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DC-Chef Dieter Zetsche über die Automobilkonjunktur

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Gefunden bei den Dresdner Neueste Nachrichten:

 

DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche über die Automobilkonjunktur

 

Leipzig. Wachsende Besucherzahlen auf der Auto Mobil International nähren die Hoffnung auf ein erfreuliches Autojahr in Deutschland. Das sagte Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der DaimlerChrysler AG, bei seinem Besuch auf der Messe.

 

Frage: Herr Zetsche, Sie sind einer der wenigen Top-Manager, die auf die AMI gekommen sind. Warum?

 

 

Dieter Zetsche: Die AMI ist, gerade in den Jahren ohne IAA, ein Zentrum für den deutschen Automobilbau. Die Ausstellung verzeichnet stetig wachsende Besucherzahlen. Und unsere Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit. Leipzig ist für uns ein toller Messeplatz.

 

 

Trotzdem präsentiert DaimlerChrysler keine Weltpremieren auf der AMI.

 

 

Wir haben als Weltpremiere den Smart mit Erdgasantrieb mitgebracht. Außerdem zeigen wir eine Reihe von Modellen, die erstmals in Deutschland zu sehen sind - und mit dem Dodge eine neue Marke. Insofern glaube ich, dass unser Produktprogramm hier sehr attraktiv ist.

 

 

Was erwarten Sie von Leipzig?

 

 

Wir wollen die Marken festigen und ausbauen - in Sachsen, in den neuen Bundesländern und in den angrenzenden Märkten. Wir wollen unsere Kunden noch mehr begeistern. Unsere Verkaufszahlen im März sind sehr gut.

 

 

Sind Wachstum und damit Stückzahlen alles?

 

 

Wachstum um seiner selbst willen führt ein Unternehmen nicht weiter. Unser Ziel ist Umsatz mit einer vernünftigen Rendite, also profitables Wachstum.

 

 

Gibt die AMI Impulse zur Belebung des Automobilmarktes?

 

 

Mit Sicherheit. Die Zahl der Besucher lässt sich immer als Indikation werten für das Kaufinteresse. Seit Beginn der Messe sind die Besucherzahlen um zehn Prozent gewachsen. Wir gehen davon aus, dass dies anhält. Das zeigt einerseits, dass die AMI immer beliebter wird. Andererseits nährt es aktuell die Hoffnung auf ein erfreuliches Autojahr in Deutschland.

 

 

Könnten Sie sich vorstellen, am Automobilstandort Mitteldeutschland Modelle mit dem Stern zu fertigen?

 

 

Mitteldeutschland ist ohne Zweifel ein interessanter Standort. Der Markt wächst, weil hier Marken noch nicht so gefestigt sind wie in den alten Bundesländern. Doch bei der Produktion konzentrieren wir uns in den neuen Bundesländern auf zwei Werke: Ludwigsfelde, wo wir unser erfolgreiches Modell Sprinter fertigen - dort haben wir gerade 300 Millionen Euro investiert - und auf das Motorenwerk Kölleda. Wir haben derzeit keinen Bedarf an zusätzlichen Fertigungsstätten. Insofern stellt sich keine Standortwahl für uns.

 

 

Sparsame und abgasarme Autos rücken immer stärker in den Fokus. Wo steht DaimlerChrysler?

 

 

In der Spitzengruppe. Wir stellen auf der AMI zwei Smartmodelle mit Gasantrieb vor. Das ist ein innovativer Beitrag zu diesem Thema. Mit der Bluetec-Technologie sind wir weltweit federführend, den Dieselmotor nicht nur zum verbrauchseffizientesten, sondern auch zum saubersten Verbrennungsmotor zu machen. Wenn es gelingt, den Diesel auf dem gleichen Emissionsniveau anzusiedeln wie den Benzinmotor, ist das ein großer Schritt nach vorn.

 

 

Wann wird die Bluetec-Technologie im Pkw-Bereich eingeführt?

 

 

Die erste Variante eines Bluetec-Fahrzeuges bringen wir im Herbst dieses Jahres in den USA auf den Markt. In Verbindung mit der so genannten SCR-Technologie, einer Methode der Abgasnachbehandlung, werden wir erste Modelle in etwa zwei Jahren in den USA und kurz darauf auch in Europa einführen. Wir haben das für spätestens 2008 angekündigt.

 

 

Wenn wir mal zehn Jahre vorausschauen - welcher Antriebstechnologie gehört die Zukunft?

 

 

Ich glaube, dass wir nach wie vor den Verbrennungsmotor als Hauptantriebsaggregat nutzen werden. Sicherlich kommen zu diesem Zeitpunkt mehr alternative Kraftstoffe wie Biokraftstoffe in Verbrennungsmotoren zum Einsatz. Wir werden aber auch stärker Gas-To-Liquid-Kraftstoffe nutzen, die aus Erdgas hergestellt werden und erhebliche Emissionsvorteile bieten.

 

 

Und die Brenstoffzelle ...

 

 

... ist wahrscheinlich im Einsatz. Sie müsste sinnvollerweise mit Wasserstoff betrieben werden, um die möglichen Vorteile zum Tragen zu bringen. Hier ist aber nicht nur die Automobilindustrie gefordert. Wir benötigen Lösungen, wie wir den Wasserstoff in größerem Maßstab produzieren und bereitstellen können.

 

 

Welches Durchschnittsalter hat Ihre gegenwärtige Modellpalette?

 

 

Wir liegen bei Mercedes unter drei Jahren und haben damit die jüngste Palette, die wir je angeboten haben. Das gilt sinngemäß auch für Chrysler. Wir werden in den USA 2006 zehn neue Modelle einführen. Die überwiegende Zahl wird uns etwas später auch in Europa erreichen. Insofern sind wir sehr wettbewerbsfähig.

 

 

Gibt es schon Synergien zwischen Chrysler und Mercedes?

 

 

Die sind weiter stark im Wachsen. Wir haben zwar von Anbeginn auf vielen Feldern zusammengearbeitet. Aber jetzt bricht eine neue Begeisterung aus. Durch die schwierigen Zeiten bei Chrysler 2003 und im vergangenen Jahr bei Mercedes haben wir die Chancen des Austausches von Know how besser zu würdigen gelernt. Es ist eine starke Eigeninitiative und die Suche nach Austausch zu spüren.

 

 

Tritt der Zetsche-Effekt, den Sie als Chryslerchef in den USA ausgelöst haben, jetzt in Deutschland ein?

 

 

Man sollte sicherlich nicht einzelne Personen in den Fokus stellen. Ich habe aufgrund meines Lebenslaufes - das ist aber nicht mein Verdienst - den Vorteil, dass die Kollegen bei Chrysler den Eindruck haben, einer der Ihren stehe jetzt an der Spitze des Unternehmens - und das ist ja auch so. Auf der anderen Seite habe ich eine lange Phase der Zusammenarbeit bei Mercedes erlebt. Da ist Vertrauen gewachsen.

 

 

 

 

So viel Optimismus... :roll:. Ich bin ja mal auf die März-Zahlen gespannt.

 

 

 

 

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I love you all!

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von schaefca am 06.04.2006 um 18:38 Uhr ]


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Für GV ohne Horst S.!*

 

*GV = Grevenbroich • Horst S. = Horst Schlimm, Schlamm, Schlämmer

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