hatten wir Ende Januar 2004. Letztendlich schob ich den Gott sei Dank leichten Smart rückwärts aus der Parklücke und fuhr ins Büro. Meine Bremsen waren nicht mehr die Besten und der nun neue Anlass mit dem Rückwärtsgang ließ mich erneut im Smart Center anrufen. Nach kurzer Erklärung, erhielt ich einen Termin. Den Wagen ließ ich in der knappen Woche Wartezeit auf den Termin stehen. Mit diesem Handicap wollte ich partout nicht fahren. Im Smart Center klärte mich ein freundlicher Mitarbeiter über den Übeltäter auf. Der Bremslichschalter sei schuld. Wenn dieser keine Signale an den Motor weiter geben konnte, dann will der Motor auch keinen Rückwärtsgang einlegen. Von wegen Softwareproblem, dachte ich. Beides zusammen, also Bremsen und Bremslichschalter sollten mich rund 350,- Euro kosten. Bei der von mir zusätzlich in Auftrag gegebenen Inspektion stellten sich jedoch noch viel viel mehr Mängel heraus. Nahezu die komplette Bremsanlage sollte getauscht werden. Der Hauptbremszylinder, die komplette Bremsbetätigungsanlage und so weiter. Alles sollte neu. Auf die Frage hin, ob das denn normaler Verschleiß sei, antwortete mir selbiger Mitarbeiter´, dass dies in wenigen Fällen passiere, so wohl aber nicht gehörte. Vor kurzem hätte er einen Schwerbehinderten Fahrer mit gleichen Smartproblemen gehabt. Auf die Anfrage auf Kulanz vom Hersteller erntete er ein klares NEIN. So werden aus den avisierten 350,- rund 1800,- Euro. Tolles Auto, dachte ich mir. 7. Letztlich wollte ich wenigstens die damals versprochene Nachrüstung von Automatik und Haltegriff haben. Die Aussage hierzu war, das sei ja wohl verjährt. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Verjährt. Ist es also so, dass man sich von seinen Pflichten entbinden kann, wenn man den Kunden nur lange genug zappeln lässt und sich einfach nicht bei ihm meldet? Im Fall RAFFAI SMART CITY HAMBURG sieht es genau so aus! 8. - Nachtrag zu 6 und 7: Mit der laut Fehlerdiagnose zu erwartenden Kosten von rund 1800,- Euro war es dann leider doch noch nicht getan. Man hätte sich leider geirrt und es sei nicht der BKV sondern das komplette ABS Modul gewesen. Man hätte es gewechselt und nun würden rund 2700,- Euro fällig. Das man mich vorher noch nicht einmal informiert, geschweige denn gefragt hat, ob ich einen derartigen Einbau wünsche oder diese Kosten übernehme, ist hier ebenso traurig wie die Tatsache ein Viertel des Neupreises nach nur 5 mehr oder minder gefahrenen Jahren erneut in die kleine „Knutsch“-Kugel stecken zu können... Nach 4 Wochen Mietsmart fahren stehe ich nun also vor der Entscheidung um eine gnädige Kulanz bei Herrn Mario Graf von Daimler Chrysler zu betteln oder laut Aussage von Herrn Stöhr vom SC in Hamburg meinen Wagen „in die Presse zu schicken“. Ich glaube, ich werde Letzteres in Erwägung ziehen – nur anders als der gute Mann sich das dachte...
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