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"Smart" - Wer erfand den Namen doch gleich?

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Tach!

 

Gefunden bei welt.de:

 

Neuer Name für die RAG

 

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Der Mann, der sich "Evonik" ausgedacht hat

 

Manfred Gotta ist Deutschlands erfolgreichster Namenserfinder. Er benannte berühmte Produkte für Persil, Renault und Aldi. Jetzt soll er einen ganzen Konzern entstauben. Er taufte den ehemaligen Kohle-Konzern RAG neu - der heißt jetzt Evonik.

 

Wer Deutschlands angesagteste Naming-Agentur besuchen will, fährt nicht nach Berlin-Mitte oder in die Hamburger Hafencity, also dorthin, wo man kreative Spitzenkräfte gemeinhin vermutet. „Gotta Brands“ residiert in einem historischen Bauernhaus in einer Gemeinde mit dem bisher wenig angesagten Namen Forbach-Hundsbach – einem 300-Seelen-Straßendorf im tiefsten Schwarzwald. Agenturchef Manfred Gotta öffnet in unmöglichen beigefarbenen Cargohosen. Der Dienstsitz ist gleichzeitig sein Privathaus. „Früher hatte ich Büroräume in Frankfurt“, sagt Gotta, „später eine Villa in Baden-Baden, doch das brauche ich nicht. Ich fahre ja mit meinen Präsentationen ohnehin zu meinen Kunden.“

 

Nur auf Empfehlung

Der Mann ist völlig entspannt und kann sich das auch leisten. Gotta braucht schon lange keine Werbung mehr und keine Jugendstilvilla. Er sagt: „Nahezu alle meine Aufträge erhalte ich auf Empfehlung.“ Gotta nimmt für einen Namen in der Regel zwischen 100000 und 200000 Euro und dürfte damit, in Buchstaben gerechnet, einer der bestbezahlten Autoren aller Zeiten sein. Lächelnd sagt er: „Ich muss mich davor schützen, dass der hiesige Apotheker von mir einen neuen Namen für eine Salbe haben will.“ Vor mehr als 20 Jahren hat sich der ehemalige Werbetexter als erster Deutscher auf die Erfindung von Markennamen spezialisiert. Seither entwickelt er Bezeichnungen für Waschmittel („Megaperls“), Telekommunikation („Congster/Congstar“) und auch für ein elektronisches Wertpapierhandelssystem („Xetra“). Am bekanntesten ist Gotta jedoch für seine Autonamen: Twingo, Smart, Vectra, Cayenne oder Mégane. Dass der wichtigste Teil seiner Arbeit trotz erheblicher patentrechtlicher Prüfungen ein kreativ-künstlerischer ist, daran will Gotta keinen Zweifel lassen. Er sagt: „Es ist nur eine handwerkliche Selbstverständlichkeit, dass ein Name in allen geplanten Ländern einheitlich einsetzbar und schutzfähig sein muss.“ Um diese handwerkliche Sicherheit zu gewährleisten, arbeitet Gotta mit einem weltweiten Netzwerk aus Textern, Sprachwissenschaftlern und Patenanwälten zusammen. Lediglich eine Handvoll Namen präsentiert Gotta dann seinen Kunden am Ende eines oft monatelangen Prozesses. Und jedes Mal legt er sich auf einen Favoriten fest. Dass dabei letztlich oft auch pure Intuition eine Rolle spielt, leugnet Gotta nicht. „Als ich beispielsweise gefragt wurde, warum ‚Twingo' besser ist als mein zweiter Vorschlag ‚Ypso', konnte ich es auch nicht wirklich begründen.“ Gotta überlegt kurz und fährt fort: „Vielleicht wäre der Name Ypso etwas zeitgeistiger gewesen und hätte sich schneller abgenutzt.“ Vielleicht hätte Renault aber auch seinen Kleinwagen unter dem Namen Ypso zu einem Kassenschlager gemacht. Der Mehrwert eines Gotta-Namens lässt sich nicht beziffern, doch der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Ein Blick in die umfangreiche Klientenliste von „Gotta Brands“ zeigt: Von Adidas und Aldi bis Volkswagen und Woolworth haben sie alle schon seine Dienste in Anspruch genommen.

 

Das Geschäft mit der Kohle

Was Gotta bisher noch gefehlt hat, ist die Umbenennung eines ganzen Konzerns. In der kommenden Woche wird auch das geschehen sein. Dann wird Gotta sein Schwarzwald-Idyll kurzzeitig verlassen, um am Mittwoch im Ruhrgebiet bei der Präsentation seiner jüngsten Kreation dabei zu sein. Pardon, Creation! Gotta benutzt in seinen Texten konsequent das C. Und nun wurde Gottas neueste Schöpfung der Öffentlichkeit präsentiert. Die Essener RAG hatte ihn beauftragt, einen zukunftsträchtigen Namen für den sogenannten weißen Bereich der ehemaligen Ruhrkohle AG zu finden. Denn für die international ausgerichteten Geschäftsfelder Chemie, Energie und Immobilien passt der Name der Kohle nicht mehr so recht. Gesucht wurde ein Name, der einzigartig und frisch und trotzdem glaubwürdig sein würde. Ein Juwel von einem Namen, markenrechtlich wasserdicht und in jeglicher Sprache ohne negative Konnotation – "rag“ kann im Englischen schließlich auch „Lumpen“ heißen. Gotta lehnt sich zurück auf seine beigefarbene Couch. Die RAG heißt jetzt Evonik. Vor 16 Monaten schon wurde der Name vom RAG-Vorstandsvorsitzenden Werner Müller abgesegnet. "Es war mein erster Vorschlag“, sagt Manfred Gotta. „Der Name steht für ein mutiges, kantiges Unternehmen.“ Der Konzern habe Wurzeln in der Region, „deswegen der Name“, sagt Gotta, der mit dem Namensbestandteil "Evo" die Assoziation "Stamm" oder "Keim" verbindet. Das Präfix evo- wird aus dem Lateinischen abgeleitet, das Verb evolvere bedeutet "sich entwickeln". „Wir wollten genau so einen Begriff, nichts Abenteuerliches“, erklärt der Namenschöpfer. Mitarbeiter hätten bei Tests spontan Evonik als Namen haben wollen. „Das hat ins Herz getroffen“, sagt Gotta. Jetzt kann Gotta über den Namen sprechen. Erst jetzt - zu seinem Geschäft gehört immer auch Verschwiegenheit. Er sagt: „Bei der Namensfindung blicke ich in die intimsten Bereiche der Unternehmen.“ Und in ihre Zukunft. Zuletzt schmiedete Gotta an einem Namen für eine Fusion im Finanzbereich, von der die Öffentlichkeit noch nichts ahnt. Auch über den neuen Namen der RAG soll kurz vor der Ziellinie nichts mehr bekannt werden. Schließlich brennt deren Marketingabteilung gerade ein Feuerwerk an Werbemaßnahmen ab, um ihren neuen Namen punktgenau und mit der größtmöglichen Beachtung zu präsentieren.

 

Streit unter Kollegen

Gotta ist ohnehin von einer Seite besondere Aufmerksamkeit sicher: von der Konkurrenz. Denn dort hat man mit dem Naming-Pionier noch eine Rechnung offen. Als nämlich Vorstandschef Thomas Middelhoff vergangenen März die Umbenennung der Karstadt-Quelle-Holding in Arcandor bekannt gab, war Gotta einer der Ersten, der öffentlich Zweifel an der Qualität des Kunstnamens äußerte. „Zusammengewürfelt“ und „wenig ernsthaft“ lautete sein harsches Urteil. Verantwortlich für den Namen Arcandor zeichnete die internationale Agentur Nomen, auf deren Konto auch schon Arcor (Telekommunikation) und Arcelor (Stahl) gingen. Deutschland-Chefin Sybille Kircher sagt: „Es ist unfair einen Namen zu beurteilen, ohne die Erwartungshaltung des Auftraggebers zu kennen.“ Im Gegensatz zu Gotta macht Nomen in der Regel immer eine Vielzahl von Vorschlägen, ohne einen konkreten Favoriten zu benennen. Im Falle von Arcandor habe auch die rasch geklärte juristische Unbedenklichkeit für den Namen gesprochen, der an Arkaden und Gold erinnern soll, von Böswilligen aber auch schon mit einem Gnom aus dem Fantasy-Epos „Herr der Ringe“ assoziiert wurde.

 

Auch Gotta konzediert, dass spontane Assoziationen Einzelner nicht überbewertet werden sollten. „Schließlich haben wir alle unterschiedliche Erfahrungen gemacht.“ Erst wenn ein Name bei Test und Umfragen immer wieder negativ assoziiert wird, stimme mit ihm etwas nicht und man sollte die Finger davon lassen. Am liebsten sind Gotta reine Kunstnamen, die ganz neu sind und deshalb erst mit Bedeutung und Assoziationen aufgeladen werden müssen. So wie vielleicht der neue Name der RAG, über den Gotta nicht sprechen darf.

 

Menschen gibt er keine Namen

In Essen beim ehemaligen Kohlekonzern selbst ist man etwas zugänglicher. Marketing-Leiter Markus Langer erklärt bedeutungsvoll: „Es geht um mehr als nur um einen neuen Namen. Wir markieren einen echten Neuanfang.“ Dass „Newco“, wie die interne Chiffre lautet, nicht in Schall und Rauch aufgeht, da ist sich Langer sicher. Gottas Vorschlag habe auch im Vorstand sofort gezündet. Langer: „Da wurde gar nicht lange überlegt. Alle haben gesagt: Das ist es!“ Gotta, der Namenspapst. Es könnte also sein, dass er am Mittwoch weiter an Renommee gewinnt. In jedem Fall wird er sich ein kleines Denkmal setzen. Wenn nämlich alles gut läuft, wird in „Newco“ erstmals eines seiner Babys im Dax auftauchen. „Das wäre sicher ein Höhepunkt“, sagt er und verfällt dabei ganz leicht in den Singsang seiner Heimat.

 

Mit Menschennamen hat Gotta übrigens so seine Probleme. Was Gotta bedeutet, kann er nicht sagen, er weiß nur, dass es den Namen südlich von Frankfurt häufiger gibt und ihn vor Jahrhunderten Handwerker aus Norditalien mitgebracht haben sollen. Und was Gottas neunjährigen Sohn David betrifft: Seinen Namen musste Gottas Frau auswählen. „Da hatte ich einfach zu großen Respekt vor.“

 

 

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von schaefca am 27.09.2007 um 18:33 Uhr ]


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Kleine Ergänzung:

 

Wenn kleine Autos "kleiner Penis" heißen>>

 

...und noch ein paar Bildas>>

 

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von schaefca am 28.09.2007 um 00:36 Uhr ]


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Quote:

Am 27.09.2007 um 18:37 Uhr hat schaefca geschrieben:
Kleine Ergänzung:



 

Psssst.

Ist beides der gleiche Link...

:roll:

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...jetzt nicht mehr. 8-)

 

Sorry, ich war gerade etwas abgelenkt:

:-D

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