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SchnappiSchnapp

welche Teile sollten ab 100.000 beim Benziner gewechselt / kontrolliert werden?

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Hallo,

 

habe mir einen Smart 450 Cabrio 0.7 zugelegt und bin auf Anhieb begeistert.

Ich möchte diesen Wagen möglichst lange fahren, deshalb meine Frage.

 

Das Teillastventil ist anfällig, habe ich schon gelesen.

 

Was ist mit der Ölzuleitung zum Turbolader? Wie dick ist die, kann die verkoken und den Ölfluß blockieren?

 

Worauf sollte ich sonst achten?

 

Danke für die Tipps.

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Die Ölleitung und Wasserleitung am Turbolader rosten gerne durch, wenn die also sehr rostig sind, macht es Sinn diese zu erneuern.

 

Ansonsten macht es Sinn al diejenigen Teile zu prüfen, die eben verschleißen können...

 

Bremsen, hinten Bremszylinder nicht vergessen, Bremsflüssigkeit, Handbremsseile, Bremsleitungen, Traggelenke, Stabis und Koppelstangen, Buchsen Dreieckslenker, Fahrwerksfedern brechen gerne, Stoßdämpfer hinten ausgeschlagen?, vorderes Motorlager ausgeschlagen?, ABS-Ringe hinten

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Der 0,7er Motor dürfte bei angemessener Pfleg weit standhafter sein als der 0,6er.

 

Mein Vorschlag für ein langes Smartleben sieht so aus:

 

1. Regelmäßiger Ölwechsel (+Filter) - und zwar spätestens bei 8-10.000km - oder besser: 2x im Jahr, März und Oktober. Der Smartmotor stammt konzeptionell aus dem letzten Jahrtausend – ist technisch also rund 18 Jahre alt. Es reicht ein gutes 5W40 Öl. Also weder Longlife Öl und keine 0W30 Suppe reinfüllen – es ist wie Perlen vor die Säue.....

Luftfilter nach Zustand - spätestens nach 2 Jahren ersetzen.

Anlässlich es Ölwechsels Sichtkontrolle der Scheibenbremse (Belag- und Scheibenstärke), Kontrolle der gesamten Beleuchtung incl. Bremslichter und Nummernschildbeleuchtung.

 

2. Jährlicher Service an der Front (so nenn ich das):

Frontpanel runter, Pollenfilter wechseln. Ist keiner vorhanden – jetzt währe der Zeitpunkt für eine einfache Nachrüstung. Alle H7 Lampen der Frontscheinwerfer plus Standlicht- und Blinkerbirnen ersetzen. Man kommt da sonst nie wieder so gut ran. Scheibenwischergestänge reinigen und neu einfetten (ich nehme weißes Sprühfett). Scheibenwischer OK? – Ansonsten erneuern. Kühlflüssigkeit OK? Sichtprüfung des Kühlers und wen Klima da ist des Kondensators.

Das Kardangelenk der Lenksäule reinigen und mit einem Haftschmierstoff (z.B. für Ketten) satt einsprühen. Ich wickele zusätzlich einen alten Skisocken um das Gelenk und fixiere diesen oben und unten mit je einem Kabelbinder. Diese Maßnahme verhindert sehr wirkungsvoll den frühen Korrosionstot des Gelenks.

 

3. Jährlicher Service am Heck:

Aktuator Service.

Ausbauen, reinigen neu fetten. Nur säurefreies Fett verwenden, da im Aktuator Kunststoffzahnräder verbaut sind.

Die Pfanne des Ausrückhebels in der Kupplungsglocke - dort wo der Stößel des Aktuators reindrückt: Reinigen, ETWAS Kupferpaste oder eine haltbare keramische Schmierpaste in die Pfanne auftragen. Bei der Montage den Aktuator mit leichtem Druck in die Ausrückpfanne drücken und dann die Schrauben mit max. 15Nm anziehen. Nicht zu stark, sonst sind die Alugwinde hin. Zum korrekten Einstellen und reinigen gibt es hier im Forum jede Menge genaue Infos. Anlernen beim Smartcenter via Diagnose ist fast nie erforderlich.

Motor- und Filterwechsel (siehe oben). Luftfilter in Augenschein nehmen und ggf. ersetzen.

Regelmäßiger Zündkerzen Service. Dazu benötigt man einen Kerzensteckerabzieher – den gibt’s bei Mercedes für ein paar Euro. Der Smart hat 6 Zündkerzen – an die untere Reihe kommt man nur wirklich gut ran, wenn zusätzlich zum Heckpanel der hintere Crashbar ab ist.

An beiden Hinterrädern die ABS Ringe mit einem Korrosionshemmendem Mittel einsprühen. Ich nehme dazu entweder OKS360 oder ein Kettenhaftschmierstoff aus der Mopedszene. Damit kann ein Unterwandern der Ringe durch Feuchtigkeit weitgehend verhindert werden. Sonst sprengt im Lauf der Zeit unterwandernder Rost die Ringe ab.

Suchfunktion.

 

Zusätzlich beim CDI: CDI Pumpe von außen – und insbesondere um die 3 Deckel gut mit korrosionshemmendem Fett einsprühen. Sonst dringt auch hier Rost ein und die Pumpe wird undicht.

 

Nur beim Benziner: Teillastenlüftung überprüfen – oder einfach erneuern. Suchfunktion!!

 

4. Anlässlich jedes 2. jährlichen Frontservices: Bremsflüssigkeit erneuern.

 

5. Jährlich: Alle Türschlösser und Scharniere reinigen sowie mit etwas Schmiermittel behandelt. Alle Tür- und Kofferraumdichtgummis mit Gummipflegemittel behandeln.

Ist die Handbremse OK? (d.h. blockieren die Hinterräder spätestens in der 4. Raste?)

 

6. Alle 100.000km:

Getriebeölwechsel. Früher war ein ATF-III drin, später wurde von Smart auf normales Getriebeöl umgestellt - es müsste hier im Forum einige Vorgänge zu diesem Thema geben. Suchfunktion. Ich nehme seit bald 10 Jahren LiquiMoly 75W140, die Füllmenge beträgt ca. 1,4l.

Austausch der Rippriemen für Lima+Wasserpumpenantrieb. Bei Klimaanlage findet sich zusätzlich ein 2. Riemen samt Spannrolle.

 

7. auch so alle 100.000km oder 5-6 Jahre:

Service der kompletten Scheibenwischeranlage. Der Grund dafür: die Achsen der Wischer laufen irgendwann trocken und fressen fest. Daher – auch wenn es etwas aufwendig erscheint – währen eines Front-Services (siehe oben):

Scheibenwischeranlage komplett ausbauen. Die zerlegten Wischerachsen reinigen, O-ringe ersetzten (die verhindern Wassereinbruch ins Lager und sind immer kaputt), alles mit einem dauerhaften Schmierfett (ich nehme da Fett mit Molybdändisulfid (MOS2) für Gleichlaufgelenke im Achsantrieb) versehen und das ganze wieder zusammenpuzzeln. Dafür gibt es hier im Forum einiges an Infos. Suchfunktion.

 

8. Bei Klimaanlage:

Die Klimaleitungen vom Kompressor nach vorne scheuern gerne im hinteren Bereich und werden undicht. Sichtkontrolle – am Einfachsten bei einem Heckservice und abgenommenem Unterboden.

 

9. Rostprävention:

Der 450er roste bei Winterbetrieb an seinem Unterboden und den Bremsleitungen

WIE DIE SAU!! Gelegentlich einfach mal den Kunststoff-Unterboden komplett abnehmen und alles kontrollieren (Radlauf Hinterräder!!).

 

Wenn Du den 450er Smart mit Rund 100.000km jetzt übernommen hast:

 

Zuerst Punkte 1-8 abarbeiten.

 

Mach Dir eine Exceltabelle für alle Wartungsevents - mit Datum, KM Stand, was gemacht wurde und wer (selbst oder Werkstatt) am Werk war. So behälst Du den Überblick.

 

Alles ohne Garantie - habe das alles aus dem Kopf runtergeschrieben – vielleicht hat jemand noch weitere sinnvolle Wartungspunkte parat......

 

Gruss

Emil

[ Diese Nachricht wurde editiert von emil am 14.09.2014 um 11:32 Uhr ]


Gruss

Emil

 

 

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Ach so - ich vergaß:

Dei hinteren Dreiecksfenster sind bestimmt undicht. Neu abdichten (Suchfunktion!!!!) - sonst wir der Smart zum Feuchtbiotop.

 

Gruss

Emil


Gruss

Emil

 

 

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TLE / VLE Anschlüsse und Leitungen auf Dichtigkeit kontrollieren. Das Ventil sowieso.

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von Chrissi86 am 14.09.2014 um 15:35 Uhr ]

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Quote:

Am 14.09.2014 um 11:58 Uhr hat emil geschrieben:
Die hinteren Dreiecksfenster sind bestimmt undicht. Neu abdichten (Suchfunktion!!!!)

Quote:

Am 13.09.2014 um 19:15 Uhr hat SchnappiSchnapp geschrieben:
habe mir einen Smart 450 Cabrio 0.7 zugelegt

Wo sind bei einem Cabrio die hinteren Dreiecksfenster? :-?

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von Ahnungslos am 04.12.2014 um 12:10 Uhr ]

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Quote:

Am 04.12.2014 um 11:35 Uhr hat Smarteharry geschrieben:
Was ist VLE? :-?

Die TLE ist ja die Teillastentlüftung des Motors, die vom Kurbelgehäuse zur Ansaugbrücke hinter der Drosselklappe führt und dort in den Ansaugtrakt mündet.

In der Ansaugbrücke herrscht ja im Teillast- und Schiebebetrieb ein Unterdruck, bei komplett geschlossener Drosselklappe sogar ein recht hoher, mit diesem wird ja sogar beim Benziner der Bremskraftverstärker betrieben.

Bei Volllast herrscht aber in der Ansaugbrücke der Ladedruck des Turboladers, der über die TLE noch zusätzlich in das Kurbelgehäuse drücken würde, wenn dort kein Ventil drin wäre, welches dies verhindert!

Aber genau dieses Ventil geht sehr oft kaputt, das die Luftströmung nur in eine Richtung zulassen soll! Und dann ergibt sich genau diese Bredouille. In der Ansaugbrücke ist zwar am Anschluss der TLE noch eine Reduzierung des Querschnitts dieser Leitung, aber wenn das Ventil in beide Richtungen durchgängig ist, ergibt sich dann trotzdem eine starke Drucksteigerung im Kurbelgehäuse, weil der ladedruck dort über das defekte Ventil rein drückt!

 

Die VLE ist die Volllastentlüftung, welche vom Ventildeckel zum dem Kanal führt, der vom Luftfiltergehäuse zum Mittelflansch des Turboladers auf der Frischgasseite führt.

Die Volllastentlüftung hat die Aufgabe, die Motorentlüftung in der Volllastphase zu übernehmen, weil da ja die TLE durch den Überdruck in der Ansaugbrücke wirkungslos ist!

Auch und vor allem in dieser Phase muß ja das Kurbelgehäuse ebenfalls entlüftet werden.

 

Sonst hättest Du ja bei einer Vollgasphase z.B. auf der Autobahn gar keine Entlüftung des Motors mehr, wenn das Gas nicht weg genommen wird, weil dann ja immer der Überdruck des Turboladers in der Ansaugbrücke wirksam ist!

 

Aufgrund des hohen Gasdurchsatzes im Volllastbetrieb herrscht aber am Eingang des Turboladers ein guter Unterdruck und in diesem Fall wird die Entlüftung des Motors über diesen Weg über den Ventildeckel und die VLE durchgeführt.

Die VLE ist einfach eine Schlauchverbindung, in dieser gibt es kein Ventil, da ja vor dem Turbolader kein Überdruck in der Leitung herrschen kann, nur mehr oder weniger Unterdruck!

Aber ab und zu kommt es vor, daß sich in dem Schlauch der VLE Partikel bilden, die nach und nach den Querschnitt verengen, bis die VLE wirkungslos ist, was natürlich a bissle schlecht wäre.

Deshalb ist es kein Fehler, die VLE ab und zu mal auf Durchgang zu prüfen, um eine Verstopfung dieser Leitung zu verhindern!

 

Alle Klarheiten beseitigt? ;-)

[ Diese Nachricht wurde editiert von Ahnungslos am 04.12.2014 um 12:09 Uhr ]

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Hallo,

 

Danke @Emil für die lange Aufstellung. Noch ein paar Anmerkungen:

 

 

"Also weder Longlife Öl und keine 0W30 Suppe reinfüllen – es ist wie Perlen vor die Säue..... "

 

Bin ich anderer Meinung, aber das hatten wir ja schon öfter. Je besser das Öl, desto länger lebt der Motor. Warum ein Motor mit 18 Jahre alter Konstruktion nicht so lange leben darf/soll, ist mir nicht klar. Auch ein 100 Jahre alter Motor lebt mit modernem Öl länger, und zwar vermutlich sogar eine Größenordnung länger.

 

 

"Das Kardangelenk der Lenksäule reinigen und mit einem Haftschmierstoff (z.B. für Ketten) satt einsprühen."

 

Bin ich anderer Ansicht. Bei alten Smarts sind die Dichtungen des Gelenks offenbar hin. Wie soll ich das Gelenk reinigen, ohne daß der Schmutz ins Gelenk kommt? Waschen, Druckluft... drückt alles feinen Sand ins Gelenk. Auch ist kaum zu verhindern, daß Wasser ins Gelenk kommt. Die Skisocke kann eine gute Maßnahme sein, aber ob sie wirklich hilft? Ganz wichtig ist imho, Öl ins Gelenk laufen zu lassen. Und das wird vom Kettenfett/Haftschmierstoff behindert, weil das außen drauf klebt. Deshalb öle ich das Gelenk gelegentlich, verwende aber kein Fett und nix anderes, was fest wird. Der Erfolg gibt mir recht....

 

 

Die CDI Pumpe wird leider auch ohne Rost undicht, da es die Hochdruckdichtungen zerlegt. Nach 100-150 TKM und einigen Jahren war das bei meinem der Fall. Es dürfte kaum noch Smart 450 CDI geben, die dicht und mit originalen Ringen sind. Höchstens mit nur geringer Laufleistung.

 

Tür und Kofferraumgummis: an der Stoßstelle unten ein paar Tropfen Öl reinlaufen lassen. Bremst das lästige Aufrosten der Stahleinlage an der Stoßstelle.

 

Grüße, Hajo

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von Funman am 04.12.2014 um 13:04 Uhr ]


705 Kilometer mit 19,43 Litern sind 2,75 Liter/100 Km.

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Danke für die ausführliche Erklärung von Ahnungslos. Habe zwar vor 45 Jahren Automechaniker gelernt. Aber erstens lange her und 2. nie wirklich in dem Beruf gearbeitet. Ob es damals schon so etwas gab? Keine Ahnung.

 

 


Smart1.jpg

 

Es geht nichts über 2 Smart

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Hallo Funman,

das mit den zwangsläufig undicht werdenden CDI Pumpen kann ich nicht bestätigen. Ich hatte bisher in 12 Smartjahren lediglich eine undichte Pumpe - definitiv durch Rost von außen.

Unsere 450 CDIs laufen teils mit über 300.000 km immer noch mit erster Pumpe und erstem Motor.

Allerdings tanken wir ausschließlich Luxusdiesel und setzen so jede 3. Tankfüllung Zweitaktöl im Verhältnis 1:200 zu. Unt sprühen dei CDI Pumpe jählich mit Korrosionsschutzöl (OKS360) ein.

 

Gruss

Emil


Gruss

Emil

 

 

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Will auch frotzeln, mir ist gerade danach:

 

Also ab 100.000 km sollte der Benziner den Fahrer wechseln. Denn der erste Chauffeur sollte - wenn man das oben so liest - wissen, was auf ihn zukommt. :lol:

 

Gruß, Rolf

 

 


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