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saarfruchti

Streetsmart KEINE ALTERNATIVE ZUM ELEKTROAUTO

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Luft im Tank

 

Der “AirPod” fährt mit Luftdruck – fünf PS, 70 km/h in der Spitze und eine Reichweite von 220 Kilometern. Leider scheint er eine Luftnummer zu sein.

 

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Der Airpod

 

Es gibt da eine tolle Idee. Die ist technisch noch nicht ausgereift. Wenn sie es wäre, müsste man sich als Freund der CO2-freien Mobilität nicht dauernd Gedanken darüber machen, wohin man eigentlich mit den ganzen Batterien hin soll, die eMobility fressen wird. Woher eigentlich die ganzen Rohstoffe der Akkus herkommen werden? Und ob viele der Batterien nicht dann doch irgendwo auf irgendwelchen illegalen Müllkippen landen werden und Elektro-Mobilität doch zur umweltfeindlichsten Innovation seit Erfindung des Kohlekraftwerks werden wird.

 

Komprimiert auf 350 bar

 

Die französische Firma MDI hat vor einem Jahr in Genf ein paar fesche Druckluftautos vorgestellt. Eines hat den feschen Namen “AirPod”, was ja simpel und gut suggeriert. Das Prinzip des Druckluftmotors ist in der Tat so einfach, wie es sich anhört. Man nehme einen Druckluftbehälter und komprimiere sie auf 350 bar. Die Druckluft wird dann einem Gasexpansionsmotor zugeführt. Hier werden die Kolben nicht durch die Energie einer Verbrennung bewegt, sondern durch die Ausdehnung der Druckluft. Wie bei einem Verbrennungsmotor sorgen Ventile für den kontrollierten Gasaustausch: Das Einlassventil lässt die Druckluft einströmen. Nachdem sich das Ventil geschlossen hat, dehnt sich die Luft bis zu einem bestimmten Restdruck aus. Die Mechanik treibt den Kolben, der den Antriebsstrang.

 

MDI liefert seinem “AirPod” mit dieser Technik immerhin 5 PS und ein Drehmoment von 15 Newtonmeter. Nicht viel, aber für ein Stadtauto reicht das. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 70 km/h angegeben. Eine Druckluft-Ladung liefert laut Hersteller 220 Kilometer Reichweite. Danach muss man für anderthalb Minuten an die Kompressorstation. Eine feine Sache das. Dummerweise bleiben viele Zweifel. Immer wieder wurde ein Druckluftauto aus MDI-Produktion in Kollaboration mit dem indischen Giganten für Zwergenautos Tata ankündigt. Auf die Straße kam die Druckluft nie. Und in einer Vergleichsstudie der University of California, Berkeley zwischen Benzinauto, batterieelektrischem Auto und Druckluftauto kam in Bezug auf Treibhausgasemission, Treibstoffkosten, Primärenergieverbrauch und Tankvolumen heraus: Sie funzt nicht, die Druckluft.

 

Die Idee ist eine Luftnummer

 

Als Vergleichsobjekte dienten ein konventioneller Smart Fortwo, ein batterieelektrischer Smart Fortwo ED und ein hypothetisches Druckluftauto. Dabei wurden die technischen Parameter des Druckluftautos, sofern unbekannt, optimistisch geschätzt. In den Punkten Treibhausgasemission, Treibstoffkosten und Tankvolumen schnitt das Druckluftauto deutlich schlechter als das Benzin- oder das Batterieauto ab. Lediglich im Punkt Primärenergieverbrauch ergab sich ein Vorteil gegenüber dem Benzinauto, aber nur beim Betrieb mit erneuerbarer Energie. Das Batterieauto schnitt in allen Punkten deutlich besser als das Druckluftauto ab. Die ganzen Sicherheitsfragen bei Druckbehältern mit über 300 bar sind dabei noch nicht einmal gestellt.

 

Schade. Die Idee ist so einleuchtend. Sie scheint aber schlicht eine Luftnummer zu sein.

 

 

Quelle:www.theeuropean.de

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von saarfruchti am 04.06.2010 um 07:54 Uhr ]


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Hier die Studie. Wird wirklich Zeit, dass Guy Negre endlich aus dem Verkehr gezogen wird.

 

Die Studie stellt Compressed Air immerhin als potenzielle Low Tech Alternative zu elektrischen Hybriden dar. Weniger effektiv aber dafür billiger und sicherer als Schwungradspeicher.

 

JB

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Wir hatten da schon einen ähnlichen Beitrag, schaut mal hier

 

Ich hatte da auch einen Link zu dem Prizip der Dampfspeicherlok

eingestellt. Immerhin konnte man mit dem alten Schätzchen 4-5 Stunden arbeiten.

 

Das Autochen oben mag zwar im ersten Moment eine Luftnummer sein, aber das liegt wohl daran, dass der Bauer nicht frisst, was er nicht kennt. Sicher, man muss ein wenig mutig sein, so einen Schritt zu gehen. aber warum soll es solche Fahrzeuge nicht geben. Stellt Euch mal vor, so ein Auto wird mit Solarzellen bestückt, die einen kleinen Kompressor antreiben. Dieser befüllt kontinuierlich den Kessel. Gerade für den Kurzstreckenverkehr eine Alternative.

 

Gruß, Rolf


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Wenn du einen Quadratmeter moderner Solarzellen auf's Dach des Autos packst und einen Tag (nicht im Schatten) parkst, schaffst du beim Umweg über einen Druckspeicher damit dann rund 70 W/h nutzbarer Energie, was etwa 45 Sekunden Schleichfahrt bzw. knapp unter 800m (ohne Beschleunigung) entspricht. Auf's Jahr gerechnet summiert sich die zusätzlich gewonnene Reichweite damit auf 290km. Ein CDI verbraucht auf der Strecke bei dem Tempo Diesel im Wert von knapp 7 Euro. Die Solarzelle samt Kompressor würde sich also erst nach mehreren hundert Jahren amortisieren.

 

Dampfspeicherloks speicherten ja auch nicht den Druck, sondern die Temperatur - machten sich also die Effekte zunutze, die dem Druckluftspeicher das Leben so schwer machen - und lohnten sich trotzdem nur dort, wo man kein offenes Feuer betreiben konnte (z.B. in Gaswerken, auf Kohlehalden usw.).

 

JB

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