Jump to content
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
schaefca

Von der Limousine ins Tretauto - der Bundespräsident im Smart?

Empfohlene Beiträge

Tach!

 

Gefunden bei derstandard.at:

 

 

Von der Limousine ins Tretauto

 

Die Regierung sollte im Kampf gegen den Klimawandel vorangehen und umsteigen - von Michael Völker

 

Josef Pröll, der Umweltminister, fährt gerne Fahrrad. Wenn die Kameras dabei sind. Alfred Gusenbauer, der Bundeskanzler, fährt auch gerne Fahrrad. Wenn die Medien dabei sind. Sonst fahren sie eine fette Limousine. In diesem Fall: Audi A8. Um dem deutschen Hersteller nicht auf den Schlips zu treten: ein wunderbares Auto, und der 3-Liter-Diesel mit 233 PS hat einen der besten Rußpartikelfilter und einen Verbrauch, der durchaus anständig ist. 8,5 Liter Sprit im Durchschnitt auf 100 Kilometer gibt der Hersteller an, in der Praxis verbraucht Herr Ecker, der Chauffeur von Pröll, 9,2 Liter. Ein guter Wert für eine Limousine. Aber viel zu viel, wenn man aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen will - und wenn man mit gutem Beispiel vorangehen möchte.

 

Die EU strebt einen durchschnittlichen Schadstoffausstoß von 120 Gramm C02 pro Kilometer bis 2012 an. Der derzeitige Schnitt liegt bei 163 Gramm. Die Regierungskarossen stoßen mindestens 230 Gramm pro Kilometer aus. Motto: Klimaschutz? Sollen doch die anderen machen!

 

Österreich ist meilenweit davon entfernt, die im internationalen Kioto-Protokoll festgeschriebenen Klimaschutzziele zu erreichen. Und die europäische Automobilindustrie ist ebenso weit davon entfernt, jene selbst gesteckten Ziele zu erreichen, die zu einer Abschwächung des immer dramatischer werdenden Klimawandels notwendig wären.

 

Daher einmal ganz populistisch: Gusenbauer, Molterer, Pröll und die anderen Regierungsmitglieder sollen umsteigen! Selbstverständlich wäre niemandem damit gedient und der Klimawandel würde um keinen Millimeter aufgehalten, wenn unsere 20 Regierungsmitglieder von ihren Luxuskarossen auf Smart, das derzeit sparsamste und schadstoffärmste herkömmliche Auto, umsteigen würden.

 

Es geht aber um die Vorbildwirkung. Und die kann viel ausmachen.

 

Erwin Huber, der bayerische Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, hat angesichts der drohenden Vorschriften der EU-Kommission gepoltert: "Die Deutschen dürfen von Brüssel nicht zu einem Volk von Kleinwagenfahrern degradiert werden!" Da sitzt die Urangst des viel zitierten kleinen Mannes tief, durch ein kleines Auto herabgesetzt und reduziert zu werden - und so der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden.

 

Das lässt sich eins zu eins auf Österreich umlegen. Noch immer leitet sich das Selbstwertgefühl vieler Männer von ihrem Fahrzeug ab. "Wie die Nase eines Mannes ..." An diese Stelle ist längst das Fahrzeug gerückt. Und geht es nicht um die vermeintliche Potenz, dann ist das Fahrzeug eben jenes Statussymbol, das Wohlstand und soziale Anerkennung widerspiegeln soll.

 

Und es war eine Frau, Renate Künast, Fraktionschefin der deutschen Grünen, die der deutschen Öffentlichkeit und Automobilindustrie folgende Frage stellte: "Werden Autos heute als Potenzmittel beworben, womöglich noch mit einer Frau daneben, oder als ein Mittel zur Mobilität mit möglichst geringen Abgaswerten?"

 

Wäre der Bundeskanzler lächerlich, würde er mit einem Hybrid-Fahrzeug, einem Erdgas-Auto, einem Minivan oder einem Smart vorfahren? Bei allem Verständnis für die Repräsentationsbedürfnisse und den Arbeitsalltag eines Regierungsmitglieds, manche Strecken ließen sich auch mit einem kleineren, sparsameren Fahrzeug zurücklegen. Das wäre möglich, wenn die Vorgabe für ein Ministerauto nicht nur fünf Meter Länge bei möglichst niedrigen Anschaffungskosten hieße, sondern es eine durchmischte Flotte für alle Regierungsmitglieder gä-be, in der sich auch kleinere und alternativ angetriebene Fahrzeug befänden.

 

Pröll im Erdgas-Zafira (dann würde auch das Erdgas-Tankstellennetz endlich flächendeckend ausgebaut), Gusenbauer im Wasserstoff-BMW, der Bundespräsident im Smart, das wären Vorbilder. Fänden sie Nachahmer, wäre das ein Beitrag, dem Klimawandel gegenzusteuern. Sonst haben wir bald keine Wahl mehr und müssen allesamt auf Tretautos umsteigen. (DER STANDARD, Printausgabe, 21. Februar 2007)

______________________________________

 

Will ich auch in Berlin sehen - werde ich aber nie in Berlin sehen... :roll:

-----------------

I love you all!

 

25iq.jpg :-D

 


I love you all!

 

smartsigvk6.jpgicon_biggrin.gif

 

Für GV ohne Horst S.!*

 

*GV = Grevenbroich • Horst S. = Horst Schlimm, Schlamm, Schlämmer

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Meinetwegen können die überall mit dem Hubschrauber hinfliegen und Millionen verdienen, wenn sie dafür effektivere Politik machen. Ein Politiker soll seinen Job machen und das kann er im Fond eines A8 sicher besser als am Steuer eines Smart. Ich komme mir immer veralbert vor, wenn ein Politiker meint, "Vorbild" spielen zu müssen.

 

JB

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

da stimme ich dir voll zu! aber deine bedingung (gescheite politik) sollten sie schon erfüllen, sonst nehmen wir ihnen ihr auto weg! :-D (das müsste doch klappen. bei kleinen kindern geht das auch!)

 

 


beste grüße

xordinary

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Stellt Euch vor, die Künast fährt einen 42.

 

Ob das gute Werbung für das Auto wäre? Wohl eher nicht... :-D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

  • Aktuell beliebt

  • Der letzte Post

    • Die verdellten Karosserieteile kann man evtl. mit Wärmebehandlung wieder ausdrücken. Gebrauchte Rücklichter einbauen, dann sollte das meiste schon erledigt sein. Ob hinter dem Kotflügel weitere Teile beschädigt sind kann man so nicht erkennen, da muss der Kotflügel abgebaut werden, was für die Wärmebehandlung sowieso ratsam ist. Das Beifahrertürschloss ist noch eine andere Baustelle. vielleicht muss das Schloss erneuert werden, vielleicht reicht auch eine Ölbehandlung.  
  • Forenstatistik

    • Themen insgesamt
      151.738
    • Beiträge insgesamt
      1.588.424
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.