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FAZ: Die Liebe zum Auto in den Zeiten der Krise des Kapitals

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Gefunden bei faz.net:

 

Mondial de l'Automobile in Paris

Die Liebe zum Auto in den Zeiten der Krise des Kapitals

 

Das grüne Gewissen Frankreichs erlebt einen neuen Höhepunkt. Auf der Mondial de l'Automobile in Paris (vom 4. bis 19. Oktober), der wohl wichtigsten Auto-Messe in diesem Herbst, wird nicht nur über Senkung des Treibstoffverbrauchs und die Reduzierung von Emissionen gesprochen, es ist die Auto-Schau der Taten. Statt der üblichen technischen Daten sind viele Exponate mit Tafeln versehen, auf denen vor allem die Verbrauchswerte und der Ausstoß von Kohlendioxid genannt werden - und die Klassifizierung des jeweiligen Fahrzeugs in unterschiedliche Emissions-Kategorien: grün, gelb oder rot. Sauber sollen die Autos sein, rein das Gewissen ihrer Anbieter, auf dass der staatlich verordnete Aufschlag als Strafe für hohe Abgaswerte das Kundeninteresse aufs Neue entfache. Gleichzeitig werden Kleinwagen immer schicker und gesellschaftsfähig: ein Trend, der vor der Krise des Kapitals zu erkennen war, nun aber verstärkt wurde.

 

Kaum ein Hersteller kam daher ohne ein Hybridmodell nach Paris. Die meisten von ihnen stehen an der Schwelle zur Serienreife, auch reine Elektro-Vehikel wie der Smart Fortwo ed, der Mitsubishi I-Miev oder das Forschungsobjekt Electra von Heuliez und Michelin stehen hoch im Kurs. Die Tage des Verbrennungsmotors als Monopolist und einzige Antriebsquelle im Automobil neigen sich, interpretiert man das Pariser Angebot richtig, allmählich ihrem Ende zu.

 

Citroën erweitert die C3-Baureihe

 

Die französischen Marken nutzen ihr Heimspiel zu einer eindrucksvollen Schau der Neuheiten, Visionen und Lösungsansätze für nachhaltige Mobilität. Die kleinen Spezialisten wie Aixam, Heuliez oder Ligier, die seit jeher auf elektrische Antriebe in ihren meist zweisitzigen Stadtflöhen setzen, erleben eine Renaissance. Über Energienachschub brauchen sie sich in Frankreich, wo 80 Prozent des Stroms aus Atomkraftwerken kommen, zunächst keine Sorgen zu machen.

 

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Citroën erweitert die C3-Baureihe um den Kompaktvan Picasso. Nur wenig mehr als vier Meter ist der wohlgerundete Wagen lang, knappe Überhänge und ein steiles Heck versprechen viel Platz im Inneren. Die Studie Hypnos dagegen zeigt mehr Wünsche als Wahrheiten, die sportliche, große Limousine mit SUV-Charakter wird natürlich von einem Hybridmodul angetrieben und emittiert trotz der Leistung von 147 kW (200 PS) lediglich 120 g/km CO2 - was einem Verbrauch von 4,5 Liter je 100 Kilometer entspricht.

 

Renaults starker Auftritt

 

Peugeot gewährt mit dem 908 HY einen fernen Blick in die Zukunft. Sein Hybridsystem kann Bremsenergie besser als bisherige Konfigurationen regenerieren, den Verbrauch um bis zu fünf Prozent senken und zusätzlich rund 59 kW (80 PS) für kurze Zeit als Schubunterstützung liefern. Die Studie Prologue Hymotion4 ist der Vorbote einer neuen Peugeot-Baureihe, die nächstes Jahr antreten soll. Auch hier ist der Hybridantrieb in Vorbereitung, verschiedene Karosserieversionen sind zu erwarten. Lauter klopft unterdessen der 308CC an die Tür, das schlanker gewordene Heck des Coupé-Cabrios und konventionelle Hoch-Technik versprechen dem 307CC-Nachfolger einen ordentlichen Start.

 

Renault hat in Paris einen starken Auftritt. Es debütiert der neue Mégane, der Viertürer kommt noch 2008 auf die Straßen, das Coupé folgt im Sommer nächsten Jahres. Die Formen fließen sanft und reibungslos, vielleicht fehlt die eine oder andere Ecke oder Kante, an der man sich reiben könnte, das Coupé ist hitziger. Zum Start gibt es die bekannten, wenngleich verbrauchsoptimierten Motoren, immerhin würden zwei Modelle weniger als 120 g/km CO2 emittieren, heißt es. Ein Hybridantrieb wird für „später“ avisiert. Emissionsarm soll die Oberklasse-Studie Ondelios unterwegs sein, in ihr spiegelt sich der ewige Traum der Marke von höheren Klassen. Die arg überzeichnete Front gibt hoffentlich keinen Ausblick auf eine neue Formensprache bei Renault, die langen Flügeltüren wären ebenfalls kein erfolgversprechender Lösungsansatz. Elektrisch fährt die Kangoo-Studie ZE (für Zero Emission), dieses Konzept könnte in der Tat den Minivan zum Stadtflitzer mit begrenzter Reichweite machen.

 

Deutschland glänzt mit Audi und BMW

 

Bei den deutschen Marken glänzt Audi mit dem A1 Sportback concept, das als Studie die Richtung der Ringe-Marke vorgibt. Ein noch größerer Kühlergrill, fünf Sitze und ein kurzes Kombiheck sollen in Verbindung mit einem Hybridantrieb den Weg in die Zukunft weisen. Der 1,4-Liter-TSI leistet 110 kW (150 PS), ein 20 kW (27 PS) starker Elektromotor sorgt für zusätzlichen Schub beim Beschleunigen. Das reicht für 7,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, der Verbrauch sinkt auf 3,9 Liter Benzin für 100 Kilometer. Feine Spielerei sind Blinkleuchten, deren Lichtverlauf einen Hinweis auf die Abbiegerichtung gibt. Neu ist die Weiterentwicklung des A4 e concept, dessen Verbrauch aufgrund weiterer spritsparender Maßnahmen wie die bedarfsabhängig arbeitende Servolenkung auf unter fünf Liter je 100 Kilometer sinkt. Für Vortrieb sorgt der Zweiliter-TDI mit 77 kW (105 PS). Brilliance stellt den BS4 aus, eine Mittelklasselimousine zum Basispreis von knapp 16.000 Euro, die in diesem Herbst anrollt. Geboten werden 1,6 Liter Hubraum, 71 kW (100 PS) und drei vermutete Crash-Test-Sterne für Sicherheit.

 

Das X1 Concept von BMW trägt starke Gene der 1er-Baueihe und soll im nächsten Jahr das SUV-Angebot komplettieren. Ebenfalls Zeit will sich die Hybrid-Studie des neuen 7er nehmen, die gängige Konfiguration umfasst einen Elektromotor als Beschleunigungs-Unterstützer, er soll der großen Dieselmaschine einen Minderverbrauch von etwa 15 Prozent bescheren.

 

Der Ferrari California gibt in Paris sein Debüt

 

Chevrolet drückt mächtig aufs Gas. Der Mittelklassewagen Cruze sieht aus wie ein flotter Kompakt-Opel, er ist jedoch vermutlich 20 Prozent billiger als dieser, wenn er im nächsten Jahr debütiert. Dazu liefert der GM-Tochterbetrieb gleich noch eine Studie auf der sogenannten Ypsilon-Plattform, der Orlando ist ein markanter Minivan im Crossover-Design mit sieben Sitzplätzen: ein Novum für die Marke.

 

Unerschrockene 338 kW (460 PS) beflügeln den Ferarri California, der in Paris sein Debüt gibt. Der von Pininfarina gezeichnete Roadster hat ein leichtes Aluminium-Verdeck, das sich in Windeseile öffnet und schließt. Pininfarina zeigt in Kooperation mit Bolloré außerdem den Bo, einen Kleinwagen, dessen Antrieb seine Energie aus einer Kombination von Batterie und Mehrschichtkondensatoren bezieht. Der Akku sorgt für die Kraft bei normaler Fahrt, der Kondensator (der die Bremsenergie vortrefflich, weil schnell speichert) für den Leistungsschub beim Beschleunigen. Die Koppelung gilt allerdings als extrem teuer und schwer beherrschbar.

 

Die jüngste Version des Hybrid-Wagens Insight

 

Bei Ford stellt sich der neue Ka vor. Er basiert auf dem Fiat 500, rollt von den gleichen Bändern des polnischen Fiat-Werks, gibt sich aber optisch ganz eigenständig. Scheinwerfer, Frontpartie und das Heck verleihen Charakter. Der Einstiegspreis wird weniger als 10 000 Euro betragen, unter der Haube gibt es im Ka zum ersten Mal einen Dieselmotor. Das Basismodell, ein 1,2-Liter-Benziner, kommt mit 50 kW (69 PS), der Selbstzünder holt aus 1,3 Liter Hubraum 55 kW (75 PS). Neu bei Ford sind außerdem die Sparversion des Fiesta mit dem Namen Econetic, deren Verbrauch bei nur 3,7 Liter Diesel für 100 Kilometer liegt, und die wohl nicht ganz so sparsame Sportausgabe des Focus RS: 220 kW (300 PS) gibt es dank Turbolader. Dieser kräftigt auch den Kuga, der 2,5-Liter-Motor liefert 147 kW (200 PS).

 

Honda zeigt die jüngste Version des Hybrid-Wagens Insight, Hyundai erneuert die Modellfamilie und präsentiert den kompakten viertürigen i20, der demnächst das aktuelle Modell Getz ablösen soll. Eine zweitürige Version ist in Vorbereitung. Die SUV-Palette baut Hyundai mit dem iX55 aus. Auf den beachtlichen Erfolg der koreanischen Marke soll die Limousine Genesis aufbauen, V6- und V8-Motoren sind im Angebot. Kia realisiert die im Frühjahr in Genf präsentierte Studie Soul. In der Serienversion sind zwar einige formale Emotionen des Prototyps verlorengegangen, pfiffig sieht der 4,1 Meter lange Viertürer dennoch aus und kann obendrein mit allerlei aparten Accessoires weiter aufgepeppt werden.

 

Mercedes-Benz gibt sich sportlich

 

Estoque nennt Lamborghini die Studie eines viertürigen Sportwagens in Coupéform, der gern mit dem Aston Martin Rapide und dem Porsche Panamera um die Wette fahren würde. Ob er tatsächlich eine dritte Baureihe der Marke mit dem Stier begründen wird, bezweifeln selbst Mitarbeiter im VW-Konzern, zu dem Lamborghini gehört.

 

Sehr sportlich gibt sich Mercedes-Benz. Und wer sich die Studie Shooting Brake Concept Fascination genau ansieht, entdeckt das Gesicht und neue Ideen im Interieur, die mit dem Start der neuen E-Klasse im kommenden Frühjahr ihr Debüt geben werden. Eckige Scheinwerfer, die Mischung aus Coupé und Kombi sowie die noch stärkere Pfeilform von Kühlergrill und Motorhaube machen die Baureihe moderner und jünger.

 

Den Antrieb der Studie übernimmt ein 2,1-Liter-Diesel mit Biturbo-Technik und Harnstoffeinspritzung, seine Leistung liegt bei 150 kW (204 PS), was jener des C 250 CDI Blue Efficiency entspricht, der noch in diesem Herbst startet. In kurzen Abständen sollen der neuen E-Klasse das CLK-Coupé und die T-Modelle folgen.

 

Mitsubishi zieht den Colt

 

Die Mazda-Studie Kiyora nimmt die formalen Züge eines neuen Minis der Marke vorweg. Er soll kleiner als der Mazda2 werden, aber ganz gewiss nicht die geschwungenen Flügeltüren der Studie tragen. Eine Überarbeitung genießt der MX-5, er wird in Paris mit neuen Scheinwerfern und neuem Kühlergrill präsentiert. Bei Mini ist das bereits im Vorfeld der Messe gezeigte Crossover-Konzept Clubman zu sehen, Mitsubishi zeigt den neuen Colt, der seinem Vorgänger sehr ähnelt. Probefahren konnte man schon den Elektrowagen I-Miev, der eine Reichweite von immerhin 145 Kilometer haben soll.

 

Elektrisch fährt auch die putzige Nissan-Studie Nuvü, die in ihrem strahlend reinen Weiß kaum einem trüben Gedanken Raum lässt. Die Nähe zur Realität ist eher eine Distanz zur Wirklichkeit. Dagegen wirk der Kleinwagen Pixo sehr realistisch. Der kompakte Viertürer (3,57 Meter) kommt im Frühjahr auf den Markt.

 

Schon früher gibt es den zart überarbeiteten Nissan Note. Opel stellt den Insignia Kombi neben die jüngst präsentierte Limousine. Er ist das erste Exemplar dieser Bauform bei Opel, das nicht Caravan heißt: Sports Tourer soll flotter und jünger klingen und die Vielseitigkeit andeuten. Die Ecoflex-Ausführung soll bei einer Leistung von 116 kW (160 PS) weniger als 140 g/km CO2 emittieren.

 

Toyota kommt gleich mit drei neuen Serienautos

 

In unmittelbarer Nachbarschaft zu Opel (man teilt sich schließlich Technik-Komponenten) will Saab mit dem 9-X Air Concept offene Begeisterung wecken. Die Cabrio-Studie hat ein sogenanntes Canopy-Top, das sich rückstandsfrei in seine Köcher wickelt. Die Heckscheibe wird dabei versenkt. Seat bringt überraschend den Exeo, eine eher konservative Limousine auf der Basis des bisherigen Audi A4. Skoda hat den Octavia rundum überarbeitet, die Frontpartie wirkt markanter. Kunden, die auf den Preis schauen, entdecken bei Suzuki den neuen, 3,50 Meter langen Alto, der weniger als 9000 Euro kosten soll.

 

Toyota kommt gleich mit drei neuen Serienautos nach Paris. Der Winzling iQ kann mit variablem Sitzkonzept gerade noch als Dreisitzer plus Notsitz durchgehen, fordert dabei aber die Kompromissbereitschaft seiner Passagiere. Er wird von einem Einliter-Benziner mit 50 kW (68 PS) oder einem 1,4-Liter-Diesel (66 kW/90 PS) angetrieben, der Verbrauch liegt bei 4,3 oder 4 Liter auf 100 Kilometer. Mit dem Urban Cruiser will Toyota zeigen, dass auch ein kastenförmiger SUV sparsam sein kann, sogar die allradgetriebene Variante soll weniger als 140 g/km CO2 emittieren. Die dritte Toyota-Novität ist der neue Avensis, der im Vergleich zum Vorgänger unveränderte Abmessungen aufweist, aber bis zu zehn Prozent weniger verbrauchen soll. Lexus zeigt das Cabrio IS 250, sein Debüt noch in Studienform begeht ein SUV-Hybrid. Der angekündigte Lexus R wird im November auf der Motorshow in Los Angeles gezeigt.

 

VW GTI lässt sich feiern

 

Während der neue VW Golf schon unter erheblichen Marketingfeierlichkeiten im Anrollen ist, lässt sich die GTI-Version noch in Paris feiern. Sie liegt zwar nur 22 Millimeter tiefer als die Normalo-Varianten, aber das Auto wirkt dadurch, als inhaliere es jeden seiner Rivalen, gebe ihn wieder frei und setze ihm dann aus dem Muskelheck heraus das Rad in den Nacken. Immerhin schreckt VW nicht davor zurück, im Reigen der Blue- und Green-Cars und Hybrid-Mobile den GTI-Mythos zu pflegen: 155 kW (210 PS) gibt es in der Neuauflage, die über die Vorderräder herfallen.

 

In 7,2 Sekunden soll sich der neue GTI aus dem Stand auf 100 km/h bewegen und einen Normverbrauch von 7,5 Liter aufweisen. In einem Passat-Diesel-Prototypen wird die Harnstoffeinspritzung geprobt, lediglich 109 g/km sollen das schöne Ergebnis sein. Schon der neue Bluemotion-Passat der zweiten Generation begnügt sich mit 5,2 Liter Diesel.

 

 

 

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Für GV ohne Horst S.!*

 

*GV = Grevenbroich • Horst S. = Horst Schlimm, Schlamm, Schlämmer

 


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