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KLEINSTWAGEN SMART: Comeback des Elefanten-Rollschuhs

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"Comeback des Elefanten-Rollschuhs

Von Michael Kröger

 

Ausgerechnet die Amerikaner lieben ihn, demnächst kommt er auch nach China: Der Smart, oft verspottet und totgesagt, verkauft sich in Zeiten teuren Benzins besser und besser. Inzwischen schreibt die Daimler-Tochter sogar schwarze Zahlen - Geschichte einer Wiederauferstehung.

 

Berlin - Er steht da wie ein Vorbote neuer Zeiten: Der kleine Smart Fortwo, der in der First Avenue parkt. Im New Yorker Szeneviertel East Village zwischen fünfter und sechster Straße gehört der kleine Wagen schon seit einigen Wochen zum Straßenbild. "Der findet hier immer eine Lücke, auch wenn er quer einparkt", sagt der Kellner des gegenüberliegenden Thai-Restaurants. "Hier gibt's genügend komische Leute, die so was kaufen."

 

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Noch ist davon in den Straßen New Yorks nicht viel zu sehen - die Begegnung mit einem Smart gehört zu den Ausnahmeerscheinungen. Doch es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich das ändert. In den ersten vier Monaten seit der Einführung auf dem US-Markt im Januar wurden 5600 Autos ausgeliefert. Mehr als 70 Prozent derjenigen, die sich in die Interessentenliste haben eintragen lassen, unterschrieben anschließend auch einen Kaufvertrag. "Eine unglaubliche Quote", schwärmt Smart-Chef Anders Sundt Jensen. "Die Nachfrage ist so groß, dass wir gerade kaum nachkommen." Im Moment beliefere man hauptsächlich die Ballungsräume in Kalifornien - und eben New York und sein Umland.

 

Dass die stürmische Nachfrage keine vorübergehende Erscheinung ist, davon ist Jensen überzeugt. Und er begründet dies mit der großen Sympathie, die die Amerikaner dem Smart entgegenbrächten. "Während der Roadshow im Jahr 2007 haben rund 50.000 Interessierte den Wagen gefahren", erklärt er. "In der anschließenden Befragung erklärten 92 Prozent, sie könnten sich vorstellen, ein solches Auto zu fahren. Einen derart hohen Prozentsatz kenne ich von keiner anderen Marke."

 

Ab Mitte 2009 in China

 

Damit stößt der Smart auf ein Echo, wie es sich die Daimler-Oberen schon immer gewünscht haben. Endlich scheint die Zeit reif zu sein für ein Auto, das den Verzicht so offensichtlich demonstriert wie kein zweites - mit lediglich zwei Sitzen, einem winzigen Kofferraum und einer Höchstgeschwindigkeit auf dem Niveau des seligen Käfers von Volkswagen.

 

Mehr noch: Der gern als Elefantenrollschuh verspottete Kleinwagen schickt sich an, ein ernstzunehmendes Mitglied in der Flotte der großen Mercedes zu werden. Der US-Markt gilt dabei als Omen: Wenn es gelingt, die Amerikaner aus ihren SUVs und Stretchlimousinen herauszulocken, dann klappt es überall.

 

Auch in Europa verzeichnen die Smart-Verkäufer einen merklichen Zuwachs der Nachfrage. Die zweite Generation des Fortwo, seit April 2007 auf dem Markt, fand schon über 100.000 Käufer - rund 80 Prozent mehr als das Vorgängermodell im Vergleichszeitraum zwischen 2006 und 2007. Für zusätzliche Stückzahlen soll auch der Verkauf von Smart-Autos in China sorgen. Ab Mitte 2009 sollen die ersten Autos in einigen Großstädten ausgeliefert werden, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche vor zwei Wochen auf der Auto China Beijing 2008 verkündete.

 

Der Misserfolg der Anfangsjahre ist einfacher zu erklären als der plötzliche Hype. Seit dem Modellwechsel federt der Smart zwar deutlich besser und auch die Automatik verzichtet auf die elend langen Pausen zwischen den Gangwechseln. Doch die prinzipbedingten Nachteile konnten die Ingenieure allenfalls mildern: Der kurze Randstand macht den Winzling weiterhin anfällig für Schlaglöcher. Die indirekte Auslegung der Lenkung bleibt ein Muss, weil die elektronischen Helferlein die Kippneigung anders nicht in den Griff bekommen. Das angenehme Fahrverhalten eines Gokarts lässt sich nur erreichen, wenn das Fahrzeug auf der Straße kauert - der Smart dagegen stelzt hochbeinig durch die Landschaft wie ein Van.

 

Umweltbilanz fällt gemischt aus

 

Nicht einmal in Sachen Umwelt stellt der Smart ein wirkliches Vorbild dar. Nur die Dieselversion erfüllt mit einem Normverbrauch von 3,3 Litern und einem CO2-Ausstoß von 88 Gramm pro 100 Kilometern die Erwartungen. Die stärker motorisierten Varianten gehen dagegen schon wesentlich ungezügelter mit dem Treibstoff um. Für die 84-PS-Version steht ein Normverbrauch von 6,4 Litern im Datenblatt - ein Wert, der im Praxisbetrieb nur mit großer Zurückhaltung zu erreichen ist. Bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn übersteigt er sogar locker die Acht-Liter-Grenze.

 

Smart-Chef Jensen sieht das naturgemäß ganz anders. Der Smart sei für den Verkehr in den Metropolen dieser Welt entwickelt, erklärt er und verweist auf eine Studie aus den neunziger Jahren, die immer noch Gültigkeit hat. Danach sitzen im statistischen Durchschnitt lediglich 1,2 Personen in einem Fahrzeug. Die Autos legen regelmäßig weniger als 30 Kilometer pro Tag zurück und stehen 90 Prozent der Zeit irgendwo auf einem Parkplatz. "Und", betont Jensen, "die Hälfte der Fahrtzeit verbringt man damit, diesen Parkplatz zu suchen." In dieser Hinsicht ist der Smart tatsächlich immer noch unschlagbar - und vorläufig ohne jede Konkurrenz.

 

Experten, die sich täglich in die Gedankenwelt von Zielgruppen hineinversetzen, messen der wiederbelebten Debatte um den Klimawandel eine beträchtliche Bedeutung zu. "In Zeiten knapper Ressourcen und CO2-geschwängerter Luft verlieren große Geländewagen und schwere Limousinen allmählich ihr Monopol auf einen Top-Status", sagt ein Werber. Der Smart verkörpere schon seit jeher Klassenlosigkeit, aber inzwischen auch noch mehr: "Man zählt damit zur geachteten Avantgarde, die weiß, worauf es ankommt."

 

Daimler-Leute sind vorsichtig mit Voraussagen

 

Doch trotz aller günstigen Vorzeichen: Die Daimler-Leute sind vorsichtig mit großspurigen Voraussagen geworden. Der Frage nach der Rendite oder der künftig zu erwartenden Stückzahlen jedenfalls weicht Jensen konsequent aus. "2007 haben wir den Break Even erreicht, jetzt operiert Smart in der Gewinnzone", sagt er nur. Für das USA-Geschäft schätzen die Banker die Rendite angesichts des schwachen Dollars jedoch äußerst gering ein. Ferdinand Dudenhöffer, Chef des Marktforschungsinstituts B&D Forecast, hält diese Größe jedoch für zweitrangig. "Die US-Verkäufe tragen dazu bei, die Produktion auszulasten. Damit sinken auch die Fixkosten", erklärt er. Erst ab einem Wechselkurs von 1,60 Dollar seien Verluste wahrscheinlich.

 

ür Daimler wäre selbst das zu verkraften, denn was die Kleinstwagen-Tochter angeht, liegt die Schmerzgrenze ohnehin hoch. Immerhin hat Smart nach Informationen des "Handelsblatts" allein zwischen 2003 und 2006 rund 3,9 Milliarden Euro Verluste eingefahren. Insofern spielt ein kleiner Verlust auf dem US-Markt, der die ungewohnten Gewinne in Europa schmälert, fast keine Rolle. "Uns kommt es in erster Linie auf das Gesamtergebnis an", sagt Jensen.

 

 

In der gesamten Mercedes-Flotte erfüllt der Smart ohnehin eine Funktion, die nur sehr schwer in Geld aufzuwiegen ist. Er kompensiert - zumindest ein wenig - das Image, das Sprit saufende Mehrtonner wie Maybach und großkalibrige AMG-Sportversionen dem Stuttgarter Autobauer verleihen. Und mit einem CO2-Ausstoß von 88 Gramm pro 100 Kilometer drückt er den Flottendurchschnitt - und erspart dem Konzern so Strafzahlungen in Millionenhöhe."

 

 

Quelle: SPIEGEL Online


sig_amg2.gif" border="0" align="rightMarkus [me»mysmart.org]

 

2003-2006: smart city-coupé&passion (2000) - mehr... | 2006-2008: smart forfour BRABUS xclusive (2006) - mehr... | 2010-2012: smart fortwo coupé passion 52kw (Modelljahr 2011) - mehr... | 2012-2015: Skoda Octavia RS Combi TDI DSG (2012) | 2015: Skoda Superb Combi TDI DSG (2014)

 

Aktuell: seit 2008: Mercedes-Benz SLK 350 (2004) - mehr... | seit 2015: Skoda Octavia RS Combi TDI DSG (2015)

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Tach!

 

Superaktuelles Bildmaterial...

 

Edit: So macht man PR. Die 70 Prozent werden nun als dolle Quote hingestellt und dass aktuell der Smart-Absatz in Europa bereits wieder rückläufig ist, wird galant verschwiegen. Dafür nimmt man den Zeitraum 2006-2007 zum Maßstab, als der 450er im Sterben lag. Pfffft...

 

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Für GV ohne Horst S.!*

 

*GV = Grevenbroich • Horst S. = Horst Schlimm, Schlamm, Schlämmer

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von schaefca am 17.06.2008 um 15:02 Uhr ]


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Ich hab's doch gleich gesagt! Auch wenn andere es nicht glauben mochten. :-D

 

Quote:

Am 15.12.2004 um 10:04 Uhr hat MadMike geschrieben:
Die werden auf die "inneren Werte" pfeifen bei 1,4 Dollar pro Gallone (3,8 Liter). Aber die Form des 42 wird ihnen gefallen, eben weil fast alle dort Riesenschlitten fahren - da fällt man mit dem Smart noch weit mehr auf als hierzulande. Und weil die mit der Genehmigung von Extras auch viel liberaler sind, werden wir bald schon geile Umbauten und extravagante Smart-Designs bewundern können. Wetten?

Tja - damals gab's noch keine Ölknappheit. :)

 

Quote:

Am 15.06.2007 um 19:04 Uhr hat MadMike geschrieben:
Für mich absolut keine Überraschung (das hatte ich schon bei der ersten Meldung damals vermutet). Wer schon mal im Ami-Land war, weiß, wie die Leute dort drauf sind: Die begeistern sich für solche Autochen und lieben sie heiß & innig. Gerade in einem Land, in dem sonst meterlange Limos oder wuchtige Pickups unterwegs sind, die den Sprit nur so durchpumpen und in den Großstädten kaum Parkplätze finden, muss der Smart gut ankommen.
Die bisherigen 20.000 sind nur die Spitze des Eisbergs. Wartet mal ab, was passiert, wenn die ersten Smarts dort rumfahren! Viele Leute haben noch nie was vom Smart gehört und würden den Kleinen am liebsten von der Straße wegkaufen. Und sie meckern nicht mal über den Innenraum, weil sie den originalen nicht kennen. (Überhaupt rangiert Meckern und Neid in den USA unter "ferner liefen".)
Für mich ist die Entscheidung von Daimler, den 42 für den amerikanischen Markt zu "konvertieren", das Beste, was sie tun konnten, um den Smart zu retten. Warten wir mal ab, ob ich zu optimistisch bin...

 

[ Diese Nachricht wurde editiert von MadMike am 17.06.2008 um 15:05 Uhr ]


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Quote:

Am 17.06.2008 um 14:54 Uhr hat schaefca geschrieben:
Tach!

Superaktuelles Bildmaterial...

 

Wegen dem Super-Foto von SPON hab ich mir sogar die Mühe gemacht das hier auch zu posten. Zudem sogar noch mit Photoshop bearbeitet (siehe Frontgrill).


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2003-2006: smart city-coupé&passion (2000) - mehr... | 2006-2008: smart forfour BRABUS xclusive (2006) - mehr... | 2010-2012: smart fortwo coupé passion 52kw (Modelljahr 2011) - mehr... | 2012-2015: Skoda Octavia RS Combi TDI DSG (2012) | 2015: Skoda Superb Combi TDI DSG (2014)

 

Aktuell: seit 2008: Mercedes-Benz SLK 350 (2004) - mehr... | seit 2015: Skoda Octavia RS Combi TDI DSG (2015)

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@ MadMike:

 

Ich sehe nach 8.295 verkauften Smarts in 5 Monaten in den USA noch nicht die Sensation. Muss man denn wegen jedem PR-Artikel, den Jensen plaziert, gleich in Euphorie ausbrechen?

 

Nur mal so zum Vergleich: der MINI geht in Amiland MONATLICH ca. 6.000 mal über den Tresen... ;-)

 

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[ Diese Nachricht wurde editiert von schaefca am 17.06.2008 um 15:16 Uhr ]


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OT zu dem Bild: Das ist uralt ... stammt noch aus der Pre-Vorserie, erkennbar an den schmalen Kotflügeln und Reifen hinten.

 

 


3 smarts auf zwei Fahrspuren! sesame14.gif147599_3.png

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