Neue Konzepte sollen Smart nach vorn bringen

[s-mobile]

Schauen wir mal:

 

Klick

[HuckFinn]

Das heißt, Smart will künftig mit "Mobilitätskonzepten" Geld verdienen - und nicht etwa bessere Autos bauen :oops:

 

 

[dieselbub]

ist doch nicht verkehrt, wenn mans nur richtig aufzieht. hat man vor 12 jahren ja schonmal versucht mit dem "urbanen mobilitätskonzept", aber vor lauter jungyuppie-marketinggeschwafel vergessen, daß menschen entweder ein eigenes auto wollen, das wirklich sofort verfügbar und ohne fremddreck drin vor der tür steht, oder eben gleich öpnv fahrn.

 

bietet man aber letzteren ein gut funktionierendes konzept, seh ich da schon marktpotential; das car2go scheint ja verwundernd gut zu funktionieren.

 

letztendlich will gerade in der stadt doch jeder nur trocken und billig wenige km weit irgendwohin, ohne sich um parkplätze kümmern oder sich mit der wartung und pflege eines autos belasten zu müssen; ein GUTES carsharing macht da schon sinn und findet seine fans, so daß es auch wirtschaftlich lohnend werden kann.

 

und wenn man dann noch eine antwort auf den einwand hat "wie fahr ich 1x die woche meine waschmaschine spazieren und wie komm ich in den urlaub nach rimini?", dann könnt wirklich was draus werden.

 

könnte. mal schaun, genau.

[JannineBu]

Quote:

letztendlich will gerade in der stadt doch jeder nur trocken und billig wenige km weit irgendwohin, ohne sich um parkplätze kümmern...

Das Problem von "Quicksharing" Angeboten wie car2go ist genau dieses "irgendwohin" und - noch stärker ausgeprägt - das "irgendwann". Man will eben nicht irgendwo hin, sondern an ein bestimmtes Ziel. Und meist ist es auch nicht völlig egal, wann das stattfindet, sondern man hat einen konkreten Termin. Beides ist mit car2go nur schlecht darstellbar. Um die Auslastung zu optimieren wurden dort zuletzt beide Aspekte massiv eingeschränkt. Das "irgendwohin" wurde zu wenigen Sammelplätzen und das "irgendwann" wurde über eine drastische Verkürzung des Reservierungsvorlaufes eingeschränkt. Beides ist gut für Daimler (viel Umsatz mit wenigen Fahrzeugen) und schlecht für den Kunden, der damit vom eigenen Fahrzeug unabhängig werden will. Momentan ist car2go vor allem ein Ersatz für den ÖPNV. Wenn man in der Nähe einer Sammelstelle wohnt und dort zufällig ein Auto findet, nimmt man das. Wenn nicht, steigt man halt in den Bus. Muss man zum Arzt, zum Großeinkauf, zum ersten Date mit dem Auserwählten, zum Friseur oder zum Geburtstag der Oma, führt nach wie vor kein praktikabler Weg am eigenen Auto vorbei. Nicht umsonst sind konventionelle CarSharing Angebote, die einen verlässlichen Ersatz für den eigenen PKW darstellen können, deutlich teurer (und damit wegen der geringen Ersparnis für die meisten eher wenig attraktiv). Daimler wird mit car2go Erfolg haben - aber nicht in dem Sinne, dass die Leute deswegen weniger Autos kaufen sondern in dem Sinne, dass der ÖPNV weniger Personenkilometer macht. Insofern sicher ein gutes Geschäftsmodell.

 

JB

[dieselbub]

NATÜRLICH will jeder zu einer konkreten zeit an einen bestimmten ort; niemand wird mit einem car2to-smart rumfahrn nur weil ihm grad langweilig ist und da einer rumstand.

 

nix andres meinte ich ja mit irgendwann irgendwohin, und sehs ja wie du. die meisten zugänge werden aus dem öpnv-eck kommen.

 

 

letztendlich ists nur eine frage, welches leiden am meisten plagt - parkplatz suchen müssen, dafür aber jederzeit starten können, oder eben arzttermine und date mit der freundin vorausplanen und dafür kein auto besitzen müssen, oder busfahrn und sich angesichts mancher mitfahrer fühlen wie im jugendknast...

 

wird jeder für sich entscheiden. ein kluger hersteller macht die entscheidung mit lockenden angeboten leichter in seine richtung, und versucht nicht den menschen was aufzudrücken, was sie nicht wollen.

 

 

 

für mich ist mein smart perfekt. niemand drin den ich nicht mag, dach geht auf, paßt in jede lücke, koschd nix, belastet mich nicht mental wie n geparkter cayenne in kreuzberg, fährt wann ich will wohin ich will, und ich darf am radio basteln wies mir gefällt.

 

andre werdens anders sehn, und ihre s-bahn lieben.

[HuckFinn]

Quote:

Am 07.06.2011 um 14:22 Uhr hat dieselbub geschrieben: . . . , koschd nix,

,

WO kriegt man so was. Den will ich auch ! :-D

 

Quote:

. . . fährt wann ich will wohin ich will, . . .

Naja, wenn grad mal nix kaputt ist :cry:

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von HuckFinn am 07.06.2011 um 14:47 Uhr ]

[JannineBu]

@dieselbub

Hey, ich widerspreche dir doch gar nicht ;-)

 

Quote:

oder eben arzttermine und date mit der freundin vorausplanen und dafür kein auto besitzen müssen

 

Nur das hier ist eben zumindest mit car2go nicht (mehr) so - es sei denn du meinst mit "Vorausplanen" einen Zeitraum von weniger als 15 Minuten. Wenn du zum Arzt musst und erst 15 Minuten vor dem Losfahren erfährst, ob überhaupt ein Auto da ist oder nicht, dann gehst du vermutlich doch lieber auf Nummer Sicher und nimmst von vornherein den Bus bzw. planst so viel Zeit ein, dass du im Notfall auch mit dem Bus rechtzeitig ankommst. Als Ersatz für ein eigenes Auto ist das wohl den allermeisten nicht verlässlich genug... insofern, ja, diejenigen, die car2go nutzen tun das wirklich entweder just for fun oder auf gut Glück. Ein Kunde beschrieb das letztens im car2go Blog mit den Worten:

 

"Ich verstehe nicht, warum Sie keine Zwischenlösung gewählt haben, wie z.B. buchung 2h im Vorraus.

Durch den kurzen Vorlauf ist Car2Go keine Alternative mehr für Auto oder Bus, sondern nur noch ein Zufallsprodukt.

 

Bsp: ich muß um 12:00h an einem bestimmten Ort sein..

Fahrt mit Bus dauert ca 40 Min, Abfahrt 11:15h.

Dazu muß ich zum Bus losgehen um 11:10h.

Fahrt mit Car2Go dauert ca.15 Min.

 

Mit dem Car2Go könnte ich also eigentlich viel Zeit sparen.

Jedoch ist es viel zu unsicher, weil ich zu spät sicher weiß, ob eines verfügbar ist.

 

Am Ziel muß ich nur kurz etwas erledigen und dann wieder zurück fahren.

Natürlich kommt dafür aus oben genannten Gründen das Car2Go ebenfalls nicht in Frage.

 

Folge: ich schaue die Busverbindungen nach, weiß, wann ich wo ankommen werde und nehme ein Buch mit für die Fahrt.

Und: schaue beim nächsten Mal gar nicht erst bei Car2Go nach."

 

Und das ist, behaupte ich mal, so gewollt. Der Betreiber verdient mit möglichst vielen Einheiten die möglichst gut ausgelastet sind. Je kurzfrister der Planungshorizont und je stringenter die Verteilung desto besser die Auslastung. Je mehr Einheiten, je mehr Planung, je mehr Verteilung desto mieser die Auslastung - also schneiden sich die beiden Kurven irgendwo und im Moment tun sie das im Bereich "Joyride" - nicht im Bereich "Ich brauch kein Auto mehr".

 

JB

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von JannineBu am 07.06.2011 um 16:17 Uhr ]

[dieselbub]

vermutlich hast du recht; wer wirklich unabhängig sein will, wird auf ein eigenes auto nicht verzichten. tu ich aus eben dem grund ja auch nicht.

 

heißt ja aber nicht daß man da nicht mal irgendwann nachbessern könnte, wenn man ernsthaft neue kundenkreise erschließen und nicht nur prestigeträchtige rollende werbekampagnen -wie das car2go- rumfahrn haben möchte.

 

klare sache - wenn ich den bus sausen lasse, muß ich absolut sicher sein können, daß die alternative zuverlässig dasteht. zumindest so zuverlässig, wie ein eigener smart anspringt, also sagen wir 90% :-P

[oz42]

Wenn ich mit dem Bus 40 Minuten bräuchte und mit Car2go 15, dann würde ich... ein Taxi rufen. Sind recht zuverlässig verfügbar, die Dinger. Und die Parkplatzsuche fällt auch schon mal weg.

 

 

[dieselbub]

Quote:

ein Taxi rufen

 

 

ist überhaupt die beste idee, auch monetär betrachtet, wenn man wirklich nur 2x im monat nicht mit bus und fahrrad klarkommt. immer noch günstiger als ein eigenes auto, und so absolut und hinsichtlich zuverlässigkeit und verfügbarkeit betrachtet auch den mehrpreis zum car2go etc wert.

 

nur: krieg das mal an nen schwaben ran, der setzt taxifahrn noch immer gleich mit morgendlichem champagnerbad für reiches promivolk :lol: :lol: :lol:

[PW]

"Mobilitätskonzept" ist schon ein Gedankenkonstrukt aus der Retorte, das bereits Löcher hatte, als es geboren war:

Wer den ICE kennt, weiß wie "zuverlässig" die Bahn ist, wer sein Auto irgendwo geparkt hat, um dort mitzufahren, weiß wieviel davon hinterher noch am Platz zu finden ist- wäre ein Fahrrad am Auto montiert, ist es garantiert weg - sowie es sich um kein Billig-Ding handelt. So ein rein akademisches Konzept ist wie ein Rezept, wenn keine Apotheke offen ist...

Wie ist der smart nach "vorne zu bringen"?

Durch eine Besteuerung nach dem "nachhaltigen" Prinzip, nach dem Verursacherprinzip von Luftverschmutzung, Parkplatz- und Resourcenverschwendung und durch sinnvolle Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 110km/h- wenn alle gleich fahren, ist weniger Abstand zwischen die Wagen nötig, die Straßen bekommen einen höheren Durchsatz. Mobilitätskonzept heißt auch, daß man über das Prestigedenken steigen muß und den Kopf weiter bemühen, als den Blick auf den Stern auf der Haube...