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la_kritz

Was ist ein Stationsreferendar?

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Kann mir hier jemand in Stichworten sagen, was ein Stationsreferendar ist?

 

Ich habe einen Autohändler verklagt, und wie ich jetzt aus dem Gerichtsprotokoll erfahren musste, war gar nicht mein Anwalt dort anwesend, sondern ein Stationsreferendar mit Untervollmacht.

 

Der Vergleich der dort geschlossen wurde, war weit weg von dem entfernt, was mir vorher mein Anwalt erzählt hat, worauf ich Recht und Anspruch hätte.

 

Kann es sein, dass ein Stationsreferendar so etwas wie ein besserer Praktikant ist? Oder sonstiger, unausgebildeter Jurist ohne Kraft und Saft? Bei dem ersten schriftlichen Bericht von der mündlichen Gerichtsverhandlung ging es scheinbar schon zu wie auf einem Basar, bei dem sich der Stationsreferendar hat runterbieten lassen wie ein blutiger Anfänger.

 

Bei Google gibts auf den Begriff gerade mal 50 Hits, und ich konnte da keine Erklärung finden.

 

Ich will meinem Anwalt umgehend einen Brief schreiben, dass auf keinen Fall mehr mittels Untervollmacht einem Hilfsarbeiter (oder was auch immer ein SR ist) mein Fall in die Hände gegeben wird. :-x

 

 

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ein "stationsreferendar" hat das erste juristische staatsexamen bestanden (=uniabschluss) und muss im rahmen seiner weiteren ausbildung neben dem theoretischen unterricht auch praktisch arbeiten.

 

dazu geht er mehrere monate zu gericht, zur staatsanwaltschaft, zu behörden und eben auch zum rechtsanwalt. (das sind typische "stationen").

dort arbeitet er wie die "profis", aber je nach persönlichem vertrauen des chefs mal mehr, mal weniger unter aufsicht.

 

in nrw und nach altem recht dauert die anwaltsstation zwischen 3 und 6 monate und ist die letzte, unmittelbar vor dem 2. examen.

 

geschätzte 95% der referendare schaffen das 2. examen auch, gesiebt wird vor dem ersten.

 

wenn der anwalt seinen referendar zu gericht schickt, wird er ihn wohl für fähig halten - oder der fall ist ihm egal und der mandant eh´nur lästig.

 

ein stationsreferendar ist also kein besserer praktikant, sondern beinahe volljurist, aber eben auch noch kein vollprofi. :-D

 

p.s. wenn der referendar sich hat runterhandeln lassen, könnte grund dafür sein, dass während der verhandlung rauskam, dass der anwalt die prozessaussichten wohl etwas zu rosig gesehen hat und das gericht eher anderer meinung war.

(die richterin im düsseldorfer mannesmann prozess scheint die staatsanwälte auch überrascht zu haben, das kommt vor.)

 

vergleiche werden geschlossen, um gerichtsverfahren gütlich zu beenden, dazu sollten beide parteien nachgeben.

- vergleich ist also ein netteres juristenwort für basar.

 

kann natürlich auch sein, dass der referendar dem anwalt der gegenseite hoffnungslos unterlegen war...

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Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurst-Bratgerät.

 


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Moin,

 

danke dir Wuzel für die Infos.

 

Ich werde meinem Anwalt einen Brief schicken, und jegliche Untervollmacht für Stationsreferendare streichen. Ich möchte nicht, dass ein mit dem Studium unfertiger Jurist meinen Fall vergeigt, was großen finanziellen Schaden für mich bedeuten würde.

 

Bei der Wahl der Anwalts habe ich darauf geachtet, extra einen aus dem Kfz-Recht zu nehmen, damit dieser mit seiner Erfahrung viele Punkte ohne nachzulesen klären kann und mich auch besser vor Gericht vertreten kann. Dass jetzt ohne mich zu fragen ein Stationsreferendar mit mangelnder Erfahrung losgeschickt wurde, finde ich nicht in Ordnung.

 

Lieben Gruß und nochmals Danke für Deine Ausführung,

 

kritz

 

 

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Hallo,

 

Anwälte werden mich steinigen; aber in jedem Verfahren gibt es häufig zwei Anwälte, die ihren jeweiligen Mandanten erzählt haben, dass sie natürlich Recht haben und sicherlich bei Gericht zu ihrem Geld kommen werden. Es gibt natürlich auch andere, die auf die Fragwürdigkeit der Position des Mandanten aufmerksam machen aber es trotzdem einmal versuchen; so einer ist mir auch schon begegnet - und wir haben gewonnen!

 

Das ganze hat aber die Ursache darin, dass man bei der Juristerei Rechtsfragen nicht mit Sicherheit beurteilen kann. Es gibt fast immer mehrere Lösungsmöglichkeiten. Kurz: 2 Juristen, 3 Meinungen.

 

Aber zurück zum Referendar: Der Anwalt sollte die Sache vorher mit ihm durchgesprochen haben. Außerdem hat der Referendar vielleicht die Zeit, sich mit Deinem Fall ausführlich zu beschäftigen. Das kann der normale Anwalt in Kleinfällen nicht. Er benötigt u. U. 300 EUR und (viel) mehr je Stunde, um seine Praxisunkosten decken zu können. Wie teuer soll es werden, wenn er vielleicht eine Stunde braucht, um sich die Akte Deines Verfahrens ausführlich durchzulesen? Dann muss er noch mit seinem Porsche zum Gericht fahren, Parkgebühren bezahlen und sich auf dem Gerichtsflur die Beine in den Bauch stehen. Kurzum, es sind ganz schnell 3 Stunden weg.

 

Du bist also mit einem Refendar durchaus nicht immer schlecht bedient.

 

Gruss

 

Schnaeutz

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