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sMartin

Erfahrungsbericht Langstrecke (Stuttgart-Berlin mit Schneesturm)

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Hallo werdende und seiende Smarties,


Vor einigen Wochen bin ich das Wagnis eingegangen und mit dem Smart von Stuttgart nach Berlin und zurück gefahren. Ich war sehr skeptisch, weil ich Autobahn bisher immer nur mit deutlich schnelleren Autos gefahren bin und mir nicht vorstellen konnte, 650 km lang zwangsabgebremst auf 130 dahinzuzuckeln. Ich muß aber sagen, der Wagen hat mich voll und ganz überzeugt. Auf dem Hinweg habe ich Idealbedingungne vorgefunden und eine absolut streßfreie Fahrt gehabt, nur von gelegentlichen Tankstopps unterbrochen, die allerdings schon etwas nerven. Auf der Rückfahrt bin ich auf der ersten Häfte durch Schneesturm und auf der zweiten durch dichtes Schneetreiben gefahren und habe über 8,5 Stunden gebraucht, habe den Wagen also unter verschärften Winterbedingungen kennengelernt.

Also falls jemand Interesse hat, wie der Smart auf Langstrecken ist, hier mein Erfahrungsbericht.

HINFAHRT (Idealbedingungen)

Das Positive: Ich war angenehm überrascht, wie leicht man sich an 130 km/h Höchstgeschwindigkeit gewöhnt. Ich war darauf gefaßt, richtig kribbelig und genervt zu werden, weil ich mit anderen Autos sonst auf der Autobahn meistens 160 bis 190 (je nach Wagen :) fahre und alle meine Versuche, die Richtgeschwindigkeit von 130 zu fahren, nach 5 Minuten mit einem Kickdown zu den Akten gelegt werden.
Aber es war überhaupt nicht nervig im Smart, nach einer halben Stunde bin ich 120 km/h gefahren und fühlte mich wohl dabei. Ich habe zwei überraschende Feststellungen gemacht. Erstens: Es ist überraschend, wie viele Leute es genauso machen. Man kann wunderbar mit 120 bis 130 in einem Strom von Autos mitschwimmen, ohne Verkehrshindernis zu sein, und die Leute, die so schnell fahren wie ich sonst eigentlich auch, sind sogar eher eine Minderheit, und eine lästige dazu!
Zweitens: Man braucht auch nicht viel länger. Mein Rekord für die Strecke im Golf meiner Freundin liegt bei fünfdreiviertel Stunden (Durschnitt 120 km/h). Mit dem Smart habe ich bei ähnlich günstigen Verkehrsverhältnissen sechseinhalb Stunden gebraucht (Durchschnitt 100 km/h). Die 30 - 45 Min machen keinen so Riesen-Unterschied, und man kommt wesentlich entspannter an. Die vielgerühmten Sitze des Smart haben auch mich voll überzeugt. Der Verbrauch von 5.4 Litern / 100 km ist auch ok, bedeutet allerdings 2 Tankstopps auf der Strecke. Man kann also mit dem "alten" Smart locker dreimal in sieben Stunden tanken, und das nervt schon etwas.

RÜCKFAHRT (Verschärftes Winterwetter)

Auf der Rückfahrt herrschten wie gesagt äußerst widrige Wetterverhältnisse. Erst stürmte es und schneite leicht, dann ließ der Wind etwas nach, aber es schneite sehr stark. Das auch noch bei Nacht und um die null Grad. Wir sind teilweise mit 30 über die Autobahn geschlichen, weil man weder Leitplanke noch Baken noch Schilder noch andere Autos erkennen konnte. Ich hatte glücklicherweise Winterreifen drauf.

Im Wintersturm den Smart auf der Autobahn zu halten, hat etwas von einem Ritt auf einem wütenden Kamel, auf das geschossen wird. Er hüpft und schwänzelt hin und her, und ich hatte Sorge, schneller als 100 zu fahren, weil ich bei der Kombination mit Schneematsch Angst hatte, ins Schleudern zu kommen. Das subjektive Empfinden der Sicherheit ist anfangs eher gering, ich kam mir schon etwas unsicher vor, weil man sich bei starken Böen sehr konzentrieren muß, um ihn in der spur zu halten. Andere Autos sind allerdings auch durch die Gegend geschlingert, und richtig gefährlich wurde es nicht -- aber es war anstrengend.

Im Schneetreiben war es auch nicht so lustig, aber ich nehme an, in anderen Autos war es auch nicht spaßiger. Ich bin erst sehr vorsichtig gefahren, als jedoch irgendwann alle Lkws links fuhren und die ganze lange Schlange Pkws überholten, die rechts mit 60 dahinschlichen, habe ich mich dazwischengeklemmt und bin mit 80 bis 90 an der Blechlawine vorbeigezogen. Ich will ganz ehrlich sein, die Fahrt war extrem nervenaufreibend und anstrengend, es hat achteinhalb Stunden gedauert und ich war bei Ankunft wie gerädert, und ich hätte auch nicht viel weiter durchgehalten. Aber es war machbar, und ich denke, in einem anderen Klein- oder Mittelklassewagen wäre es auch nicht lustiger gewesen. (Außerdem war ich allein unterwegs.) Ach ja, gesoffen hat er über 8 Liter, weiß nicht so genau warum. Ich hab ihn wohl ziemlich getreten, weil ich heimwollte oder aus den Schneematsch-Duschen der Lkws flüchten mußte. (Wenn nicht geräumt ist, fährt man entweder sehr schnell an einem Lkw vorbei oder gar nicht, denn der Schneematsch, den die aufwirbeln, klatscht förmlich tonnenweise auf die Scheibe, und sekundenlang sieht man absolut gar nichts, während die Scheibenwischer ihr bestes geben, die Scheibe wieder frei zu kriegen.)


FAZIT

Obwohl ich sehr skeptisch war und den Smart bislang aussschließlich als Kurzstreckenrakete angesehen habe, kann man auch längere Strecken problemlos und ohne viel Streß bewältigen. An die Tempobeschränkung hat man sich auch als Schnellfahrer sehr schnell gewöhnt, die Durchschnittsgeschwindigkeit leidet nur wenig darunter, und bei vernünftiger Fahrweise ist der Wagen auch auf der Autobahn relativ sparsam. Dank der guten Sitze kommt man einigermaßen entspannt an, und auch bei extremen winterlichen Straßenverhältnissen ist der Smart ein verläßlicher Partner, auch wenn dem subjektiven Eindruck nach etwas unsicher und überfordert mit der Situation ist.

Aber ich würde die Fahrt jederweit wieder machen, auch im Winter.

Ach ja: und in Berlin einen Smart zu haben, ist echt geil. Wo man sich da noch alles reinquetschen und dazwischenmogeln kann, ist echt unglaublich. Je größer die Stadt, desto geiler der Smart.

Gruß, Martin

[ Diese Nachricht wurde editiert von sMartin am 18.03.2002 um 00:11 Uhr ]

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Hallo,

ich bin nach Kiel gefahren als es so stürmisch war. Von mir aus sind das etwa 700km. Ich brauchte nur einmal tanken, aber ich habe auch nen cdi. Der Wind und die Hüpferei der Kugel waren anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann gings ganz gut. Als ich dann hörte daß die Windgeschwindigkeiten über 140km/h lagen hats mich dann nicht mehr gewundert (das Hüpfen meine ich). Es war mir allerdings aufgefallen das selbst potentielle Raser recht ziviel fuhren. Man kam sich da nur noch selten vor als würde man parken wenn einer mit 200+ vorbeidonnerte. Das haben die Herrschaften in den Luxusschlitten dann auch fein sein lassen :-D Alles in allem habe ich knapp 8,5 Stunden gebraucht mit einer großen Pause (Mittachessen und tanken) und zwei Kaffeepausen und ich kam entspannt an. Wir haben noch die halbe Nacht gefeiert. :-D Besonders bewährt hat es sich, sich an einen Reisebus anzuhängen. Die machen so zwischen 100 und 120 und man fährt gut im Windschatten wenn man so ca. 50m weg bleibt. Hochzus bin ich mit 3,4 Litern pro 100km weggekommen, zurueck wars etwas mehr. 1.) fuhren da wenig Busse und 2.) hatte ich "Heimweh", habe also ordentlich draufgetreten. Das hat mir ca. 1/2 Stunde gebracht, einigen Stress und einen Verbrauch von 4,2l

Ansonsten kann ich nur bestätigen was du sagst. So gut habe ich noch in keinem meiner vorherigen Autos gesessen. Zugegeben, ich hatte nie sowas wie einen Benz oder BMW, aber so Mittelklasse schon.

Was unsere "Könige der Landstraßen und Autobahnen" angeht, also die Brummi-Fahrer... Tja, die haben da ihre Terminpläne. In den Plänen ist vom Wetter nicht die Rede. Viele sind gezwungen das Wägelchen ordentlich pfeifen zu lassen wenn sie ihren Job behalten wollen, oder am WE Zuhause sein wollen. Außerdem gerät so ein Brummi eher schwerer ins schlingern als ein PKW, aber wehe wenns passiert. Da ist der Bart dann ab. Ich wuerde da nix drauf eben wie die fahren. Ich richte mich danach was ich mir zutraue. Wems nicht paßt, der kann ja überholen. Natürlich will ich kein Verkehrshindernis sein, aber lieber einen Tick langsamer wenns Wetter mies ist. Ich fahre nämlich sehr gerne Auto, aber leider nicht so arg gut. ;-)

In dem Sinne und als Schlusswort:
Mit meiner Kugel bin ich bisher am Besten gefahren auf der Langstrecke. Wer eine Liste der 7-8 Vorgänger will... Kann er haben. :-D


-----------------
Klaus + "Wussel"


Klaus + "Puck"

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Hallo zusammen,

nette Berichte icon14.gif

In diesem Zusammenhang möchte ich mal (Eigen-)Werbung machen für unsere Bereiche smarte Themen bzw. Testberichte. Da sind solche Berichte immer willkommen. Hat vielleicht auch den Vorteil, dass sie dort nicht so schnell untergehen, wie im Forum... :)


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Smarte Grüße

Elmar


Hier gibt es Infos zum smart-Forum-Team!

[ Diese Nachricht wurde editiert von Elmar am 19.03.2002 um 18:37 Uhr ]

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Hi Elmar,
wobei wir wieder bei meinem Vorschlag wären die Rubrik statt Testberichte vielleicht Erfahrungsberichte zu nennen....
Gruß,
Rolf
PS. Prima geschrieben ihr Zwei!

[ Diese Nachricht wurde editiert von Rodi am 20.03.2002 um 01:44 Uhr ]


max the reduced...

 

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HI

eure Erfahrungen kann ich nur teilen. Auch ich bin mit meinem Corsa GSI nicht gerade langsam unterwegs gewesen. Nun im Smart Cabrio ist das fahren einfach gemütlicher. Nur bei Wind und bösen Wetter kommt Stress auf. Man muss sich wohl erst an das Verhalten des Autos gewöhnen. Wenn man das erst mal kennt, traut man sich auch etwas schneller zu fahren. Ich habe bei dem windigen Wetter eine Tour nach Dortmund (Hobbytronic) gemacht. Auf der Fahrt zur Autobahn war es ansich nicht so schlimm, aber auf der Bahn war es dann ganz anders. Ich bin zuerst 60-80 Km/h gefahren. Nach einiger Zeit hab ich mich dann daran gewöhnt geschauckelt zu werden. Die letzten Km bin ich dann 100-120 Km/H gefahren.
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