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JannineBu

Betteln in großem Stil - Autoindustrie will Milliarden für Elektrifizierung

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Handelsblatt

 

MÜNCHEN/BERLIN/PARIS. Nachdem Frankreich, Japan, China und die USA bereits milliardenschwere Anreizprogramme angekündigt haben, wollen auch deutsche Hersteller und Importeure Programme für E-Fahrzeuge. "Klar ist, dass ein Anreizprogramm für Elektromobilität und andere alternative Antriebe notwendig sein wird, damit diese Fahrzeuge in größerer Stückzahl in den Markt eingeführt werden können", sagte VDA-Chef Matthias Wissmann dem Handelsblatt. Auch der Verband der Deutschen Autoimporteure (VDIK) macht Druck: "Wenn Deutschland eine führende Rolle spielen will, dann müssen wir jetzt handeln", heißt es dort.

 

Die Branchenvertreter verweisen auf üppige Förderungen im Ausland. Die USA wollen die ersten 200 000 privaten Elektroautokäufer mit jeweils 5 500 Euro ködern, Frankreich bietet bis zu 7 400, Japan 11 000 Euro. Dänemark will Elektroautos gleich ganz von der hohen Umsatzsteuer befreien, was einer Förderung von bis zu 20 000 Euro entspricht. In Deutschland diskutiert die Regierung noch über Anreize, wie Ministerialdirigent Hubert Steinkemper Anfang der Woche auf dem Euroforum-Kongress "Elektromobilität" sagte. "Es muss etwas passieren, die Kostenlücke ist erheblich", sagte der Vertreter des Bundesumweltministeriums.

 

Das Ministerium hat die Unternehmensberatung McKinsey nachrechnen lassen. Die hohen Kosten für die Batterie machen demnach einen Kleinwagen mit 26 400 Euro doppelt so teuer wie einen Benziner, wenn die Autos ab 2012 eingeführt werden. Ohne eine rasche Einführung von Elektroautos lassen sich aber die Klimaziele nicht erfüllen, die Regierung und Autoindustrie eingegangen haben. Die Bundesregierung hat daher das Ziel ausgegeben, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen.

 

In Regierungskreisen wird deshalb eine Minimalprämie von 2 500 Euro diskutiert, das entspricht der Förderung Portugals. "Unter dem Niveau der Portugiesen dürfen wir die Förderung auf keinen Fall ansetzen", heißt es. Immerhin lichtet sich der Kompetenzdschungel in Berlin: Mittlerweile sind nicht mehr vier, sondern nur noch zwei Ministerien zuständig. Ob eine "Geschäftsstelle Elektromobilität" beim Verkehrs- oder Wirtschaftsministerium eingesetzt wird, bleibt offen. "Wir hoffen auf weitere Fortschritte bei dem Spitzengespräch mit der Bundeskanzlerin im nächsten Jahr", sagte Wissmann.

 

Den Autoimporteuren geht das zu langsam. "Die Marktanreize müssen dann kommen, wenn die ersten Autos auf den Markt kommen", sagt ein Sprecher des VDIK. Vor allem die französischen und japanischen Hersteller verweisen darauf, dass sie spätestens 2011 auf den deutschen Markt kommen, während VW, BMW und Mercedes nicht vor 2013 Elektroautos in Serie anbieten können. Die deutschen Autobauer erproben die neue Technik zunächst in Großflottenversuchen. BMW hat in Berlin und München mehrere hundert Elektrominis im Einsatz, Daimler testet die Technik mit seiner Kleinwagentochter Smart.

 

Frankreichs Autoindustrie geht wesentlich aggressiver zu Werke - und wird von der Regierung angetrieben. Paris sieht im E-Auto seine Chance, die Stellung seiner Hersteller im Automarkt auszubauen. Daher ist der Staat mit Hilfen allgegenwärtig: Die Regierung will insgesamt 50 000 E-Autos kaufen, eine entsprechende Ausschreibung soll bald gestartet werden. Renault bekommt ferner zum Bau des E-Autos zinsgünstige Kredite über 150 Mio. Euro, darüber hinaus beteiligt sich der Staat direkt an dem neuen Batteriewerk in Flins und investiert 125 Mio. Euro. Auch bei der Infrastruktur macht die Regierung Tempo: Künftig muss jedes Neubaugebiet in Frankreich über eine Ladeinfrastruktur für Elektroautos verfügen.

 

JB

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.... wir sind also wieder die Nachzügler in Sachen Elektrofahrzeuge. Renault wird z.B. in Kürze für 3 verschiedene Fahrzeuge aus der Flotte den Elektroantrieb anbieten. Es sind Serienfahrzeuge wie der Kangoo, die in Zusammenarbeit mit Nissan konstruiert wurden.

 

Die deutschen Autobauer werden sich selber so wieder ins Hintertreffen bringen, weil sie dem bezahlbaren Markt hinterherhinken.

 

Dann ist natürlich noch die Planung der Infrastruktur wichtig. Nur wenn innerstädtisch auch öffentliche Stromzapfsäulen angeboten werden und eine ausreichende Netzabdeckung vorhanden ist, werden die Fahrer freiwillig auf Elektrofahrzeuge umsteigen.

 

Denn machen wir uns nichts vor, bislang kann ein Elektrowagen eigentlich nur als Zweitfahrzeug mit geringer Reichweite genutzt werden. Wegen der hohen Anschaffungskosten können sich also nicht alle ein solches Fahrzeug erlauben.

 

Dann bleibt noch die große Überlegung, wo kommt der Strom blos her. Jedes Haus hat ein Dach. Auf so einem Dach kann man eine Solaranlage installieren und damit auch Strom für Fahrzeuge gewinnen. Wer sich selber eine solche Anlage auf dem Dach nicht erlauben kann, hätte aber sicher die Möglichkeit, sein Dach zu vermieten. Die Investition käme dann durch Energiegesellschaften. Ist zwar nur eine Spinnerei von mir, aber Hauswände werden ja auch als Werbeträger vermarktet.

 

Jedenfalls sollte in die Richtung gearbeitet werden, den Strom für Elektrofahrzeuge umweltverträglich zu gewinnen. Das wird sicher eine Zeit brauchen, sollte aber machbar sein.

 

Gruß, Rolf

 

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Ich glaube nicht, dass die deutsche Industrie da irgendwie im Hintertreffen ist. Wenn tatsächlich die Fördermassnahmen (aus Steuergeldern, wohlgemerkt) dermassen ausgedehnt werden, dass sich die Produktion lohnt, wird es für alle deutschen Hersteller ein Leichtes sein, entsprechende Modelle auf den Markt zu werfen und Großversuche (Mini, Smart, VW) gibts ja auch schon.

 

Zum Thema Stromgewinnung: Elektrofahrzeuge werden vor allem nachts geladen werden. Es ist darum wenig sinnvoll, sie in irgendeiner Art ausgerechnet an Solarenergie zu koppeln. Überhaupt ist die spezifische Gewinnung von Strom für ganz bestimmte Anwendungen nicht zielführend. Stromerzeugung sollte völlig unabhänig von dessen Verwendung betrachtet werden. Das schöne am Strom ist ja, dass er genau dann erzeugt werden kann, wenn man ihn verbraucht. Das blöde an Strom ist, dass er mangels effektiver Speichermöglichkeiten auch genau dann erzeugt werden muss, wenn man ihn verbraucht. Betrachten wir also sowas wie Solarenergie einfach als weiteren (wenn auch sehr kleinen und sehr, sehr teuren) Einspeiser in einem großen Netz von vielen Einspeisern und Verbrauchern. Wer ihn letztlich nutzt - ob nun eine Klimaanlage in einem Bürogebäude, die vor allem dann Strom braucht, wenn die Sonne scheint oder ein Elektroauto - sollte und kann in einem Stromnetz völlig wurscht sein.

 

JB

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Ja Genau, die Arme Automobilindustrie muss gefördert werden, da sie sonst ja nicht überlebt...

 

Und wenn andere Hersteller Elektroautos auf den Markt Bringen, würde ihnen das doch für den Deutsche Markt Nichts bringen, denn die nicht geförderten Autos kann sich doch keiner Leisten.

 

Es sollte nicht versucht werden Fahrzeuge, welche auf völlig überteuerten Materialien basieren durch Sinnfreie Subventionen auf den Markt zu schleudern, man sollte gucken, das man die überteuerten Materialien Günstiger bekommt.

 

Bis auf die Akkus könnten die Gesammten Komponenten die Elektrofahrzeuge von Herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen unterscheiden, durch Massenproduktion Deutlich Günstiger werden. Mit anderen Worten, ohne die Akkus gerechnet müsste ein Elektrofahrzeug deutlich Günstiger sein, als ein Herkömmliches Fahrzeug.

 

Warum sollte man also Die Elektrofahrzeuge subventionieren? Es wäre deutlich sinnvoller die Forschung an Günstigen, und passenden Akkus zu Fördern. Dadurch werden die Fahrzeuge dann "von alleine" günstiger, ohne sinnfrei Geld für subventionen Rauszuschmeißen....

 

Dieser Trend in Letzter Zeit, völlig sinnfrei steuergelder, für die Automobilindustrie Rauszuschmeißen ist doch das letzte... Man sollte einfach akzeptieren, das der Markt sich von alleine Reguliert...


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Soweit ich weiß, will Renault 2011 die ersten E-Autos auf den Markt bringen. In Deutschland sind Autos wie smart und B-Klasse für 2012 agekündigt. Dabei hat Mercedes durch seine Kooperation mit Tesla einen kleinen Vorsprung was das know-how angeht. Die smarts fahren schon seit einigen Jahren durch die Gegend, mittlerweile mit Li-Io Akkus. Ich würde mit der Anschaffung eine Stromers warten bis die ersten Kinderkrankheiten auskuriert sind.

 

Die Idee mit den Ladestationen in Industriegebieten finde ich dagegen nicht schlecht. Aber auch Hierzulande bastelt RWE heftigst an der Infrastruktur. Berlin ist hier nur der Anfang.

 

Die Idee mit dem Solarkraftwerk auf dem Dach ist im Prinzip auch nicht schlecht. Ich kann mir nur keines leisten. Vermieten wäre möglich, hätte ich auch kein Problem mit. Im Sommer bekommt die Südseite von 09 Uhr bis 17 Uhr Sonne ab. Allerdings ist es für eine Vermietung wohl zu klein. Die meisten Solarfirmen wollen nämlich eine Mindestgröße. Auch hat nicht jedes Haus eine Südseite und freie Sicht auf die Sonne. Von Mietwohnungen in der Stadt (Einsatzgebiet für E-Autos) ganz zu schweigen.

 

In anbetracht dessen, das die derzeitigen Lithium Vorräte nicht ausreichend sind, halte ich die E-Autos auch nicht für die Endlösung.

 

Edit: Rechtschreibung und Satzstellung. Schlimm wenn beim schreiben immer von Kunden gestört wird.

[ Diese Nachricht wurde editiert von Archer am 01.12.2009 um 10:49 Uhr ]


Eine Konstante des Universums: Weibchen bedeuten nunmal Ärger. (Quark/DS9)

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Die Lösung ist simpel: das E-Auto wird billig gekauft, da es ja in der Herstellung günstiger als die Verbrennerversion ist. Und die Akkus werden gemietet und an der Tankstelle gegen volle ausgetauscht, die zuvor per Solardach oder konventionell geladen wurden.

 

Man kann es natürlich auch mal wieder deutsch-kompliziert regeln... :(

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Ob du die nun mietest, kaufst oder least ist letztlich völlig egal. Am Ende muss jemand (du) die Kosten dafür tragen. Der Haken bei den Wechselakkus ist: du musst dann 2-3 davon bezahlen, womit natürlich alles nochmal deutlich teurer wird. Wieviel Energei das Solardach einer Tankstelle (meinetwegen auch inklusive sämtlicher umliegenden Gebäude) in Mitteleuropa liefert, kannst du ja mal ausrechnen. Aber nicht wundern, wenn am Ende selbst im Sommer maximal eine bis zwei "Tankfüllungen" pro Tag daraus werden.

 

JB

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Ich sehe das anders - beim Handy läuft das genau so, und es funktioniert: ich kaufe ein Telefon und zahle einen monatlichen Obulus plus "Verbrauch". Dafür baut der Anbieter eine irre teure Infrastuktur auf, die es mir möglich macht, das Telefon zu benutzen.

 

So könnte es auch hier laufen: anfangs wäre alles irre teuer, wie beim Handy auch. Wenn die Infrastruktur erst mal flächendeckend da ist, fallen auch die Preise. Das wird ein paar Jahre dauern, keine Frage. Anfangs werden erst gut betuchte "Edel-Ökos" zum E-Auto greifen, später wird es dann alltäglich sein.

 

Und daß Solarstrom nicht die alleinige Lösung sein kann, hatte ich ja schon erwähnt.

 

Olaf

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Von der Infrastruktur rede ich noch gar nicht. Aber selbst wenn es die Ladestationen, den Netzausbau und die zusätzlichen Erzeugerkapazitäten geschenkt gäbe (angesichts der Preisentwicklung bei Strom, dem Festhalten am Atomausstieg und der Förderung "Erneuerbarer" völlig unrealistisch - aber nehmen wir das einfach mal an), würde dein Konzept trotzdem an den Kosten für die Akkus scheitern - denn von denen brauchst du so oder so mindestens einen pro Fahrzeug und bei Wechselsystemen deutlich mehr als einen. Und Akkus werden zukünftig sicher alles werden (schneller aufzuladen, haltbarer, sicherer) aber da es Akkus schon sehr lange gibt, wird diese Entwicklung langsam sein und eines werden sie unter Garantie nicht: billiger.

 

Hier mal die aktuelle Situation am Lithium Markt. Der Preis für Lithium Carbonat hat sich in den letzten vier Jahren etwa verdreifacht - und bisher reden wir "nur" von Handies, MP3 Playern, Laptops, Bohrmaschinen, Rasenmähern und allem wofür man sonst noch so (vergleichsweise lächerlich kleine) Batterien braucht.

 

JB

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Richtige Autos werden immer einen ordentlichen Motor haben, also wozu die Aufregung?

 

Gruß Dieter


Du wärst sicher gerne ich...

 

Das versteh ich.

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