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SmartEve

Rückrufaktion

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Dramatische Rückrufaktion für den Smart
Von Guido Reinking, Hamburg

In einer dramatischen, bisher nicht veröffentlichten Rückrufaktion hat der Autohersteller MCC rund 500 Kunden aufgefordert, ihre gerade
gekauften Kleinwagen Smart auf keinen Fall mehr zu fahren.

Händler erklärten den Smart-Fahrern, ihr Auto müsse in die Werkstatt geschleppt werden. Grund sind Risiken bei der
Lenkung. "Wir haben die betroffenen Kunden informiert, dass ihr Auto wegen Lenkungsproblemen in die Werkstatt muss", bestätigt ein Sprecher der DaimlerChrysler-Tochter MCC (Micro Compact Car). "Ein Zulieferer hat uns mitgeteilt,dass es bei einer Welle der Lenkanlage zu Rissen oder einem Bruch kommen kann", so der MCC-Sprecher. Bricht die Lenkwelle, ist das Auto nicht mehr zu beherrschen. Es sei bisher kein Unfall bekannt, heißt es bei MCC.

Die Lenkung des Smart wird von Siemens-VDO geliefert. Das Unternehmen informierte MCC über das Materialproblem und die möglichen Folgen. Insgesamt 3900 Smart wurden mit Lenkungen ausgeliefert, bei denen es zu Rissen oder Brüchen einer Welle kommen kann.
Da es sich um eine erst kürzlich produzierte Serie handelt, seien von den 3900 aber erst 500 an Kunden ausgeliefert worden, sagt Smart. Die restlichen stehen größtenteils noch bei den Smart-Centern. Sie werden dort untersucht und gegebenenfalls nachgebessert.

Rückruf als Knick in der Erfolgsgeschichte

Der Rückruf trifft MCC in einer Phase steigender Verkäufe. Neue Modelle wie das Cabrio und eine Schiebedachversion sowie ein Facelifting hatten
dazu geführt, dass die Zahl der Neuzulassungen in Westeuropa in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 19 Prozent auf 45.809 Autos
gestiegen ist. Und das, obwohl der Gesamtmarkt gleichzeitig ein Minus von 3,8 Prozent zeigte.

Der Rückruf des Smart ist bei weitem kein Einzelfall. Die Zahl solcher Aktionen steigt seit Jahren kontinuierlich. Im vergangenen Jahr registrierte das Kraftfahrtbundesamt 113 Rückrufaktionen. Das sind doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren. In den meisten Fällen sind, wie auch im aktuellen Fall des Smart, fehlerhafte Teile von Zulieferern für die Rückrufe verantwortlich. Branchenkenner führen diese Entwicklung unter anderem auf den hohen Preisdruck zurück, unter dem die Zulieferunternehmen stehen: Zu den Niedrigpreisen sei die geforderte Qualität kaum lieferbar.
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