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FOCUS: Starker Euro - Deutsche Dumping-Angebote in USA

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Gefunden bei focus.de:

 

Starker Euro

Deutsche Dumping-Angebote in USA

 

In den USA kosten vergleichbare Fahrzeuge zum Teil nur halb so viel wie in Deutschland. Das schreit nach Reimport. Lohnt es sich?

 

Zwei aktuelle Beispiele, die die User von FOCUS Online zu bitteren Leserkommentaren verleiten, sind die aktuellen US-Preisstrategien bei Volkswagen und Smart. Die Wolfsburger wollen ihr Übersee-Geschäft spürbar ankurbeln, die Kleinstwagen-Tochter von Daimler Fuß fassen. Wie? Über den Preis. Der Smart ist von New York bis San Francisco ab 12 590 Dollar zu haben, der VW Tiguan startet im kommenden Frühjahr zu einem Basispreis von 22 990 Dollar.

 

US-Tiguan zum Schleuderpreis

 

Deutsche Kunden reiben sich verwundert die Augen: Nach derzeitigem Wechselkurs (1 Euro ergibt 1,48 Dollar) und inklusive der in denUSA üblichen Umsatzsteuer VAT (variiert je nach Bundesstaat zwischen sechs und acht Prozent) kostet der Smart „drüben“ 9100 Euro und damit fast 400 Euro weniger. Der Basis-Tiguan ist satte 10 000 Euro günstiger: Nur 16 500 Euro brutto kostet er im Land der sechsspurigen Highways. Gebaut werden beide Fahrzeuge in Europa – jeweils im selben Werk, indem auch die Autos für den europäischen respektive deutschen Markt vom Band rollen: der Smart Fortwo in Hambach (Lothringen), der Tiguan in Wolfsburg.

 

US-Kunden bekommen also das gleiche Auto mit denselben Qualitätsstandards deutlich billiger – obwohl auch noch die Kosten für die Verschiffung hinzukommen? Jein. Vergleichbar sind nur die Nettopreise, denn dafür, dass der deutsche Staat 19 Prozent Mehrwertsteuer verlangt, die US-Bundesstaaten im Schnitt nur sechs bis acht Prozent VAT, kann ein global agierender Hersteller nichts. Netto wird der Smart in Deutschland sogar 500 Euro günstiger angeboten – übrigens exakt die Summe, die Mercedes-Benz für den Schiffstransport pro Fahrzeug angibt.

 

Unterschiedliche Technik

 

Bei VW geht die Rechnung aber nicht auf. Netto gegen netto ist das neue Kompkat-SUV in den USA immer noch rund 7000 Euro günstiger. „Beim US-Tiguan handelt es sich um eine abgespeckte Variante. Das angesprochene Auto hat beispielsweise keinen Allradantrieb“, erklärt ein VW-Sprecher. Anderes Beispiel: Beim Golf, der in den Staaten als Rabbit verkauft wird, sind zum Teil Motoren verbaut, die in Deutschland längst vom Markt genommen wurden, etwa ein 5-Zylinder-Benziner mit 170 PS. Trotzdem: Drüben kostet dieser Golf 15 500 Dollar respektive 10 500 Euro – halb so viel wie ein vergleichbar motorisierter deutscher Golf, der mit modernem 1,4-Liter-Vierzylinder und ebenfalls 170 PS vor Steuern bei knapp 20 000 Euro startet.

 

Abzocker Volkswagen? Von wegen, bei den übrigen deutschen Herstellern sieht es kaum besser aus. Ein Vergleich mit Nettopreisen: Ein BMW Z4 3.0si kostet in den USA 28 600 Euro, in Deutschland 35 500 Euro. Beim Mercedes E 320 CDI beträgt der Preisunterschied ebenfalls rund 7 000 Euro, beim Audi Q7 mit V8-Benzinmmotor sogar 17 000 Euro. Eine klare Tendenz ist zu erkennen: Je teurer das Auto, desto krasser der Preisunterschied. Bei einem Porsche 911 Turbo beträgt die Differenz rund 32 500 Euro.

 

Japaner noch billiger

 

Bei japanischen und amerikanischen Fahrzeugen ist der 2-Klassen-Preis noch ausgeprägter. Toyota beispielsweise verscherbelt sein Kompakt-SUV RAV4 zu Einstiegspreisen von umgerechnet 15 000 Euro – in Deutschland wollen die Japaner mindestens 22 300 Euro überwiesen bekommen. Zwei willkürliche andere Beispiele: Die Corvette Z06 mit berauschenden 512 PS gilt hierzulande für brutto rund 88 000 Euro (netto 74 000 Euro) als Supersportler-Schnäppchen. In den USA kostet sie rund 48 000 Euro. Ein Chrysler 300C mit 5,7-Liter-V8 macht vor Steuern 42 000 Euro, günstig für eine Riesenlimousine mit 5,7-Liter-V8. Aber nichts im Vergleich zum Schleuderpreis von 22 000 Euro im Heimatland.

 

Erklärungsversuche

 

Chrysler verweist darauf, dass die europäischen 300er in Österreich gebaut werden. Zudem seien die Fahrzeuge hier deutlich besser ausgestattet, sowohl hinsichtlich der Komfort-, als auch bei den Sicherheitsfeatures. Von den Reifen über die Bremsen bis zur Qualitätsverglasung unterscheiden sich die US-Modelle zum Teil erheblich, weil sie nicht hochgeschwindigkeitstauglich ausgelegt sind. Aber 20 000 Euro Preisdifferenz? Und die 7000 Euro im Fall der Mercedes E-Klasse? Wo doch alle E-Klassen, egal für welchen Markt, in Sindelfingen vom Band laufen. Auch bei Daimler wird mit klaren Antworten gespart – aus Wettbewerbsgründen, wie es so schön heißt. Dass die Preisdifferenz keinesfalls allein durch etwaige Ausstattungsabweichungen zustande kommt, wird allerdings eingeräumt.

 

Etwas offener gibt sich Audi. Hier fallen Begriffe wie „Marktpreisniveau“ und „Umfeldpositionierung“. Außerdem verweisen auch die Ingolstädter auf die unterschiedlichen Kaufgewohnheiten, wonach ein US-Kunde eben zum Händler gehe und ein Auto mitnehme und damit die teure Individualisierung ab Werk weitgehend hinfällig würde. Stärkstes Argument ist freilich der schwache Dollar: „Vor zwei, drei Jahren war der Dollar fast ebenbürtig mit dem Euro“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Die Verschiebung der Wechselkurse habe am Preisgefüge innerhalb der USA nichts verändert, und angesichts der ohnehin schwierigen Absatzlage in den Staaten seien währungsbedingte Preiserhöhungen einfach nicht möglich. Andrerseits meint Audi: „Es ist wichtig, in einem Land wie den USA präsent zu sein.“ Klingt nach Rechtfertigung eines unrentablen Geschäfts. So billig und doch so teuer

 

Auf die an Stammtischen weitverbreitete Befürchtung, der deutsche Kunde würde die Ramschpreise in den USA indirekt subventionieren, reagieren die Ingolstädter mit einem entschiedenen Nein: „Audi USA ist ein eigenes Profit-Center“, heißt es aus der Unternehmenszentrale. 2006 sei eine schwarze Null geschrieben worden, auch 2007 rechne man nicht mit Verlust. Ein anhaltend schwacher Dollar würde das Geschäft aber „nicht einfacher machen“.

 

Ein andere Stammtisch-Rechnung geht ebenfalls nicht auf: der private Reimport. US-Auto-Spezialist Karl Geiger aus München erklärt die Schwierigkeiten. Einerseits sei es zunehmend schwierig, überhaut noch Händler in den USA zu finden, die in den Export verkaufen dürfen – oder wollen. Der Druck seitens der Hersteller sei enorm, es drohe der Verlust der Händlerlizenz.

 

Lange Liste an Gebühren

 

Und selbst für den Fall, dass ein exportverkaufswilliger Händler gefunden werde, rentiere sich der Aufwand trotz der enormen Preisunterschiede kaum. Zuerst müsse das Fahrzeug inklusive VAT gekauft werden; den Transport bis München schätzt Geiger auf 2000 Euro (Überführungen in den USA, Schiff, Versicherung, Hafengebühren). Nun folgen zehn Prozent Zoll, 19 Prozent Mehrwertsteuer, die weitere Überführung in Deutschland, stattliche Kosten für Umbauten und TÜV-Gebühren. Gerade die Umrüstung von Reifen, Licht und Software der Infotainment-Systeme geht derart ins Geld, dass der Preisvorteil schnell schmilzt, weiß man bei BMW. Ein Q7 etwa, der in den USA 58 600 Dollar und damit keine 40 000 Euro kostet, komme so, bis er in Deutschland zugelassen ist, auf rund 62 000 Euro. „Die 5000 Euro, die man theoretisch spart, lassen sich auch beim deutschen Händler über Rabatte erzielen“, meint Geiger. Und dann habe man die volle Garantie. Bei einem privaten Reimport dagegen wird’s auch mit Garantieansprüchen kompliziert. Wenn dann etwas kaputtgeht, kann es richtig teuer werden.

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Für GV ohne Horst S.!*

 

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