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FAZ: Ein Autosalon unter Strom

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Elektrofahrzeuge

Ein Autosalon unter Strom

 

Der Pariser Autosalon wird in diesem Jahr grüner denn je. Dies hat auch der deutsche Abenteurer Matthias Jeschke erkannt, der am heutigen Donnerstag mit zwei Bioethanol-Jeeps von Paris aus New York ansteuert - auf dem Landweg. Ausgerüstet mit mehreren tausend Litern Bioethanol, soll ihn die Fahrt über das Eis der Beringstraße führen; Ende Mai nächsten Jahres will er ankommen. Normales Benzin wird Jeschke zwar beimischen müssen, doch er hofft, den Kohlendioxidausstoß „um bis zu 80 Prozent“ verringern zu können. „Wir werben für den Einsatz von erneuerbaren Energien“, sagt der Deutsche, der vom Auswärtigen Amt unterstützt wird.

 

Sponsoren aus der Wirtschaft konnte Jeschke allerdings nur schwer finden. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Hersteller derzeit auf viele andere Umweltprojekte konzentrieren. Der französische Hersteller PSA Peugeot-Citroën hat in diesen Tagen wieder seine Antriebe mit Brennstoffzellen in den Vordergrund gerückt. Schon sein sechster Prototyp namens „H2O Origin“ auf Basis des Kastenwagens Peugeot Partner ist jetzt unterwegs. Zusätzlich mit einer Elektrobatterie ausgestattet, hat das Fahrzeug eine Reichweite von 300 Kilometern und erreicht eine Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. An eine Kommerzialisierung sei allerdings vor 2015 bis 2020 nicht zu denken, sagt der für die wissenschaftliche Forschung zuständige Fachmann Jean-Pierre Goedgebuer. Würde man das Fahrzeug heute anbieten, müsste es eine halbe Million Euro kosten. Die Haltbarkeit der Brennstoffzelle, die Lagerung des Wasserstoffes und die Infrastruktur zum Aufladen seien noch große Hindernisse, heißt es bei PSA.

 

Elektroauto kurz vor dem Durchbruch?

 

Brennstoffzellenautos sind auch bei anderen Herstellern wieder in Mode. Honda hat nach 19 Jahren Entwicklungsarbeit mit der Kleinserien-Produktion des FCX Clarity begonnen, einem Viersitzer mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Dank seiner Brennstoffzellen- und Lithium-Ionen-Akkueinheit schafft das Fahrzeug eine Wegstrecke von 450 Kilometern. Auch Daimler wird seine B-Klasse als Brennstoffzellenauto vom Jahr 2010 an in Kleinserie produzieren. „Wir wollen zwischen 2012 und 2015 die Marktreife erreichen“, sagt ein Daimler-Sprecher. Sein Kollege von BMW betont ebenfalls, „viel Knowhow in Sachen Brennstoffzelle“ zu besitzen, doch nutzen die Münchner dieses Wissen vorrangig als Antrieb für Hilfsaggregate, etwa die Klimaanlage.

 

Trotz dieser kleinen Fortschritte wird mit der Brennstoffzelle nur experimentell gefahren. Das Elektroauto scheint dagegen vor dem Durchbruch zu stehen - glaubt man zumindest den Versprechen der Autoindustrie. Auf dem Pariser Autosalon haben sich in diesem Jahr 332 Hersteller aus 23 Ländern angemeldet, und viele wollen inmitten der Finanzkrise mit „grünen Botschaften“ punkten. Franzosen, Deutsche, Amerikaner, sie alle laden nun Fahrzeuge an der Steckdose auf, sehen aber noch Entwicklungsbedarf bei den Batterien.

 

Renault will Ladestationen in Israel und Dänemark

 

Daimler will den Rückstand auf Hybrid-Vorreiter Toyota mit der neuen Generation seiner S-Klasse aufholen. Die Schwaben enthüllen in Paris den S 400 BlueHybrid, das erste Serien-Hybridfahrzeug eines deutschen Herstellers, ausgerüstet mit einer leichten Lithium-Ionen-Batterie. Bei BMW heißt das ActiveHybrid und soll Ende kommenden Jahres in der neuen 7er-Reihe eingebaut werden. Ein reines „Plug-in“-Konzept kommt von General Motors. Der Chevrolet Volt wird anders als all die Hybridautos nur von einem Elektromotor angetrieben. Zwar hat der Chevy auch einen Verbrennungsmotor, doch betreibt dieser nur einen Generator, um die Reichweite auf mehr als 60 Kilometer Stromfahrt zu vergrößern. „Der Volt ist jetzt ein seriennahes Auto, wie es 2011 aussehen könnte“, sagt ein Sprecher der amerikanischen GM-Marke.

 

Renault will unterdessen Israel und Dänemark zu den Schaumärkten für das Elektroauto machen. Zusammen mit der Gesellschaft Project Better Place des ehemaligen SAP-Managers Shai Agassi will das Unternehmen dort von 2011 an voll elektrische Autos fahren lassen. Better Place soll ein Netzwerk von Stationen zum Aufladen und Austauschen von Batterien errichten. Renault liefert das Fahrzeug mit Lithium-Ionen-Batterie, das die gleiche Leistung wie ein herkömmliches Auto mit 1,6-Liter-Motor bringen soll. Als Partner für die Batterieproduktion prüft Renault eine Allianz mit der NEC Corporation, die schon mit der Schwestergesellschaft Nissan kooperiert. Zwischen 20.000 und 40.000 Elektroautos will der französische Hersteller 2011 verkaufen, im Jahr darauf mehr als 100.000 Stück.

 

Streit um künftige Abgasvorschriften

 

Um den Konzernen die Fahrt aus der aktuellen Krise zu ermöglichen, kommen die grünen Autos also etwas zu spät. Die ohnehin schwache Nachfrage nach Benzin- oder Dieselfahrzeugen in Westeuropa und den Vereinigten Staaten, die wegen der jüngsten Verschärfung der Finanzkrise noch weiter einbrechen könnte, lässt die Hersteller bluten. Renault verkündete kürzlich den Abbau von 6000 Stellen, um seine Renditeziele zu erreichen. Unter dem Druck von Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat Renault-Chef Carlos Ghosn jetzt den Erhalt des bedrohten französischen Werkes Sandouville bei Le Havre garantiert. Auch BMW musste unlängst die Gewinnprognosen wegen der Absatzschwäche in Nordamerika nach unten korrigieren. Den geplanten großen Geländewagen X 7 hat BMW-Chef Norbert Reithofer aus dem Programm genommen.

 

Neben der Finanzmarktkrise sorgt auch der Streit um künftige Abgasvorschriften für Unruhe. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments will, dass die Autohersteller im Durchschnitt ihrer Flotte schon ab 2012 nur noch 120 Gramm pro Kilometer ausstoßen dürfen. Das träfe vor allem die deutschen Autohersteller, während Italiener und Franzosen mit ihren Kleinwagen profitieren können. Nun hat die französische EU-Ratspräsidentschaft einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der allen Ländern mehr Zeit lässt (F.A.Z. vom 1. Oktober). Das könnte die Hersteller etwas beruhigen, wird jedoch die Umweltschützer enttäuschen.

 

 

 

 

 

 

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