Jump to content
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
hoffigr

Zum Thema Deutschland und wie weiter?

Empfohlene Beiträge

Heute ganzseitig in der Berliner Morgenpost...

 

Lesen und nachdenken!!! So ist's wirklich!

 

Berliner Morgenpost

 

:-x :-x :-x

 

Staat lockt mit märchenhaften Angeboten

 

Das deutsche Sozial- und Steuersystem belohnt jene, die sich seiner Angebote am besten zu bedienen wissen - Zehn Gebote

 

Von Konrad Adam

 

Berlin - Alle Welt dürstet nach sozialer Gerechtigkeit. Leider weiß niemand, was damit gemeint ist. Früher hieß es, gerecht sei, was dem Volke nützt; heute glaubt man stattdessen, gerecht sei, was einem selbst nützt. Zumindest handelt man nach diesem Grundsatz, und der real existierende Sozialstaat deutscher Prägung lädt dazu ein, ihn anzuwenden. Im Folgenden wird aufgezählt, was dabei zu beachten ist. Das

 

1. GEBOT

 

verlangt, auszugeben, was man ausgeben kann. Sparen lohnt nicht; am wenigsten lohnt es dann, wenn man sich dem Ruhestand nähert. Falls Sie auf den zusteuern, sollten Ihre Rücklagen auf keinen Fall den von Hans Eichel großmütig zugestandenen Freibetrag von 200 Euro je Lebensjahr überschreiten. Falls Sie es mit der großen Mehrheit unseres Volkes halten und sich mit 60 verrenten lassen wollen, wären das maximal 12 000 Euro. Was an Ersparnissen, seien es Lebensversicherungen oder Riester-Renten, Wertpapiere oder Immobilien, darüber hinausgeht, ist vom Übel, weil es Ihre Ansprüche mindert. Machen Sie es wie jene vierköpfige Familie aus Bingen, die eine ihr unverhofft zugefallene Erbschaft innerhalb kürzester Zeit verprasste, anschließend Sozialhilfe beantragte - und Recht bekam. Das können Sie auch! Daraus folgt das

 

2. GEBOT

 

Versuchen Sie nicht, Vermögen zu bilden (für das Sie Steuern zahlen müssen), sondern Verluste zu machen (mit denen Sie Steuern sparen können). Auch wenn die in Deutschland beliebten Steuersparmodelle sich nur für Großverdiener wirklich lohnen, können auch kleinere Leute durch Abschreibung etwas reicher werden. Ganz so weit wie ein Vorstandsmitglied werden Sie es auf diesem Wege wohl nicht bringen, doch macht auch Kleinvieh Mist. Die Pfennigfuchserei lohnt, weil in Deutschland die Steuern nicht von denen erhoben werden, die sie am besten zahlen können, sondern von denen, die zu ehrlich, zu dumm oder zu nachlässig sind, sich gegen den Zugriff des Staates zu wehren. Der deutsche Finanzminister lebt weder von den ganz Reichen noch von den ganz Armen, sondern vom breit definierten Mittelstand. Weil das so ist, sollten Sie das

 

3. GEBOT

 

beachten und auf keinen Fall heiraten. Nicht nur, weil Sie mit der Heirat schwer kalkulierbare Unterhaltsverpflichtungen eingehen, sondern vor allem deswegen, weil sie sich mit der Ehe für die Lebensform der Minderheit entscheiden; und Minderheiten werden, wie wir aus Erfahrung wissen, in der Mehrheitsdemokratie regelmäßig über den Tisch gezogen. Nehmen Sie sich lieber das Pärchen zum Vorbild, das unverheiratet blieb und aus seinem doppelten Einkommen zwei Penthouses erwarb, die es sich wechselseitig vermietete, um mit dem rechnerischen Verlust gleich zwei Mal Steuern zu sparen. Gelohnt hat die Ehe noch nie, doch heute wird sie zum Verlustgeschäft. Das gilt vor allem dann, wenn sie Kinder haben. Wenn Sie das eingesehen haben, wird es Ihnen leicht fallen, auch das

 

4. GEBOT

 

zu befolgen und auf Kinder zu verzichten. Nehmen Sie lieber einen Hund, der ist billiger! Von allen Wegen, bei der Umverteilung gut abzuschneiden, ist der Verzicht auf Kinder der einfachste. Das Einzelkind mag ja noch angehen; dann haben Sie für alle sichtbar bewiesen, dass Sie können, und kehren auf dem schnellsten Weg dorthin zurück, wo nach übereinstimmender Ansicht der Bundesregierung, der Unternehmer und der Gewerkschaften das wahre Leben spielt, an Ihren Arbeitsplatz. Einbußen bei der Altersversorgung brauchen Sie nicht zu befürchten, da man im deutschen Rentnerparadies von Kindern leben kann, ohne selbst welche zu haben: von Kindern anderer Leute eben. Die Umverteilung macht's möglich. Wenn alle Vorsicht nichts geholfen hat und Sie ein Kind in die Welt gesetzt haben, brauchen Sie trotzdem nicht zu verzweifeln - vorausgesetzt, Sie halten sich an das

 

5. GEBOT

 

Das empfiehlt Ihnen, Ihr Kind schlecht oder gar nicht zu erziehen; denn dann, aber auch nur dann springt die Gemeinschaft ein; und wie! Mit bis zu 5000 Euro im Monat, dem Dreißigfachen dessen, was Sie als Kindergeld zu erwarten haben. Das ist zwar gegen die Verfassung, die nicht den Staat, sondern die Eltern dazu verpflichtet, für ihre Kinder zu sorgen. Da sich die Regierung aber nicht an die Verfassung hält, brauchen Sie das auch nicht zu tun. Wenn Sie Ihre Erziehungspflicht vernachlässigen und Ihr Kind auffällig wird: Freuen Sie sich! Dann bleiben Ihnen die Selbstvorwürfe erspart, die sich ein Vater neulich machte, nachdem er von den märchenhaften Angeboten gehört hatte, mit denen jugendliche Delinquenten von der Erlebnispädagogik verwöhnt werden. Welche Straftaten er seinen Kindern empfehlen solle, um sie trotz seines begrenzten Einkommens in den Genuss einer erlebnispädagogischen Fernreise nach Australien oder Neuseeland kommen zu lassen, wollte der Mann wissen. "Ist die Entfernung von der Zahl der Straftaten abhängig? Wie sieht die Mengenstaffel aus? Beispielsweise: Ladendiebstahl gleich Mittelmeer oder fünf Mal schwerer Raub gleich Übersee?" Sie tun sich selbst und Ihrem Kind etwas Gutes, wenn Sie es auf die schiefe Bahn geraten lassen! Gezielte Vernachlässigung lohnt aber nicht nur bei Kindern, sie lohnt auch bei sich selbst. Denn so werden Sie anspruchsberechtigt, und Ansprüche zu erkennen, zu erheben und durchzusetzen ist im Wohlfahrtsstaat das A und O. Das

 

6. GEBOT

 

lautet deswegen: Tun Sie nicht allzu viel für Ihre Gesundheit! Gesund bleiben ist ja schön und gut, Gesund werden aber noch viel schöner, weil dafür die anderen aufkommen müssen. Da das deutsche Krankenversicherungswesen den sparsamen Umgang mit medizinischen Leistungen nicht belohnt, gibt es nur ein Verfahren, persönlich einen guten Schnitt zu machen: den möglichst üppigen Verbrauch. Die goldene Regel des Sozialstaates - Vorteile für sich zu behalten und Nachteile auf die Gemeinschaft abzuwälzen - lässt sich nirgendwo leichter befolgen als im Gesundheitsapparat, die halbherzige Reform von Ulla Schmidt hat daran nichts geändert. In einem System mit festem Einsatz und unbegrenzten Ansprüchen verhält sich derjenige kostenbewusst, der rausholt, was man kann. Millionen von Pflichtversicherten handeln nach dieser Regel. Warum nicht auch Sie? Ähnliches gilt für die Altersversorgung. Auch hier machen Sie nur dann einen guten Schnitt, wenn Sie das

 

7. GEBOT

 

beachten und sich früh verrenten lassen, so früh wie möglich. Vergessen Sie nie, dass das Rentenzugangsalter nur auf dem Papier bei 65, tatsächlich aber bei 60 Jahren und darunter liegt. Warum sollten Sie die damit verbundenen Vorteile denen überlassen, die fixer sind als Sie? Was andere können, können Sie auch, notfalls hilft das Gefälligkeitsgutachten eines befreundeten Arztes. Wenn Sie es endlich geschafft haben, vorzeitig in Rente zu gehen, liegt noch ein Drittel Ihres Lebens vor Ihnen, eine Periode, in der Sie Zeit in Hülle und Geld in Fülle haben, immer vorausgesetzt, Sie beeilen sich. Die wirklich harten Zeiten stehen ja erst den Angehörigen kommender Jahrgänge bevor. Machen Sie es also wie die Marquise de Pompadour, handeln Sie nach der Maxime "Nach mir die Sintflut", und stellen Sie schon morgen Ihren Antrag auf Frühverrentung. Der Schwerbehindertenausweis ist dabei nützlich! Jeder zehnte Berliner hat ihn schon: warum Sie noch nicht?

 

Am besten weg kommen Sie dann, wenn Sie Ihr Arbeitsleben nicht nur am Ende, sondern auch am Anfang kappen. Das erreichen Sie, indem Sie das

 

8. GEBOT

 

ernst nehmen und nicht nur studieren, sondern möglichst lang studieren. Schließlich gehört das Studium, anders als der Besuch eines Kindergartens, zu den öffentlich hoch subventionierten Gütern, und wenn es nach Edelgard Bulmahn geht, dann wird das auch so bleiben. Als ewiger Student lenken Sie möglichst viel von diesem öffentlichen Wasser auf Ihre private Mühle; wer zügig studiert, verzichtet auf ein Geschenk aus öffentlichen Kassen, und wer will das schon? Zwar haben sich einige Bundesländer vorgenommen, durch die Einführung von Studiengebühren den Langzeitstudenten das Leben schwer zu machen; da Hochschulrecht aber Landesrecht ist, wird es auch in Zukunft einige Länder geben, die das Recht auf Bildung großzügig auslegen und jeden so lange und so erfolglos studieren lassen, wie sie oder er will. Wechseln Sie also, wenn es ernst wird, aus einem gebührenpflichtigen in ein gebührenfreies Land, dann kommen Sie dem Ideal des arbeitsarmen Lebens näher. Dennoch wird es Ihnen kaum erspart bleiben, zwischen Ihrem 30. und 60. Lebensjahr, während eines runden Drittels Ihrer voraussichtlichen Lebenszeit also, gelegentlich zu arbeiten. Das ist bedauerlich, lässt sich aber ertragen, wenn Sie das

 

9. GEBOT

 

beachten und auf so antiquierte Tugenden wie Eigeninitiative und Selbstverantwortung verzichten. Wie man das macht, wissen die meisten von uns, das Recht auf Faulheit gehört schließlich zur Grundausstattung des Menschen. Wenn Sie trotzdem Anregungen und Hinweise benötigen, empfiehlt sich die Lektüre der reichlich vorhandenen Ratgeberliteratur. Ihr unübertroffenes Musterstück ist nach wie vor die Broschüre, in der Rudolf Scharping namens der SPD-Fraktion "Tipps und Hilfen für den Umgang mit den Sozialämtern" gegeben hat. Da können Sie lernen, wie Sie es anstellen, das eigene Auto am Zugriff des Sozialamtes vorbeizusteuern. Sie müssen nur vermeiden, das Auto im eigenen Namen zu betreiben: "Gehört es nicht Ihnen, sondern einem Verwandten oder Freund, der es Ihnen zum Fahren überlässt, kann das Sozialamt den Verkauf nicht fordern." Na also! Nehmen Sie sich jene sechsköpfige Familie aus Köln zum Vorbild, die von der Stadt Sozialhilfe bezog und gleichzeitig drei Autos unterhielt, darunter einen Mercedes der S-Klasse. Damit wären wir beim letzten und wichtigsten, dem

 

10. GEBOT

 

Sie müssen wissen, dass der Umverteilungsapparat, wie er in Deutschland eingerichtet worden ist, nicht den Bedarf belohnt, sondern das Know-how. Warum sonst ist der Anteil an Schwerbehinderten nirgends sonst so groß wie in den Versorgungsämtern? Investieren Sie deshalb nicht in Arbeit oder in Immobilien, in Wertpapiere oder in Kinder, sondern in einen guten Berater. Der ist sein Geld allemal wert. Machen sie es im Kleinen wie die Leute von Vodafone im Großen, die ihren Antrag auf die steuersparende Abschreibung von 50 Milliarden Euro doch nur deshalb stellen konnten, weil sie genug versierte Rechtsbrater, Steuerberater, Anlageberater, Unternehmensberater beschäftigten, um sich von ihnen erklären zu lassen, wie man so etwas macht. Der Schlüsselsatz im deutschen Steuer- und Sozialstaat heißt nicht: "Arbeiten Sie!" oder "Seien Sie fleißig!" oder "Lassen Sie sich etwas einfallen!", sondern "Stellen Sie einen Antrag!" Den dürfen Sie stellen, wenn Sie dazu berechtigt sind. Ob Sie das sind, haben sie weit gehend selbst in der Hand.

 

-Ende-

 

Traurig, aber leider sehr wahr.

 

Hoffi

 

Quelle: aus Berliner Morgenpost 28.06.2004 Politik

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Tja, so denken wir bei uns an der Uni auch schon lange.

 

Warum soll ich dem Staat noch einen Cent schenken, wenn der schon zusammen 800,- Studiengebühren je Semester haben will?

 

Als Antwort fällt mir nur das Wort "Auswandern" ein.

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von Chris_Benjamin am 30.06.2004 um 13:30 Uhr ]


sig-swe.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nur zu. Wenn Du in einem anderen Land so kostengünstig oder gar für Nöppes eine derart hochwertige Ausbildung bekommst, dann nimm das Angebot an. Frage mich nur, warum zu uns so viele Gaststudenten kommen, hier "kostenlos" eine internatinal angesehene Qualifikation erwerben, um sich dann sofort nach dem Studium wieder in ihr Heimatland zu verkrümeln. Oder warum in Amiland Eltern 78 Jobs annehmen müssen, um ihren Kinden überhaupt weiterbildende Schulen finanzieren zu können.

 

Bildung darf kein Privileg sein. Aber ich finde Studiengebühren in genannter Höhe mehr als in Ordnung, wenn sie denn dem jeweiligen Bildungsträger zu gute kommen würden. Ich kann nur hoffen, dass sich durch die Gebühren die "Starken" von den "Schwachen" und die "Motivierten" von den "Dauer-Schmarotzern/ -Studenten" trennen werden.

 

Habe nicht studiert: Mo.

-----------------

"Gott der Gerechte, schützt Eure Klöten" (König Arthus)

 


"If you tolerate this, then your children will be next" (Manic Street Preachers)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Den Bildungsträgern zugute kommen? :lol: Damit werden allgemeine Löcher im Haushalt gestopft.

 

Ich meine damit nicht, daß ich die jetzige Situation gut heiße, aber es ist nunmal so und da wir eh in einer Zeit leben, in der das Motto lautet: "Geiz ist Geil!"...

 

Außerdem, was ist schon dabei? Schließlich wandern jedes Jahr mehrere 100 000 Menschen aus Deutschland aus und ich denke nicht, daß das alles Sozialhilfeempfänger sein werden, eher ganz im Gegenteil.

[ Diese Nachricht wurde editiert von Chris_Benjamin am 30.06.2004 um 15:30 Uhr ]


sig-swe.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Quote:

Am 30.06.2004 um 14:01 Uhr hat Mo_Lewinsky geschrieben:
Frage mich nur, warum zu uns so viele Gaststudenten kommen, hier "kostenlos" eine internatinal angesehene Qualifikation erwerben, um sich dann sofort nach dem Studium wieder in ihr Heimatland zu verkrümeln.

Frage ich mich auch - zumal deutsche Universitäten international eher den Ruf drittklassiger Ausbildungen genießen. Nix "angesehen"! Allenfalls ein paar Ausnahmestudiengänge.

Vielleicht liegt's daran, dass es umsonst ist?

 

Quote:

Oder warum in Amiland Eltern 78 Jobs annehmen müssen, um ihren Kinden überhaupt weiterbildende Schulen finanzieren zu können.

...und trotzdem ist die Studienabsolventenzahl prozentual deutlich höher als bei uns! Und noch dazu sind sie erheblich jünger!!! Wir haben doch hier - in D - das Problem, dass wir zu wenig Absolventen haben!! Gut, Studiengebühren allein werden das wohl auch nicht ändern....da müssen sich auch die Rahmenbedingungen ändern (Stipendien, Begabtenförderung, etc - halt wie in USA!)

 

Quote:


Bildung darf kein Privileg sein. Aber ich finde Studiengebühren in genannter Höhe mehr als in Ordnung, wenn sie denn dem jeweiligen Bildungsträger zu gute kommen würden. Ich kann nur hoffen, dass sich durch die Gebühren die "Starken" von den "Schwachen" und die "Motivierten" von den "Dauer-Schmarotzern/ -Studenten" trennen werden.

Jepp!

Quote:


Habe nicht studiert: Mo.

Habe sowohl in den USA als auch in D studiert.

 

Mark


"Mittelmaessige Geister verurteilen gewoehnlich alles, was über ihren Horizont geht."

(Francois Duc de La Rochefoucauld)

 

"Denken sie auch oder schlurfen sie nur sinnlos ueber die Erde?" (Kafka)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

...ich sagte ja: wenn die Gebühren denn dem jeweiligen Bildungsträger zu Gute kommen WÜRDEN. (Hab das schon verstanden mit der Umverteilung der Einnahmen. Auch ohne Studium).

 

Das mit der "Geiz ist Geil"-Mentalität wird uns vielleicht noch viel eher einholen, als es der "GiG"-Generation lieb ist. Deutschland befindet sich mitten im Ausverkauf. Infrastruktur, Produktionsmittel und Arbeitsplätze werden nach Osten verlagert, wo es in den nächsten 25 Jahren zum Wirtschaftsboom und zu echtem Wohlstand kommen wird. Deutschland wird statt dessen den Status eines 2. oder 3. Weltlandes annehmen. Dann bekommt der Begriff "Geiz ist Geil" eine ganz neue Bedeutung. Das will nur heute keiner wahrhaben, weil es sich keiner vorstellen kann.

 

Bin übrigens heilfroh, dass ich meine Studiumambitionen damals nicht verfolgt habe, sondern direkt in die echte Welt eingetaucht bin. Heute fehlt mir das Studium 0,NIX. Und ich verdiene seit meinem 18. Geburtstag mein eigenes Geld, bin seitdem lebensfähig, ohne an irgendeinem Sozialtropf zu hängen.

 

Das mit den 100-Tausenden erfolgreichen Aussteiger und Auswanderer halte ich für ein Gerücht. Bis auf ein paar ganz Geschickten (Steuer/Business) und ein paar ganz Abgedrehten (Hardcoreöko/Selbsterfahrungstrommler) sind das nach meiner Meinung fast alles Versager und Frustrierte, denen es in den neuen Ländern noch beschissener geht. Wie gesagt: wenn es woanders besser und einfacher ist, nur zu.

 

Habe die Ehre: Mo.

-----------------

"Gott der Gerechte, schützt Eure Klöten" (König Arthus)

 


"If you tolerate this, then your children will be next" (Manic Street Preachers)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Quote:

Am 30.06.2004 um 16:41 Uhr hat Mo_Lewinsky geschrieben:
Dann bekommt der Begriff "Geiz ist Geil" eine ganz neue Bedeutung. Das will nur heute keiner wahrhaben, weil es sich keiner vorstellen kann.

 

Auch hier gebe ich dir recht, aber: Es liegt nicht NUR an den Konsumenten, die Politik tut ja alles, um dieses Klima zu fördern! Solange denen da oben nix anderes einfällt, als uns in die Tasche zu greifen, wenn sie klamm sind, dürfen sie sich nicht wundern!

 

Wer ähnlich handeln kann, macht es genau so. Übrig bleiben die Konsumenten, die mit immer weniger Kröten immer mehr bezahlen sollen.

 

Wir sind halt nur noch eine Bananenrepublik.

 

Gruß

Mark


"Mittelmaessige Geister verurteilen gewoehnlich alles, was über ihren Horizont geht."

(Francois Duc de La Rochefoucauld)

 

"Denken sie auch oder schlurfen sie nur sinnlos ueber die Erde?" (Kafka)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Was das Abwandern angeht:

 

Hier bei uns sieht es eher so aus, daß viele zum Arbeiten nach NL rübermachen (die Grenze ist ja auch nur 45 Minuten entfernt). Dafür kommen dann ostdeutsche Betriebe, um hier zu arbeiten (soviel zum Thema Soli-Beitrag).

 

Ist schon verrückt: Hier laufen sie nach NL (also gen Westen), in Ost-D wandern sie nach West-D, weil da die Polen aus'm Osten kommen und warum kommen die Polen aus'm Osten? Weil bei denen die Russen in den Markt drücken....

 

 

zu den Gaststudenten: Viele kommen hier hin, weil die Politik es so will. Es gibt für Deutsche und Ausländer (bei uns zumindest so) zum Zweck der Zulassungsbeschränkung einen NC. Nur ist es so, daß der für Deutsche höher liegt als für Ausländer (sind alle mit ausl. Paß, wenn sie auch in D ihr Abi gemacht haben.), weil die Politik vorschreibt, daß der Ausländeranteil einen gewissen Prozentsatz erreichen muß.

 

zu den Rahmenbedingungen: Bafög krieg ich keinen Cent.

 

Ich wage auch mal zu befweifeln, daß eine Universitätsausbildung den Staat (nicht mir selber) sehr viel teurer kommt, als eine Lehre. Gut, ein Professor ist teurer als ein Lehrlingsausbilder, aber dafür verarztet ein Prof. bei uns auch mal eben 700-1400 Studis in einer Vorlesung gleichzeitig (in einem Hörsaal für 650 Leute :lol:)

 

 

Zu den Gebühren: Ich hab nichts dagegen, daß sie für's Studium Geld sehen wollen, ich hab aber was dagegen, daß sie mir die Rechnung nicht am Ende der Studentenzeit präsentieren, halt wenn da mit einem Einkommen in gewissem Umfang zu rechnen ist.

 

Ach und Mo: Was hättest Du gemacht, wenn du keinen Ausbildungsplatz bekommen hätest? Wärst dann nicht doch zur Uni gegangen? ;-)

[ Diese Nachricht wurde editiert von Chris_Benjamin am 30.06.2004 um 18:45 Uhr ]


sig-swe.jpg

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

...jetzt halt Dich fest: Habe mich nie um einen Ausbildungsplatz bemüht und folglich auch keine Ausbildung. Nix gelernt. Einfach angefangen zu arbeiten, schnell Verantwortung im Job übernommen, nebenbei (zur Sicherheit) mein Abi mit NC-Schnitt am Abendgymnasium nachgemacht und mich dann doch gegen ein Studium zugunsten der eigenen Firma entschieden. Und ich denke, ich habe alles richtig gemacht. Bin zumindestens ganz zufrieden - kann mir schließlich einen smart leisten - was will ich mehr.

 

Beim Studium war ich mir - ehrlich gesagt - aber auch nicht sicher, ob ich die mir sehr hoch gesteckten Ziele danach erreichen würde.

 

Habe die Ehre: Mo.

-----------------

"Gott der Gerechte, schützt Eure Klöten" (König Arthus)

 


"If you tolerate this, then your children will be next" (Manic Street Preachers)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.