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Schnaps im Tank - na dann: PROST!

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Alkohol statt Benzin

 

Von Gottfried Stein, ARD-Hörfunkstudio Südamerika

 

"Billiger Fusel befeuert brasilianische Autos

Nicht Biodiesel oder Wasserstoff - in Brasilien in Brasilien befeuert Hochprozentiges die Motoren. Seit Jahrzehnten tanken Autofahrer dort Äthylalkohol. Der ist preiswerter und auch viel umweltfreundlicher als Benzin.

 

 

Wer wochentags mit dem Auto durch eine brasilianische Großstadt fährt, hat genügend Zeit, der Musik aus den umliegenden Cafes zu lauschen. Die ganze City ein einziger Stau. Aber man hat wenigstens nicht das Gefühl, im Smog zu ersticken. Die Luft ist reiner, wenn auch nicht rein - und das liegt am Alkohol. Den konsumiert nicht der Fahrer, sondern der Motor. Genauer gesagt ist es Ätyhlalkohol. Gewonnen wird das Ethanol, wie es auch heißt, aus Zuckerrohr. Davon hat Brasilien mehr als genug, sagt Besaliel Botelho von der Robert Bosch AG Brasil. "Brasilien hat jetzt im Jahr 2004 knapp 18 Millionen Tonnen Ethanol produziert, und wir haben ja immerhin 36 Prozent der Weltmarktproduktion, da sind wir führend."

 

Zwei Drittel aller Neuzulassungen tanken EthanolDem brasilianischen Benzin werden grundsätzlich 25 Prozent Ethanol beigemischt. Außerdem gibt es immer mehr Autos mit sogenannten "Flex-Fluel"-Motoren: Die können nach Belieben entweder mit normalem Benzin oder Ethanol gefahren werden - ganz wie es dem Fahrer beliebt. Und die Autofahrer schalten gerne auf Alkohol um: "Das ist billiger, viel wirtschaftlicher. Im Unterschied zu Benzin spare ich rund 50 Prozent", sagt eine. Und das Auto? - "Vollkommen normal. Kein Problem. Es hat die gleiche Leistung."

 

 

Motorleistung und Lebensdauer werden durch Ethanol nicht beeinträchtigt, der Schadstoffausstoß ist wesentlich geringer. 1,4 Reales kostet der Liter Biosprit derzeit, das sind umgerechnet etwa 45 Eurocent. Bereits heute sind zwei Drittel aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit dem Wahlmotor ausgestattet. Das liegt auch an der langen Tradition der "Schnapsautos", wie sie im Volksmund manchmal heißen.

 

Seit Jahrzehnten Ethanol im Tank

1975 startete die damals noch regierende Militärdiktatur unter dem Schock der Ölkrise das so genannte "Proalcool-Programm": Mit Milliardensubventionen, billigen Krediten, Steuerbefreiungen und Preisbindungen förderte der Staat die Umstellung des Kfz-Verkehrs von Benzin oder Diesel auf Ethanol.

 

Für Autohersteller wie VW do Brasil war die Umrüstung hoch profitabel. "Das Programm war sehr gut entwickelt und wurde sehr gut angenommen," erzählt Roberto Petersen, Geschäftsführer bei VW in Porto Alegre, "auf dem Höhepunkt Mitte der achtziger Jahren fuhren 90 bis 95 Prozent aller PKW mit Ethanol, nur fünf Prozent mit normalem Benzin. Und diese Alkoholautos sind heute noch weitverbreitet, es gibt keine technischen Probleme, das Auto funktioniert perfekt."

 

Bis Ende der achtziger Jahre wurden rund sechs Millionen rein mit Ethanol betriebene Autos hergestellt. Als der Staat dann die Subventionen strich und die Zuckerindustrie das Interesse verlor, weil sie mehr Gewinne mit reinem Zucker-Export erzielte, sank die Nachfrage. Jetzt hat die Regierung ein neues "Proalcool-Programm" aufgelegt, und die Autofahrer stellen sich - wie der Journalist Silvio Rockenbach - wieder um. "Wir hatten ja diese schlechte Erfahrung gemacht. Aber da wir jetzt eine handfestere Regierung haben als damals mit den Militärs, hat man schon den Eindruck, dass man langfristig sicher sein kann."

 

Neue Absatzchancen auch in Europa

Auch die Industrie wittert neue Absatzchancen, nicht nur wegen der "Flex-Fluel"-Modelle. Mit der Zuckermarktreform der Europäischen Union öffnen sich neue Märkte. Für den Anfang wollen die Brasilianer rund 500.000 Tonnen Ethanol nach Deutschland exportieren. Die deutschen Zuckerproduzenten fürchten bereits drastische Markteinbußen. Jens Plöger von der deutsch-brasilianischen Industrie- und Handelskammer glaubt das nicht. "Die Kosten des deutschen Ethanols sind heute noch zu hoch", erläutert er, "die Beimischung mit dem brasilianischen Ethanol würde die Möglichkeit bieten, die Kosten für den Endabnehmer erschwinglich zu machen." Davon könnten auch die deutschen Bauern profitieren: Ihnen würden "keine Arbeitsplätze genommen. Im Gegenteil: Sie würden ausgelastet werden."

 

 

Wie praktisch: immer "Sprit" dabei. Ich sehe schon die BLIND-Schlagzeile: Alkoholiker belagern Tankstellen!

 

I love you all!

 

schaefca :-D


I love you all!

 

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Für GV ohne Horst S.!*

 

*GV = Grevenbroich • Horst S. = Horst Schlimm, Schlamm, Schlämmer

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