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RedSockAward

Schaden durch zu viel Öl? [451 cdi]

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Guten morgen,

ich fahre einen 451 cdi mit ~80 tkm drauf.

 

Fragt mich nicht, wie ich das geschafft habe...jedenfalls habe ich es geschafft ~ 0,6-0,8 Liter zu viel Öl einzufüllen :roll: .

Festgestellt habe ich dies nach ca. 500 km, habe es abgesaugt, nun stimmt der Stand wieder.

 

Aber was genau hätte kaputt gehen können?

Könnte ich bereits einen Schaden haben, den ich noch nicht feststellen kann und welcher sich nun schleichend bemerkbar macht (wo sollte ich nun Vorsorgen)?

 

Viele Grüße,

RoteSocke

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Hallo, vermutlich hast Du Glück gehabt, sonst hätte sich der Motor schon bemerkbar gemacht.

 

Zu viel Öl kann tatsächlich dem Motor schaden, ihn sogar zerstören. Im ungünstigsten Fall wird Öl vom Motor "angsaugt" und mitverbrannt. And den Ventilen lagern sich dann starke Rußablagerungen ab und die Ventile können nicht mehr richtig schließen. Die heißen Verbrennungsgase zischen dann an den teilgeöffneten Ventilen vorbei und verbrennen die Ventilsitze und die Ventilschäfte. Irgendwann reißt ein Ventil dann ab, rutscht in den Brennraum und dort mach der nächste Kolbenhub dann diesem Zylinder ein Ende.

 

Bei zu viel Öl läuft auch die Kurbelwelle im Ölbad und "patscht" bei jeder Umdrehung gegen einen Widerstand. Eine Kurbelwelle kann davon unwuchtig / krumm werden und dann laufen sich die Lagerschalen platt. Der Diesel ist hier zum Glück sehr robust gebaut, im Normalfall kostet ein zu hoher Ölstand hier meist nur Leistung. Der Motor deht ja wie gegegen eine Wand.

 

Das Öl kann auch schaumig geschlagen werden und die Ölpumpe saugt dann diesen Ölschaum, der Luft enthält, an. Der Ölschaum kann nicht richtig verdichtet werden und der Öldruck sinkt. Auch ist die Schmierung dann nicht mehr so gut und bei hoher Motorleistung kann der Schmierfilm abreißen. Der Motor läuft dann fest. Das kommt aber ganz selten vor.

 

Bei zu hohem Ölstand neigt der Motor auch dazu Öl herauszudrücken. Es könnte also sein, dass sich im Ansaugtrakt vor dem Turbo noch Ölreste befinden, die dann in Richtung Ladeluftkühler gedrückt werden. Da dieses System eigentlich immer etwas Öl führt, werden die Reste dort bald im Motor verbrannt. Es sollte sich da aber nicht zu viel Öl befinden, deshalb mal bitte folgenden Sachen machen:

 

1. Überprüfung des Luftfilters mit Luftfilerkasten. Wenn Dort kein Öl ist und der Filter sauber, ist das ein gutes Zeichen. Ansosten Kasten reinigen und Filter austauschen.

 

2. Kontrolle auf Undichtigkeiten. Kommt unten an der Kupplungsglocke an dem kleinen Loch Öl heraus? Ein bischen Schwitzöl ist ok, es darf dort nur nicht tropfen. Dann hätte nämlich der Simmerring zwischen Motor und Getriebe Öl herausgedrückt. Da könnte man allenfalls die Glocke mit Bremsenreiniger aussprühen und abwarten, ob nach ein paar Hundert Km noch etwas kommt. Aber Bremsenreiniger nur bei kaltem Motor und guter Belüftung verwenden. Man bekommt davon Kopfschmerzen.

 

Auf der anderen Seite, wo die Riemenscheibe für die Lichtmaschine sitzt, bitte auch kontrollieren. Auch da kann man mit Bremsenreiniger den Motor säubern. Einen alten Putzlappen drunter legen und das abtropfende Zeug auffangen.

 

In der nächsten Zeit den Ölstand häufiger kontrollieren und nachsehen, ob Dein CDI Öltropfen auf dem Boden hinterläßt.

 

Ich gehe davon aus, dass Du Glück gehabt hast und der Motor es Dir nicht übel genommen hat. Der Diesel ist da schon etwas robuster, der Ölstand sollte aber generell nicht so hoch gehalten werden. Bei meinem 450er CDI ist nie mehr Öl als 1/3 über Min drin. Das synthetische Öl dehnt sich irre aus und bei richtig heißem Motor steigt der Ölstand automatisch an. Bei normalem Mineneralöl ist das bei Weitem nicht so.

 

Aber den Luftfilter bitte kurzfristig überpüfen!

 

Gruß, Rolf

 

 

 

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von Triking am 15.08.2011 um 10:49 Uhr ]


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@ Triking:

Da hast du ja sowas, wie ein Buch geschrieben, das ich mit Interesse gelesen habe.

Bevor das in den Druck geht, könnten Einzelheiten noch ausdiskutiert und evtl. relativiert werden?

 

Am interessantesten ist das mit dem Temperaturausdehnungsverhalten von sogenanntem synthetischen Schmieröl. Hast du da ne Quellenangabe?

Die Ausdehnung von Mineralöl im real auftretenden Temperaturbereich ist ja eher vernachlässigbar. Sie liegt im Bereich der Ablesegenauigkeit an einem üblichen Messstab.

Und synthetische Ölmoleküle sind den realen sehr ähnlich, bestehen ebenfalls aus Kohlenstoff und Wasserstoff, und sind eben nur in "der Retorte" statt unter der Erde erzeugt worden.

Da kann ich mir kein nennenswert anderes Ausdehnungsverhalten vorstellen.

 

Eine Ölüberfüllung von unter 1l sehe ich sehr viel unkritischer als du, aber deine Befürchtungen gelten wohl auch eher für eine dramatischere Überfüllung, bei der die Kurbelwelle weitgehend ins Öl eintaucht?

 

Die erste konkrete Gefahr bei versehentlicher Überfüllung besteht wie von dir geschildert durch Schaumbildung. Und daran denken wohl auch die Hersteller, wenn sie vor Überfüllung warnen.

Zum einen wird auch bei nur kurzzeitiger Aufschäumung (z.B. bei hoher Querbeschleunigung in langgezogenen Kurven)

die Schmierung unterbrochen, so dass Folgeschäden angelegt werden können.

Zum anderen könnte nur in dieser Schaumphase "zu viel" Öl durch die Kurbelgehäuseentlüftung in den Saugtrakt geraten.

Kleinere Mengen werden klaglos verbrannt, grössere könnten tatsächlich un- oder teilverbrannt zu Ablagerungen auf dem Katalysator führen und dessen aktive Fläche verringern.

Gerade bei Dieseln mit Luftüberschuss kann das mitverbrennende Öl zu einer nennenswerten Leistungssteigerung führen und die Abregelung unzulässig hinausschieben-aber nur so lange, bis der Spuk durch zurückgehen des Ölstandes vorbei ist. In dieser Zeit kommen sicher noch keine motorschadensursächlichen Russablagerungen zustande. Die Smart Ventilschäden haben andere Ursachen.

 

Zu deiner Befürchtung, Öl könne direkt (und nicht in wohldosierter Schaumform) in den Saugtrakt gelangen, sehe ich gar keinen Grund.

Dazu müsste der Ölpegel ja bis zum Rohrabgang der Kurbelgehäuseentlüftung reichen. Und dazu sind selbst beim Smart mit seiner tiefliegenden Teillastentlüftung sicher viele überzählige Liter erforderlich.

Und von verbogenen Kurbelwellen durch Aufschlagen auf einen dann natürlich unsinnig hohen Ölpegel habe ich (der auch nicht alles liest) noch nicht gehört. Ich stelle mir eher vor, dass das Aufschäumen sofort beim Startvorgang die Suppe schnell so niederviskos macht, dass ein Eintauchen bei höheren Drehzahlen dann auch ertragen werden kann. Aber hier geraten wir in den Bereich der Stammtischfabeln.

 

Zusammenfassend hätte ich zu RSA gesagt:

Du hast nicht Glück gehabt, sondern dein Hersteller hat eine fehlerhafte Mehrbefüllung von einer Dose durchaus als Reserve einkalkuliert.

Er warnt dich aber trotzdem davor, weil man niemandem den kleinen Finger gibt, der gern die ganze Hand hätte.

 

 

NS: Jetzt ham wa schon zwei Bücher. Wer soll das lesen?

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von r-panther am 15.08.2011 um 16:40 Uhr ]

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Hallo,

ich habe beide Bücher gelesen.....

 

Also machen wir mal aus dem kleinen Schluck Öl zuviel keinen Elefanten.

 

Gruss

Emil


Gruss

Emil

 

 

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So, Ansauggehäuse mit Filter zerlegt, sieht alles aus wie immer :) .

 

Vielen Dank nochmal für eure beruhigenden Worte ;-) .

 

Viele Grüße,

RSA

 

 

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