Daimler prüft Kooperationen

[Roland]

Im Schwarzwälder Boten vom 5. Januar 2000 erschien folgende dpa-Meldung:

Daimler prüft Kooperationen

Entscheidung über Partner für viersitziges Smart-Modell nötig

Paris (dpa). Der Autokonzern Daimler-

Chrysler verhandelt mit der PSA-Gruppe,

Honda und Fiat über eine Kooperation

beim Bau einer viersitzigen Smart-

Modells.

Das bestätigte der Präsident der Daim-

ler-Chrysler France, Reinhard Lyhs, in Pa-

ris: "Bis März müssen wir uns für einen

der Partner entscheiden." Dem japani-

schen Honda-Konzern billigte er vor al-

lem aus Marketing-Sicht gute Chancen

zu, da der Kleinwagen Smart demnächst

nach Japan und in andere asiatische Län-

der exportiert werden soll. Die anderen

Partner dagegen hätten gute Erfahrungen

im Kleinwagenbau vorzuweisen.

Der für den Smart in Frankreich

zuständige Generaldirektor des Unter-

nehmens, FranFois Le Cler'h, begründete

die März-Frist mit dem Zeitplan für die

geplante Präsentation des Viersitzers.

"Wenn wir 2003 bereit sein wollen, muss

der Partner bis spätestens Ende März ge-

funden sein". sagte er. Bei der Kooperati-

on geht es vor allem um die Lieferung

von Komponenten, um bei der Entwick-

lung des neuen Modells Zeit und Geld zu

sparen. Der Wagen solle die Marken-Phi-

losophie des bisher nur als Zweisitzer an-

gebotenen Smart-Modells ergänzen.

Vom zweisitzigen Smart ist das

100 000. Exemplar am 22. Dezember im

Werk Hambach, Lothringen, vom Band

gelaufen. Der seit Mitte November 1999

produzierten Diesel-Version wird dem-

nächst ein Cabrio-Modell zur Seite ge-

stellt, dessen Produktion am Montag an-

läuft. In Hambach wird voraussichtlich

auch ein Roadster-Modell gebaut werden.

Dann erwartet Produktionsleiter Ha-

rald Bölstler eine Aufstockung der zur

Zeit 1850 Mann starken Belegschaft um

rund 500 Mitarbeiter für die nächsten

zwei Jahre. Diese Aufstockung sei aber

auch im Zusammenhang mit der in

Frankreich seit dem 1. Januar vorge-

schriebenen 35-Stunden-Woche zu se-

hen. Nach Angaben von Le Clec'h war

Deutschland 1999 mit 35 000 verkauften

Smarts der wichtigste Markt, der sich in

Europa insgesamt 80 000 mal verkaufte.

 

[Goyko]

Ergänzend dazu bei Stuttgarter Nachrichten "STN" news ein Kommentar von Klaus Köster:

Neue Wege

Man konnte es bisher nur an den drei Zacken des Sterns abzählen: Daimler will, Daimler will nicht, Daimler will doch...Nun endlich gibt es erste Signale, dass DaimlerChrysler beim Kleinstwagen Smart mit einem anderen Autohersteller zusammenarbeiten will. Das war bisher alles andere als klar. Immer wieder sickerten neue Gerüchte aus dem Konzern - mal hieß es, die Gespräche seien ins Stocken geraten, dann wieder standen sie angeblich kurz vor dem Abschluss. Nun hat erstmals der Chef der französischen Smart-Tochter Gespräche offiziell bestätigt. Mit seinen Plänen geht der Konzern einen neuen, schwierigen Weg. Denn einerseits kann eine Kooperation tatsächlich viel Geld und Zeit einsparen, da Entwicklung und Produktion künftiger Smart-Modelle einfacher werden. Andererseits muss DaimlerChrysler penibel darauf achten, sich von anderen Herstellern abzusetzen. Der Konzern darf sich nicht dem Ruf aussetzen, bei seinen Autos stehe zwar Daimler - oder Smart - drauf, aber es sei etwas anderes drin. Die Trennung der Marken versucht man mit viel Kraft bei Daimler und Chrysler durchzuhalten. Beim Smart darf es nicht anders sein.

Link zum Artikel:

STN news

------------------

In diesem Sinne...

Fahrt vorsichtig !

Gruss

Goyko Kleensang - smart-forum.de - Team