Fahrbericht Smart Cabrio & Pulse

[Oeffi]

Fahrbericht Smart Cabrio & Pulse

Kult statt Flop

Totgesagte leben länger: Nach deftigen Startproblemen kommt der
Smart nun in Schwung. Großen Anteil daran hat die Cabrio-
Version. Nicht nur Verona könnte da schwach werden

Es gab in den vergangenen Jahren sicher kaum ein Auto, das mit
mehr Skepsis erwartet wurde als der Smart. Bereits nach der
Präsentation vor Markteinführung war sich die Gilde der Autokritiker
einig und stempelte den Zweisitzer im Zweieinhalb-Meter-Format
kollektiv zum Flop des Jahrzehnts. Doch seitdem hat sich viel getan.
Mit dem Cabrio und dem Diesel kamen zusätzliche Modellvarianten
auf den Markt und sicherten dem Smart einigen Erfolg. Im
vergangenen Jahr wurden insgesamt mehr als 100.000 Fahrzeuge
verkauft. Allein in Deutschland fand der Smart so viele Käufer wie
der VW Lupo ; weit mehr als ein Ford Ka oder ein Renault Twingo.
Der offene Smart avancierte sogar zum Shooting-Start. Immerhin
rangiert er in der Hitliste der hier zu Lande beliebtesten Cabrios nach
Mercdes SLK, BMW 3er und Z3 auf Rang vier! Was ist dran an dem
Winzling? Wir waren mit der erst seit wenigen Monaten
angebotenen 61-PS-Version unterwegs.

Die Designer haben
ganze Arbeit
geleistet

Obwohl bei der Verwandlung des Coupe zum Cabrio möglichst viele
Teile übernommen wurden, gelang den Smart-Designer doch die
Kreation eines recht eigenständigen Fahrzeugs. Allein die pfiffiger
wirkenden Scheinwerfer und verspielten Heckleuchten geben dem
Cabrio eine eigene Note. Vor allem aber wirkt der offene Smart dank
der optischen Leichtigkeit oberhalb der Gürtellinie insgesamt
stimmiger Innen unterscheiden sich Cabrio und Coupe kaum. Das
smarte Duo ist ausgesprochen bequem und großzügig
untergebracht. Zudem ist man sicher unterwegs: Doppelairbag,
Integralsitze, ABS und eine extrem stabile Fahrgastzelle schützen
die Insassen beim Crash. Eigentlich bedauerlich, dass Seitenairbags
nicht zum Standardausstattung gehören, sondern 230 Euro extra
kosten. Für Gepäck steht im Heck ein Fach zur Verfügung, das
Verona Feldbusch zwar eher an eine Mikrowelle erinnerte, doch
immerhin mehr Volumen bietet als der Laderaum eines VW Lupo.
Dennoch reicht dies kaum für einen Urlaub. Vereinzelte Smart mit
deutschem Kennzeichen wurden zwar schon in Spanien und auf
Sizilien gesichtet, doch für längere Strecken wählen selbst MCC-
Manager eine richtige Limousine.

Klein, lustig und
schnell

Was das Cabrio nun im Innenraum vom Coupe unterscheidet, ist
eine kleine Taste neben dem Schaltknauf. Mit ihr kann das aus
robustem Polyamid-Kunststoff bestehende Faltdach elektrisch wie
ein Schiebedach stufenlos bis hinter die Sitze geöffnet werden.
Allein diese Funktion reicht aus, um luftig und erstaunlich zugfrei
unterwegs zu sein. Für noch mehr Offenheit fährt das Dach
hinunter auf das Heck, wo es mit einem leichter Druck per Hand
arretiert werden will. Schließlich können noch die zwei über den
Fenstern verlaufende Dachrahmenherausgenommen werden, womit dann der
ultimative Freiluft-Spaß garantiert ist. Insbesondere dann, wenn man
sich wie wir für die Jüngste Ausbaustufe der motorischen Kleinkunst
bei Smart entscheidet. Basis ist der in allen Modellen eingesetzte
0,6-Liter-Dreizylinder Turbo. Hier pushte man die Motorleistung jedoch mit
einem Ladedruck von 1,0 statt 0,8 bar auf stolze 61 PS und
verpasste dem automobilen Leichtgewicht damit ein
Leistungsgewicht, das ziemlich exakt dem eines 90 PS starken
Peugeot 206 entspricht. Das klingt vielversprechend, doch schon mit
einem Blick in das Datenblatt verdörren gerade gekeimte
Hoffnungen. Denn die 16,8 Sekunden, die der Smart für den Sprint
auf Tempo 100 benötigt, muten ebenso müde an wie die Tatsache,
dass bei 135 km/h die Höchstgeschwindigkeit erreicht ist. Doch
Vorsicht, keine falschen Schlussfolgerungen. Denn weiche
Bedeutung haben diese Messgrößen für ein Auto, das für den
Cityverkehr gedacht ist und folglich seine Vorstellung in erster Linie
auf der Distanz zwischen zwei Ampeln liefert? Und gerade dort
sollte der Smart nicht unterschätzt werden.Steht der Mini auf der
Pole Position, lässt er der Konkurrenz dank Motorkraft und
Überraschungseffekt kaum eine Chance.

Der Wackel-Elvis
tanzt, wie er noch nie
getanzt hat

Gas geben und schalten: Die Zahnräder des Sechsgang-Getriebes
werden einfach durch Anklicken des Schalthebels sortiert. Ein
Kupplungspedal gibt es nicht. Klick, klick, klick - und schon droht
Ärger wegen Überschreitung des Tempolimits. Dennoch ist die Art
der Gangwechsel gewöhnungsbedürftig. Zunächst geraten sie
unsanft, doch schon bald hat man den Dreh raus. Der etwas
kräftigere 61-PS-Motor lässt ohnehin geschmeidigeres Schalten zu.
Natürlich kann man dies auch dem Automaten überlassen. 268 Euro
kostet ein so genanntes Softtouch-Getriebe. Das wechselt die
Gänge selbstständig, geht dabei aber äußerst ruppig zu.

Das Fahrwerk hat nach der x-ten Überarbeitung und Verfeinierung
nun auch eine Federung. Nur beim Einlenken in Kurven stört noch
immer das Gefühl, das Auto folge den Lenkbefehlen nur mit
Verzögerung. Dass keine Servolenkung an Bord ist, stört nur in
engen Parklücken. Unter dem Strich ist der offene Smart ein Auto,
mit dem man - auch Dank nur 8,7 Metern Wendekreis - nahezu
überall parken kann, und das im Stadtverkehr mit fünfeinhalb Litern
auskommt. Ganz nebenbei macht er Spaß und ist schon ein
bisschen Kult. Den qibt der Zahnarzt seiner Tochter. Eric Schmeer


gefunden MSM Deutschland - Carview - Magazin - Fahrberichte

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Smart Cabrio CDI .. aus Freude am Fahren !
by by Oeffi

[ Diese Nachricht wurde editiert von Oeffi am 11.02.2002 um 02:25 Uhr ]

[SmartyJana]

Die wissen eben was gut is :-D

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