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Automobilinduistrie: Es gab schon schönere Zeiten

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Automobilinduistrie

Es gab schon schönere Zeiten

 

06. Januar 2008 Großer Auftrieb für ein kleines Auto: Daimler will in diesem Jahr die Amerikaner für seinen Öko -Winzling Smart begeistern und zieht alle Register. Auf der Detroit Motor Show wird der Kleinstwagen nächste Woche ins Rampenlicht gerückt. Und noch bevor das erste Auto Mitte Januar zu einem der 74 Händler kommt, fahren einige Exemplare seit Wochen durch 60 amerikanische Großstädte. Daimler-Chef Dieter Zetsche ließ es sich nicht nehmen, den Smart persönlich amerikanischen Regierungsvertretern vor der Handelskammer in Washington anzupreisen: als „umweltfreundliche Lösung für die Mobilität der Zukunft“.

 

Seit der Amerikaner den Umweltschutz auf dem Highway entdeckt und selbst beim Truckfahrer an der Zapfsäule bei der Gallone Super für 3,80 Dollar das große Rechnen begonnen hat, sind im Land der Straßenkreuzer sparsame Autos populär. Keine Frage: Ein Smart, auf westeuropäischen Straßen seit zehn Jahren Alltag, erregt jenseits des Atlantiks noch Aufmerksamkeit. „Mehr als 50.000 Amerikaner haben den Smart bereits bei unserer Road Show getestet, und über 30.000 haben inzwischen ein Fahrzeug reserviert“, stellte Zetsche zufrieden fest. Es ist noch gar nicht lange her, da musste Daimler allein eine Milliarde Euro aufwenden, um das Desaster mit einer viersitzigen Version des Smart zu beenden. Die Schwaben brauchen gute Nachrichten, erst recht im Jahr eins nach dem Chrysler-Debakel.

 

„Es sind enorme Anstrengungen nötig“

 

Abseits der jungen Wachstumsmärkte in China und Indien, auf denen gerade die Autohersteller aus der Alten Welt stürmische Verkaufserfolge feiern, werden die Zeiten härter. Längst ist der Klimaschutz auf den gesättigten Automärkten in Westeuropa und Nordamerika zu einem beherrschenden Thema geworden. Die Brüsseler CO2-Pläne verteuern klimaschädliche Neuwagen. Wer ein großes Auto kauft, muss auch für den Klimaschutz zahlen, lautet das schlichte Argument von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas. Mercedes, BMW und Audi sind geschockt. Unwiderruflich vorbei sind die Zeiten niedriger Spritpreise. Der hohe Ölpreis definiert nach Einschätzung von Fachleuten das Lastenheft für die säumigen Autokonstrukteure. Nun trimmen sie ihre Autos mit effizienteren Motoren, besserer Aerodynamik und Leichtbauweise auf Sparsamkeit. „Schnell, schön und sicher reicht heute nicht mehr“, sagt etwa Christoph Stürmer vom Prognoseinstitut Global Insight. „Jetzt müssen alle Motoren noch verbrauchsärmer werden.“

 

Das kostet Geld. BMW-Chef Norbert Reithofer wird nicht müde, die sinkende Unternehmensrendite mit den Milliardeninvestitionen in umweltfreundliche Technik zu begründen. Technisch dürften auch die Hersteller großer Autos die neuen Anforderungen meistern: „Die deutschen Autohersteller haben die Euro-1- bis Euro-5-Normen überlebt. An der CO2-Norm werden sie nicht scheitern“, sagt Werner Stäblein von der Ratingagentur Standard & Poor's, „aber es sind enorme Anstrengungen nötig.“

 

Teurer wird es für den Autokäufer. Die neuen Klimaschutzvorgaben werden die Preise für einen Neuwagen nach Berechnungen der EU-Kommission um durchschnittlich 1300 Euro nach oben treiben: BMW und Mercedes werden um durchschnittlich 2000 Euro teurer, bei Porsche schlägt der Klimaaufpreis mit mehr als 10.000 Euro am heftigsten zu Buche. Zahlt der Verbraucher für den Klimaschutz auch? Zweifel sind angebracht. In Deutschland akzeptiere nur jeder fünfte Autofahrer einen höheren Preis für ein schadstoffarmes Hybridfahrzeug, das sowohl mit Verbrennungs- als auch Elektromotor fährt, lautet das Ergebnis einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC).

 

Trübe Aussichten für Amerika

 

Ohnedies sind die Aussichten trüb. „Die Autoindustrie wächst 2008 nur außerhalb von Westeuropa und Nordamerika“, sagt Nikolaus Soellner, Automobilfachmann von A. T. Kearney. Für den deutschen Automarkt war schon 2007 ein Horrorjahr, sanken die Neuzulassungen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), wagt auch keine allzu optimistische Prognose, wenn er für 2008 eine „leichte Erholung“ verspricht. Wenig ermutigend sind auch die Absatzprognosen für Westeuropa. Und für Nordamerika, den immer noch größten Automarkt der Welt, sagen nicht wenige Ökonomen einen heftigen Einbruch voraus. „Das Konsumentenvertrauen kann in Amerika durch die Immobilienkrise erschüttert werden“, vermutet Werner Stäblein von Standard & Poor's.

 

Sollten tatsächlich weitere Immobilienkredite ausfallen, die Zahl der Zwangsversteigerungen zunehmen und in der Folge auch die Ausfallraten der Autokredite steigen, schwant Stäblein Böses. Betroffen wären vor allem die drei angeschlagenen amerikanischen Hersteller aus Michigan, General Motors, Ford und Chrysler. Einst waren sie Ikonen der amerikanischen Wirtschaft. Heute stehen sie mit dem Rücken zur Wand. Auf die Krise haben die „großen drei“ nach bekanntem Muster reagiert: Tausende Mitarbeiter wurden entlassen, mehr als zwei Dutzend Werke geschlossen. Und nun haben GM, Ford und Chrysler wegen der ruinösen Rabattschlacht bereits die Produktion gekürzt. „Eine noch intensiver geführte Rabattschlacht würde die ohnehin schwache Ertragslage der ,big three' erheblich verschlechtern“, sagt Stäblein. Marktführer GM steckt im Jahr seines 100-jährigen Bestehens immer noch tief in der Verlustzone. Und irgendwie beschönigt GM-Chef Rick Wagoner nichts, wenn er sagt: „Wir beginnen das zweite Jahrhundert unserer Existenz zu einem Zeitpunkt tiefgreifender Veränderungen in der Automobilbranche.“

 

Der heimliche Messestar

 

Unter Amerikas Automanagern geht die Angst um, dass vor allem Toyota die Gewinne aus der Vergangenheit für hohe Kaufanreize einsetzt und damit die Rabattschlacht weiter anheizt. Bisher hatten die Japaner das nicht nötig. Aber in einem schrumpfenden Gesamtmarkt könnten sie leicht der Versuchung nachgeben, Marktanteile zu kaufen. Auf der Detroit Motor Show spielen auch die Japaner die grüne Karte aus. Ihre „umweltfreundliche Lösung für die Mobilität der Zukunft“ sind nicht Kleinwagen à la Smart, sondern große Pick-ups. Die schweren Autos mit der offenen Laderampe sind immer noch eine Domäne von GM, Ford und Chrysler, der Ford F-150 ist in Amerika so beliebt wie hierzulande der VW Golf. Doch die Japaner wollen den Durst der schweren Pick-ups zügeln. Toyota zeigt das „Pick-up A-Bat“ genannte Konzeptauto mit großer Ladefläche. Fachleute sehen darin den heimlichen Messestar: Solarzellen am Armaturenbrett speichern Sonnenenergie in einer Batterie. Und unter der Motorhaube arbeitet ein Hybrid.

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