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hoffigr

Warum ich Deutschland nicht mehr verstehe...

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Ich komme gerade vom Arbeitsgericht...

 

Seit einem Jahr hatten (haben) wir eine neue Mitarbeiterin für Büro, Kasse, Kaffee usw.. Seit der Zeit stimmte oftmals die Kasse nicht genau und es fehlten ab und an größere Geldbeträge. Vor 3 Monaten (kurz nach der Festanstellung) hat sie sich schwanger gemeldet. Schon nach ein paar Wochen stellte ein Arzt eine wahrscheinliche Risikogeburt (werdende Mutter ist über 32 Jahre) fest und schrieb sie teilweise krank. Voller Lohn :-x :-x !!! Tut ner kleinen Firma schon ziemlich weh... Vor 3 Wochen bemerkte unser Steuerbüro verschiedene gefälschte Belege und wir wußten mittlerweile von Kunden die Teile an der Kasse bezahlt haben aber deren Betrag nie in die Kasse eingegeben wurde. Das Geld ist weg... Besagte Mitarbeiterin kam letzte Woche wieder arbeiten und sie erhielt sofort die Kündigung. Dazu das volle Programm wie Anzeige bei der Polizei (dort hat sie gestanden)! Schon am Donnerstag kam Post vom Arbeitsgericht: Verhandlung Montag mit Klage auf Wiedereinstellung.

 

Die hat geklaut und betrogen :o :o :-x ...

 

Und das Ergebniss (rechtskräftig): Die Frau ist schwanger und darf in keinem Fall gekündigt werden. Wir hätten vorher die für das Mutterschutzgesetz zuständige oberste Landesbehörde um Genehmigung bitten müssen. Und laut Richter gibt diese nur bei sehr schweren Vergehen im Ausnahmefall ihre Zustimmung. Dafür ist dieser Fall (nicht vorbestraft) zu einfach!!! :-?

 

Ich versteh das nicht :-? !

 

Hoffi

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Gibt es denn 100% beweise bzw. direkt erwischt ? Wohl nicht , oder ?

Wäre ich die frau würd ich auch klagen auf wiedereinstellung.Iss doch wohl klar.

Denn nur auf vermutung soetwas zu behaupten ist echt mutig.

 

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Copyright © 2004 by Torti.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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...wer Schreibfehler findet darf sie behalten...

Alle unsere Streitigkeiten entstehen daraus, dass einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will.

( Mahatma Gandhi, ind. Politiker, 1869-1948 )

spritmonitor.de

 

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Für ein kleines bis mittelständisches Unternehmen leider sehr hart aber in Deutschland nun mal so "vorgeschrieben" :roll:

So gehässig es auch klingen mag, aber da kann man echt nur hoffen, dass die Frau häufiger krank geschrieben ist, um weitere Schäden in Kasse und Buchhaltung zu vermeiden und dass sich entscheidet auch nach den 3 Jahren Erziehungsurlaub nicht wieder in der Firma anzufangen

 

@ Torti:

Die Frau hat doch bei der Polizei gestanden! Warum dann noch Beweise?

Es ging beim Amtsgericht lediglich um die Tatsache, dass diese Person in anderen Umständen ist und somit vom Gesetzt her geschüzt wird!

 


Was nützt es dem Menschen,

wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat,

aber das Denken anderen überläßt?

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@Torti: Wir haben die Aussage von ihr selbst bei der Polizei. Sie hat es dort sogar zugegeben weil das Geld immer knapp war und alleinerziehend usw.

Wir haben die gefälschten Belege. Und wir haben die Aussage von verschiedenen Kunden die Teile bei ihr bezahlt haben aber dafür zwar eine Quittung aber keinen Kassenbeleg haben. Da war angeblich die Kasse kaputt :( , so hat sie ne Quittung mit der Hand geschrieben. Nur kamen 2 Kunden zurück wegen Garantie und einer unserer Kollegen hat nach dem Bon gefragt. Sie hat verschiedene Teile aus dem Lager genommen und verkauft. Geld ging in die eigene Tasche. Teilweise hat sie auf Kassenbons wieder Geld (wegen Rückgabe) an angebliche Kunden ausgezahlt. Aber nur Geld in ihre Tasche und z.B. Autoradio kam nie zurück ins Lager. Aber die Kripo ermittelt jetzt auch...

 

Schuld sind wir auch mit, haben einfach gutgläubig vertraut und nie kontrolliert.

 

Hoffi

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Ich kann deinen Frust absolut nachvollziehen! Deutscjhland ist eine verbürokratete Bananenrepublik - mehr nicht!

 

Wir haben ähnliche Fälle auch schon erlebt.....

Was macht ein Betrieb mit 5 Angestellten, von denen 3 wegen Mutterschutz ausfallen? Er geht fast pleite!

 

Gruß

Mark


"Mittelmaessige Geister verurteilen gewoehnlich alles, was über ihren Horizont geht."

(Francois Duc de La Rochefoucauld)

 

"Denken sie auch oder schlurfen sie nur sinnlos ueber die Erde?" (Kafka)

 

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Mahlzeit!

 

Interessantes Thema! Fakt ist, dass die Gesetzgebung in Deutschland so unternehmerfeindlich ausgelegt ist, dass quasi jede Kündigung - egal aus welchem Grund und ob Härteregelungen greifen - zu einem Verfahren vor dem Arbeitsgericht führt.

 

Dieses Verfahren (nennt sich "Güteverhandlung"???) ist für den Arbeitnehmer kostenlos, der Arbeitgeber hingegen muss zahlen. Die Arbeitsrichter interessiert hierbei nicht der Grund der Kündigung oder die Umstände, es geht lediglich darum, pauschal die Höhe der Abfindung zu "verhandeln". Nahezu immer zum Nachteil des Arbeitgebers! Es ist auch völlig egal, ob der Mitarbeiter die Kündigung durch grobes Fehlverhalten selbst verursacht hat, der Arbeitgeber ist immer der Dumme.

 

Meine letzte Erfahrung:

Mitarbeiter verschlechtert seine Leistung von gut auf mangelhaft, wird zudem extrem respektlos bis aggressiv. Resultat: fristgerechte Kündigung. Bei Überprüfung der Aufträge stellt sich raus, dass der Mitarbeiter die Firma in 2 Jahren um mehr als 270.000 EUR vorsätzlich und nachweislich geschädigt hat. Es erfolgt die fristlose Kündigung. Trotzdem zerrt uns der Mitarbeiter vors Arbeitsgericht und verlangt Wiedereinstellung oder Abfindung.

 

Entscheidung des Arbeitsrichters:

Unsere lückenlose Dokumentation und Beweisführung des Schadens sind dem Gericht nicht ausreichend. Uns werden völlig abnorme, wohlwissend unerfüllbare Beweisführungen auferlegt, damit das Verfahren zu Gunsten des Arbeitnehmers ausgeht. Die fristlose Kündigung wird aufgehoben, der Mitarbeiter erhält ein positives Zeugnis (die grundsätzlich ein Witz sind) und wird auf den nächsten getäuschten Unternehmer losgelassen, mit Mühe können wir eine Abfindungszahlung verhindern, haben aber über 6.000 EUR Gerichts- und Anwaltskosten am Hacken.

 

Meine Reaktion auch - auf vorangegengene Fälle - und die gesetzliche Situation:

 

So leid es mir tut: Ich stelle keine Behinderten ein, weil Sie 100% unkündbar sind. Ich stelle keine Frauen unter 38 ein, weil das Risiko der Schwangerschaft für mich unternehmerisch unkalkulierbar ist. Ich stelle nur noch mit befristeten Verträgen ein und verlängere diese befristet, solange es der Gesetzgeber erlaubt. Ich splitte eine Firma in zwei, um in der Größenordnung zu bleiben, die keinen Betriebsrat erfordert aber jederzeit eine betriebsbedingte Kündigung erlaubt. Im Zweifel begleite ich eine Kündigung mit einer außergerichtlichen Einmalzahlung.

 

Gerne würde ich das anders regeln, bedanken können sich die Betroffenen dafür beim Gesetzgeber. Jeder kleine Unternehmer, der in der heutigen, instabilen Zeit anders agiert, handelt höchst verantwortungslos gegenüber bestehenden Mitarbeitern und deren Familien, gegenüber sich selber und seiner Familie, gegenüber Lieferanten und Banken.

 

So sieht's leider aus: Mo.

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"Gott der Gerechte, schützt Eure Klöten" (König Arthus)

 


"If you tolerate this, then your children will be next" (Manic Street Preachers)

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Ich sehe es genau so, und auch einige weitere Unternehmer in meinem persönlichen und geschäftlichen Umfeld. Und dann fragen sich Clement und Schröder wirklich, warum hier auf dem Arbeitsmarkt nix passiert!!!

 

Die Gewerkschaften tragen übrigens mit ihren in der heutigen Zeit total überzogenen Forderungen dazu bei! Diese hatten ja in der Aufbruchszeit und während der Goldenen Jahre durchaus ihre Berechtigung, derzeit verscheuchen Sie aber potentielle Arbeitgeber aus D. Und wir reden hier jetzt nicht nur von Multi-Millionen-Konzernen, sondern von kleinen und mittelständischen Betrieben. Das Ärgerliche dabei: Die Arbeitnehmer, die ihre Interessen durch die Gewerkschaften, Betriebsräte etc. vertreten wissen wollen, kapieren oft gar nicht, dass sie am eigenen Ast sägen.

 

Mein Versprechen haben unsere Oberen: Unter den aktuellen Bedingungen schaffe ich hier keinen eizigen Arbeitsplatz mehr!

 

In diesem Zusammenhang: Schröders Reformen sind absolut berechtigt und müssen unbedingt durchgehalten werden! Sie gehen nur bei weitem nicht weit genug und die Regierung kann sie leider nicht gut verkaufen! Unsere Sozialstrukturen sind im internationalen Vergleich nicht mehr finanzierbar, wir müssen auf allen Gebieten wieder wettbewerbsfähig werden. Und an die, die immer noch auf den Aufschwung warten: Es wird nie wieder, wie es einmal war!

 

Es muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem eine Betriebsgründung unbürokratisch und ohne größe Kosten ablaufen kann, jeder die Steuer- und Abgabengesetze versteht, Löhne und Sozialabgaben international konkurrenzfähig sind und der Kündigungsschutz (siehe oben) gelockert wird. Unternehmerisches Risiko muss sich lohnen können, Untätigkeit darf nicht belohnt werden. Jeder, der hier an alten Pfründen festhalten will, trägt zum Untergang Deutschlands bei.

 

 

Gruß

Mark


"Mittelmaessige Geister verurteilen gewoehnlich alles, was über ihren Horizont geht."

(Francois Duc de La Rochefoucauld)

 

"Denken sie auch oder schlurfen sie nur sinnlos ueber die Erde?" (Kafka)

 

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Nachtrag und Antwort auf sheriff:

 

In den USA heißt es "(Ad)venture Capital"

in Deutschland "Risikokapital"

 

Das sagt doch alles über die unternehmerische Risikoverteilung in Deutschland. Inkl. Kapital zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ich weiß wovon ich spreche und habe den Dialog mit Landes- und Bundesministerien sowie regionalen Institutionen diesbezüglich längst aufgegeben.

 

Habe die Ehre: Mo

 

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"Gott der Gerechte, schützt Eure Klöten" (König Arthus)

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von Mo_Lewinsky am 30.06.2004 um 17:45 Uhr ]


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Naja, zum Thema Kündigung fällt mir nur noch ein, daß man nach einigen Monaten auf Krankenschein den Leuten krankheitsbedingt kündigen kann.

 

Ansonsten machen es größere Firmen (ich weiß nicht ab welcher Größe sich soetwas rentiert) so, daß sie eine Tochterfirma gründen, alle Angestellten, die sie los werden wollen, in die Tochterfirma verfrachten, um diese Firma dann gezielt vor die Wand laufen zu lassen.

 

Resultat: Sie sind ohne Abfindung alle Leute los und das Arbeitsamt zahlt noch drei Monatslöhne. Gut, die Einlage einer GmbH ist dann zwar futsch, aber das ist ja gar nichts, wenn man mal eben einige hundert Leute so los wird.

 

Nicht, daß ich so ein Vorgehen gut heißen würde, aber so wird es halt gemacht.


sig-swe.jpg

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hi, erstmal mein aufrichtiges mitgefühl.. meine ich jetzt wirklich so, habe für vieles in diesem land echt kein verständnis mehr, vor allem wenn man noch bestraft wird, weil man einen arbeitsplatz zur verfügung stellt..

 

die geschichte mit deiner ma erinnert mich an meine exfrau, die meinte auch an der kasse lange finger machen zu können.. eines abends klingelte dann die kripo bei uns.. fragt mal, wie blöde ich da geschaut habe.. hätte bestimmt jeden wettbewerb gewonnen :(

 

als dann die scheidung durch war, hab ich echt drei kreuze gemacht... denke, vor solchen menschen, aus welchen gründen auch immer sie lange finger machen, bist du nie wirklich sicher.. leider ist das so..

 

wünsche dir einen guten ausgang der angelegenheit..

 

schönen gruß

stephan

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Und jetzt fliegt sie doch... :-D :-D :-D

 

Durch die Ermittlungen der Polizei konnten ihr auch mehrere Unterschriften-Fälschungen nachgewiesen werden (neue Belege, falsche Kassenberichte usw.).

 

Da wir sie aber beim ersten Mal wegen Diebstahl entlassen haben (das ArbG hat ja diese K. abgelehnt) wurde jetzt bei der Landesbehörde für Soziales und Familie ein Antrag wegen Urkundenfälschung usw. gestellt. Und diesem wird nun stattgegeben... :-D

 

Sogar fristlos !!! Danke, es gibt doch noch Gerechtigkeit...

 

Hoffi

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Hallo,

 

also der Tip, eine GmbH vor die Wand fahren zu lassen, ist nicht so klug. Man ist da ganz leicht in einer Untreue- und Konkursstrafbarkeit. Zudem heißt es dann für alle Schäden persönlich zu haften. Da sind einige Abfindungen vielleicht billiger.

 

Ich kenne schon solche Modelle. Bei einem hat die outgesourcte Trotteltruppe den Betrieb zum Boomen gebracht hat. Wäre neugierig zu wissen, ob der Chef erfreut oder blöd geguckt hat, als er sich die Scheine in die Tasche stecken mußte.

 

Gruss

 

Schnaeutz

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